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Kärnten stimmt Mindestsicherung zu |
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erstellt am
08. 09. 09
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Ragger:
Nach Zusagen des Bundes passt Kärnten die Mindestsicherung schrittweise dem Bund an
Mehr Notstandshilfe und Krankenversicherung für alle Sozialhilfeempfänger
Klagenfurt (bzö) - "Diese Zusagen des Bundes bringen auch für alle Bedürftigen
in Kärnten wesentliche Verbesserungen. Daher bin auch ich im Gegenzug bereit unsere Mindestsicherung schrittweise
dem geplanten Bundesmodell anzupassen", teilte der Kärntner Soziallandesrat Christian Ragger am 08.09.
nach der heutigen Konferenz aller Soziallandesräte in Salzburg mit. Die entsprechenden Gesetzesänderungen
würden bereits in den nächsten Tagen erarbeitet.
Die Zugeständnisse des Bundes, welche Sozialminister Rudolf Hundstorfer in der Konferenz gemacht hat, gibt
es laut Ragger auf zwei Ebenen. So habe Hundstofer in Aussicht gestellt, dass die Notstandshilfe für alle
Berechtigten verbessert werde, sprich dass diese mehr Geld monatlich erhalten werden. Weiters habe er versprochen,
dass die e-card für alle Empfänger der Mindestsicherung kommen werde. Für die Betroffenen in Kärnten
gibt es laut einer ersten Berechnung laut Ragger damit rund 4 Millionen Euro im Jahr mehr. "Da diese Verbesserungen
laut Sozialminister Hundstorfer aber nur zur Auszahlung kommen, wenn die bundesweite Mindestsicherung eingeführt
werde, wolle Kärnten einer solchen Lösung nicht im Wege stehen," teilte Ragger mit. Er betont, dass
diese Lösung ein Fortschritt in der Kärntner Sozialpolitik sein könne.
Ragger hat bei der Konferenz auch ein weiteres wichtiges Thema auf die Tagesordnung gebracht. Er appellierte an
Sozialminister Hundstorfer, dass die Vorarbeiten für den ins Auge gefassten Pflegefonds beschleunigt werden.
Hundstorfer hat darauf hin zugesagt, dass es zu Beginn des kommenden Jahres ernsthafte Verhandlungen darüber
geben werde. Für Ragger ist es langfristig notwendig, dass sich der Bund in Zukunft vermehrt an den Kosten
der Altenpflege beteiligt. |
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Csörgits: Willkommen an Bord, Kärnten
Beharrliches Engagement von Minister Hundstorfer hat sich ausgezahlt
Wien (sk) - "Willkommen an Bord, Kärnten" - mit diesen Worten begrüßte
SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits am 07.09. den Umstand, dass Kärnten seine Mindestsicherung
nun schrittweise dem Bundesmodell anpasst. Dass Kärnten jetzt gemeinsam mit den anderen Bundesländern
beim Bundesmodell der Bedarfsorientierten Mindestsicherung mitmacht, wertete Csörgits auch als "gutes
und absolut zu begrüßendes Ergebnis des beharrlichen Engagements von Sozialminister Rudolf Hundstorfer,
der in intensiven Gesprächen schließlich Kärnten vom Vorteil der Mindestsicherung überzeugen
konnte".
"Die von BZÖ-Sozialrat Ragger behaupteten Zugeständnisse des Ministers sind übrigens nichts
Neues. Sowohl die Verbesserungen bei der Notstandshilfe als auch die Einbeziehung der Empfänger der Mindestsicherung
in die Krankenversicherung stehen bereits im ursprünglichen Entwurf. Es ist also nicht der Verdienst Raggers,
dass diese sozialpolitischen Fortschritte durch die Mindestsicherung erzielt werden", so Csörgits. Trotzdem
sei es "besonders erfreulich", dass Kärnten einer Lösung im Interesse der Menschen nun nicht
mehr im Wege steht", so Csörgits abschließend. |
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Mikl-Leitner: Alle neun Bundesländer für Mindestsicherung
St. Pölten (nöi) - "Es ist sehr erfreulich, dass Kärnten heute erstmals signalisiert
hat, einer Mindestsicherung zuzustimmen. Damit sind alle neun Bundesländer im Boot. Heute wurde darüber
hinaus noch einmal bekräftigt, dass es zu keiner Verschlechterung für die Bezieher kommen darf. Des Weiteren
wurde festgehalten, dass der Bund mit allen Bundesländern die konkreten Daten darüber abstimmt und weitere
Gespräche führt. Über eine 14-malige Auszahlung der Mindestsicherung gab es keine Beschlüsse",
stellt Soziallandesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner zu den Aussagen zur Sozialreferentenkonferenz klar. |
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Öllinger: Mindestsicherung ohne mindeste Sicherung gegen Armut ist Armutszeugnis
Will Pröll Menschen vorsätzlich unter der Armutsgrenze lassen?
