Grenzen und Grenzenlosigkeit - Zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs
Wien (bmeia) - Die diesjährige Auslandskulturtagung des Bundesministeriums für europäische
und internationale Angelegenheiten steht unter dem Thema "Grenzen-los? – Zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten
Krieges. Wie "grenzen-los" soll österreichische Auslandskultur sein? Mit dem Abbau des Eisernen
Vorhangs und der Berliner Mauer hat vor zwanzig Jahren für Europa eine neue politische Epoche begonnen. Die
Tagung diskutiert Beiträge, die von Kultur und Kulturpolitik in Österreich zum Thema Grenzen und Grenzenlosigkeit
geleistet werden können. Botschafter Emil Brix, Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Außenministerium,
dazu: "Österreich hat durch die Entwicklungen der letzten 20 Jahre viel gewonnen: Das Ende des Kalten
Krieges, der Fall des Eisernen Vorhangs, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union haben dem mitteleuropäische
Raum eine neue Bedeutung verschafft. Für unsere alten und neuen Nachbarn wurde das gemeinsame europäisches
Lebensmodell zu einer realistischen Perspektive. Dennoch gibt es die Gefahren eines neuen Nationalismus, der oft
im Kleid der Bewahrung kultureller Identität und gemeinsamer Werte auftritt. Kultur und Wissenschaft zeigen
uns eine Vielzahl alter und neuer Grenzen, die es noch immer zu beseitigen gilt"
Die Auslandskulturtagung 2009 findet am 10. September im Wiener Künstlerhaus statt. Bereits zu Beginn der
Tagung wird Bundesminister Michael Spindelegger in seiner Rede auf die Frage nach "der Grenzenlosigkeit österreichischer
Auslandskultur" eingehen und auf die Kernaufgaben österreichischer Auslandskulturarbeit der nächsten
Zeit skizzieren. Thomas Macho, Dekan der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin, wird
seine Sicht des Jahres 1989 und der Zeit in der wir seither in Europa leben in einem Vortrag präsentieren.
Im Anschluss widmen sich vier Arbeitskreise Fragen, deren Beantwortung jedoch eine maßgebliche Rolle in der
zeitgemäßen österreichischen Auslandskulturarbeit spielen: "Kann Kunst aus Nachbarn Freunde
machen? Chancen haben grenzüberschreitender Kulturprojekte", "Auslandskulturarbeit und Zeitgeschichte.
Perspektiven der Zusammenarbeit", "Wie geht die Kunst mit Grenzen um?" sowie "Zukunftsraum
Schwarzmeerregion: Ideen für kulturelle Kooperation". Als Impulsreferenten für die Arbeitskreise
konnten der Künstler, Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel, der Professor für Zeitgeschichte Oliver
Rathkolb, die Regisseurin und Filmemacherin Nina Kusturica und die Leiterin der Kunstvereins <rotor> Margarethe
Makovec gewonnen werden.
Bundesministerin Claudia Schmied und Bundesminister Johannes Hahn werden im Gespräch mit Rudolf Bretschneider
Antworten auf die Frage "Österreich seit der Revolution von 1989: Kunst, Bildung, Wissenschaft. Was könnten
wir zusätzlich für den internationalen Austausch tun?" geben.
Der diesjährige Festvortrag kommt vom Dekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaften
der Universität Wien, Peter Kampits und steht unter dem Leitgedanken "Kunst als Überschreitung von
Grenzen". |