Pröll: Österreich soll vor G20-Treffen von grauer Liste herunter kommen
Bundesvergabegesetz berücksichtigt Klima- und Umweltschutz verstärkt - ÖIAG
muss auch in Zukunft frei von politischen Einflussnahmen bleiben
Wien (övp-pd) - "Wir haben heute wieder drei Doppelbesteuerungsabkommen gemäß
den OECD-Standards mit Großbritannien, Dänemark und Norwegen unterzeichnet und unsere bisherigen Anstrengungen
sind erst kürzlich vom ECOFIN gewürdigt worden. Jetzt geht es darum die restlichen Doppelbesteuerungsabkommen
schnell zu unterzeichnen und bis zum G20 Treffen in Pittsburgh von der grauen Liste gestrichen zu werden",
so Finanzminister Josef Pröll nach dem Ministerrat am 08.09. Bisher wurden bereits 12 Doppelbesteuerungsabkommen
paraphiert - drei davon wurden auch schon unterzeichnet. Man arbeite intensiv mit den Botschaften vor Ort zusammen,
um das Ziel Österreichs so rasch wie möglich zu erreichen. "Mit dieser neuen Regelung gehen wir
bewusst einen Schritt auf die OECD zu, um großen Schaden von unserem heimischen Wirtschafts- und Arbeitsstandort
abzuwenden und dabei gleichzeitig das Bankgeheimnis für alle Österreicherinnen und Österreicher
zu wahren", sagte Pröll. Mit dem heutigen Beschluss der Änderung des Bundesvergabegesetzes soll
es in Hinkunft europaweit mehr Transparenz und Wettbewerb bei öffentlichen Vergaben geben. "Wir wollen
eine qualitative Verbesserung bei gleichzeitiger Verwaltungsvereinfachung. Wir brauchen ein Vergaberecht mit Biss
und berücksichtigen auch den Klima- und Umweltschutz", so der Finanzminister weiter. Erstmals werden
externe Kosten, wie Energie- und Umweltauswirkungen, bei der Beschaffung mit einbezogen.
Zur aktuellen Diskussion um die ÖIAG stellte Pröll klar: "Die ÖIAG ist eine österreichische
Erfolgsgeschichte und muss auch in Zukunft frei von politischen Einflussnahmen bleiben. Die ÖIAG hat in den
vergangenen Jahren einen Schuldenberg von 3 Milliarden Euro aktiv abgebaut und gleichzeitig jährlich Dividenden
in dreistelliger Millionenhöhe an den Staat ausgeschüttet." Nach dem Verkauf der AUA hätten
sich die Rahmenbedingungen jedoch geändert und man könne durchaus konstruktiv überlegen, welches
Aufgabenprofil die ÖIAG in Zukunft haben solle. "Die ÖIAG hat das Beteiligungsmanagement des Bundes
in den vergangenen Jahren professionell gesteuert. Was ich sicher nicht mehr möchte, ist eine Rückkehr
zu staatlicher und politischer Einflussnahme auf Unternehmen", betonte Pröll.
Weiters kann Österreich auf EU-Ebene einen Erfolg im Bezug auf den Anbau von gentechnisch veränderten
Saatgut verzeichnen. "Nach Jahren ist uns ein entscheidender Schritt gelungen. In Zukunft liegt der Anbau
von gentechnisch veränderten Saatgut in der Eigenverantwortung der Mitgliedsstaaten. Jedoch wird es auch weiterhin
ein europäisches Zulassungssystem geben", so der Finanzminster abschließend. |