Wien (grüne) - "Die Landessozialreferenten wissen offensichtlich weitaus besser Bescheid,
was das eigentliche Problem bei der zwölfmaligen Auszahlung der Mindestsicherung ist als Finanzminister Pröll:
Eine Mindestsicherung, die nicht die Armutsgrenze erreicht, sondern - über das Jahr gerechnet - deutlich unter
dem Schwellenwert liegt, sichert nicht gegen Armut. So einfach ist die Sache", kritisiert Karl Öllinger,
Sozialsprecher der Grünen. "Wenn Finanzminister Pröll damit argumentiert, dass der Abstand zu den
Löhnen gewahrt bleiben muss und die Mindestsicherung daher nicht armutssichernd sein darf, gibt er damit noch
ein zweites Armutsproblem zu: Manche Löhne sind so niedrig, dass sie ebenfalls nicht gegen Armut sichern können
- trotz Vollzeitarbeit. Der Finanzminister stellt damit sich und der gesamten Bundesregierung ein Armutszeugnis
aus!", stellt Öllinger fest. |
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Foglar begrüßt Mindestsicherung in allen Bundesländern
Mehr Steuergerechtigkeit würde auch weitere Maßnahmen zur Armutsbekämpfung
leistbar machen
Wien (ögb) - "Angesichts der Krise und der steigenden Arbeitslosigkeit muss alles getan
werden, um das Abrutschen der Menschen in die Armut zu vermeiden", sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar:
"Alle Menschen, die Hilfe brauchen, sollen in Österreich das gleiche Mindestniveau eines sozialen Sicherheitsnetzes
haben. Es ist zu begrüßen, dass sich diese Ansicht mittlerweile auch in Kärnten durchgesetzt hat",
so Foglar.
Der ÖGB kritisiert aber weiterhin, dass es nicht flächendeckend eine 13. und14. Monatsrate geben wird.
Das würde rund 20 Millionen Euro kosten - ein Bruchteil der krisenbedingten Bankenförderung, für
die offensichtlich mehr Geld da ist als für die Sorgen der Ärmsten.
Steuergerechtigkeit statt Sozialabbau
"Es darf nicht sein, dass diejenigen, die am wenigsten für die Krise können, nachher noch
einmal für die angestiegenen Staatsschulden bezahlen müssen", erklärt Foglar. Aber auch ausgabenseitige
Einsparungen dürften nicht zu Sozialabbau führen, denn das treffe die Menschen mit dem wenigsten Geld
am stärksten. Sozial gerecht wäre daher, endlich die Steuergerechtigkeit zum Ziel zu erklären und
Arbeit steuerlich zu entlasten. Mit der Vermögenszuwachsbesteuerung, der Finanztransaktionssteuer und der
Reform der Stiftungsbesteuerung sollte ein fairer Ausgleich geschaffen werden. |
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Küberl: Keine Zeit mehr für Streitigkeiten
Caritas-Präsident: "Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise ist ein dichtes, soziales
Netz die einzig richtige Antwort."
Wien (caritas) - "Es ist keine Zeit mehr für Streitigkeiten, wenn zumindest das ohnehin
bereits mehrmals verschobene Einführungsdatum mit 1. September 2010 halten soll", kommentiert Caritas-Präsident
Franz Küberl das Ergebnis des Treffens der SoziallandesreferentInnen mit Sozialminister Hundstorfer. Begrüßenswert
sei in diesem Zusammenhang, dass "wie es scheint, nun alle Länder in einem gemeinsamen Boot sitzen".
Küberl: "Ob die Mindestsicherung 12 oder 14 mal ausbezahlt wird, ist eine technische Frage. Klar muss
aber sein: Wenn sie 12 mal ausbezahlt wird, dann muss der Betrag 855 Euro statt 733 Euro heißen. Alles andere
wäre eine Pflanzerei der Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, denn dann bleibt vielen Notleidenden
weniger als vorher."
Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise sei ein dichtes, soziales Netz die einzig richtige Antwort, ist Küberl
überzeugt: "Dass hier zu Lande so viele Menschen in akuter Armut leben müssen, ist ein Armutszeugnis
für Österreich."
Einmal mehr fordert der Caritas-Präsident, dass die Regierung eine jährliche Valorisierung der Mindestsicherung
festschreibt und an die Mindestpension (Ausgleichszulagenrichtsatz) koppelt. Denn: "Auch für arme Menschen
wird das Leben teurer. Das sehen wir gerade jetzt wieder zu Schulanfang." |
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