Wettbewerbsfähigkeit Österreichs – Bedingungen für Unternehmensfinanzierung müssen
verbessert werden
Wien (bmf) - Der Kapitalmarktbeauftragte im Finanzministerium, Dr. Richard Schenz, sieht im jüngsten
Wettbewerbsranking des World Economic Forum ein Alarmzeichen, weil damit der Aufwärtstrend der letzten Jahre
unterbrochen wurde.
Schenz: "Die Verschlechterung der Wettbewerbsposition Österreichs um 3 Plätze inmitten einer Wirtschaftskrise
muss sehr ernst genommen werden. Dazu gehört auch die Beseitigung mancher Schwächen auf dem Kapitalmarkt.
Die Studie hat neuerlich bestätigt, dass es in Österreich verhältnismäßig schwer ist,
an Venture-Kapital (Rang 37), Unternehmensanleihen (Rang 38) und Eigenkapital über die Börse (Rang 41)
heranzukommen."
Schenz abschließend: "Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass der vorbörsliche Risikokapitalmarkt
in Österreich ein erhebliches Verbesserungspotenzial aufweist. Österreich ist in der EU noch Nachzügler
bei der vorbörslichen Risikokapitalfinanzierung. Der volkswirtschaftliche Nutzen von Private Equity und Venture
Capital sowie die positiven Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Österreich konnten in der WIFO-Studie
"Der Einfluss von Private Equity und Venture Capital auf Wachstum und Innovationsleistung österreichischer
Unternehmen" vom Oktober 2006 klar nachgewiesen werden.
In PE/VC finanzierten Unternehmen konnten im Zuge dieser Studie ein um 70 % höheres Wachstum der Umsätze
sowie ein um 50 % höheres Wachstum der Beschäftigung in Unternehmen (KMU) mit PE/VC Finanzierung im Vergleich
zu einer Kontrollgruppe mit vergleichbaren Unternehmen ohne PE/VC Finanzierung beobachtet werden. Die Verfügbarkeit
von PE/VC ist insbesondere für Unternehmen wichtig, die überdurchschnittlich innovativ und exportorientiert
sind. Für die Nutzung dieses Wachstumspotentials muss das in der vorigen Legislaturperiode andiskutierte Kapitalmarktstärkungsgesetz
- nach einer ernsthaften sachlichen Diskussion der Details im Begutachtungsverfahren - rasch umgesetzt werden.
Die Studie zeigt auch generell den Aufbauhofbedarf Österreichs bei der kapitalmarktorientierten Unternehmensfinanzierung." |