Frauenministerin stockt Budget für Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie auf
Wien (bpd) - Die Krise bringe es mit sich: Die Konflikte um knapper werdende Finanzmittel lassen
auch die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Frauen und Kinder in die Höhe schnellen. Die Leiterin der Interventionsstelle
gegen Gewalt in der Familie in Wien-Neubau, Rosa Logar, berichtete der Frauenministerin am 11.09. von einer Steigerung
einschlägiger Anzeigen im ersten Halbjahr 2009 um rund zehn Prozent. „Da geht es oft schlicht darum, ob das
Haushaltsgeld in Essen, Schulsachen oder Bier investiert wird.“
Immer mehr Frauen und Kinder wenden sich an die Interventionsstellen gegen Gewalt, nicht nur in Wien, Bundesministerin
Heinisch–Hosek weiß um die dramatisch steigenden Zahlen in ganz Österreich. „Das lässt den Schluss
zu, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und der Zunahme an Gewaltfällen in der Familie
gibt“, so die Ministerin. „Daher freut es mich, dass ich heute für das Jahr 2009 eine Budgetaufstockung für
die österreichischen Interventionsstellen um 300.000 Euro bekannt geben kann. Das entspricht einem Plus von
zehn Prozent.“ Auch das Innenministerium werde in diesem Ausmaß mitfinanzieren.
Damit könne der Ausbau, der seit 2007 vorangetrieben wird, gesichert und fortgesetzt werden. Allein im heurigen
Jahr konnten drei neue Regionalstellen (eine in Salzburg und zwei in Niederösterreich) eingerichtet, die Betreuung
in den bestehenden Stellen intensiviert und auch die Opfer gerade im ländlichen Bereich besser betreut werden.
Frauenministerin Heinisch-Hosek versprach, sich mit ihren Regierungskolleginnen und -kollegen zu den von den Mitarbeiterinnen
der Interventionsstelle während des Besuchs angesprochenen Problemen ins Einvernehmen zu setzen und Lösungen
zu finden. Abschließend zollte die Ministerin der Interventionsstelle ihren „höchsten Respekt und Wertschätzung.
Es sei „für die Öffentlichkeit unvorstellbar, was die Mitarbeiterinnen hier mit knappsten Mitteln leisten.
Das Recht auf ein Leben ohne Gewalt ist ein Menschenrecht und ein Frauenrecht. Es ist meine tiefste Überzeugung
als Mensch und Feministin, dass Gewaltschutzeinrichtungen wie diese auch finanziell bestens ausgestattet werden
müssen.“ |