Außenminister beschließen Einsetzung einer neuen österreichisch-tschechischen
Historikerkommission
Nikolsburg/Wien (bmeia) - "Österreich und Tschechien verbindet eine gewachsene und verantwortungsvolle
Nachbarschaft. Heuer hatten wir besonders viele Gelegenheiten, unsere ausgezeichneten Beziehungen zum Ausdruck
zu bringen sowie das Gemeinsame im neuen Europa bewusst zu machen", so Außenminister Michael Spindelegger
nach seinem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Kohout in Nikolsburg. Der Außenminister verwies
auf die gemeinsame grenzüberschreitende Niederösterreichische Landesausstellung "Österreich-Tschechien"
in Horn, Raabs und Telc sowie die Veranstaltungen anlässlich 20 Jahre Fall des eisernen Vorhanges.
Die beiden Außenminister unterzeichneten ein Memorandum zur Einsetzung einer neuen österreichisch-tschechischen
Historikerkommission, die sich aus 8 Wissenschafter beider Länder zusammensetzen wird: "Diese Kommission
ist sichtbarer Ausdruck unserer Bereitschaft, uns gemeinsam, offen und ohne Scheuklappen mit unserer wechselhaften
nachbarschaftlichen Geschichte des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Dazu gehören Schlüsseljahre
wie 1968 und 1989 ebenso wie das schwierige Kapitel der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte", so der Außenminister.
"Für eine zukunftsorientierte Partnerschaft ist es notwendig, über Gedenktagsrituale hinauszugehen
und auch jene Ereignisse zu beleuchten, in deren Interpretation wir nicht unbedingt übereinstimmen. Wir müssen
- und wollen - unsere gemeinsame Geschichte als Bereicherung und Kraftquelle begreifen. Ich bin überzeugt,
dass durch die Kommission unsere Partner- und Nachbarschaft weiter gestärkt wird", so Spindelegger.
Im Zuge ihrer Begegnung besprachen die beiden Minister auch die Möglichkeiten zur Intensivierung der konsularischen
Zusammenarbeit. Angesichts der angespannten budgetären Situation in allen Staaten ist das Ausloten und Nützen
von Synergieeffekten im diplomatischen und konsularischen Vertretungsnetz ein Gebot der Stunde. Als Basis für
diese engere Zusammenarbeit wird derzeit ein Rahmenabkommen über die Vertretung bei der Visaerteilung verhandelt.
Spindelegger: "Unser langfristiges Ziel ist eine Kostenreduktion im beiderseitigen Interesse bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung der Dienstleistungen für unsere Bürger." |