Bozen (lpa) - Der Bischof von Nowosibirsk und Vorsitzende der russischen Bischofskonferenz, Joseph Werth,
hat am 07.09. Abend Landeshauptmann Luis Durnwalder einen Besuch abgestattet. Der Besuch kommt nicht zufällig,
hat Werth doch Südtiroler Wurzeln.
Joseph Werths Vorfahren waren aus Südtirol ausgewandert und als wolgadeutsche Familie zunächst nach Kasachstan
verbannt worden, von wo aus Werth nach Litauen ging. Dort wurde er - geprägt von der katholischen Untergrundkirche
- vor 25 Jahren zum Priester geweiht; seit 1999 ist Werth Bischof von Nowosibirsk (Sibirien) und zudem Vorsitzender
der russischen Bischofskonferenz. "Joseph Werth hat mir einen Überblick über die Lage der katholischen
Kirche in Russland verschafft, die vor allem in seinem Bistum einen schweren Stand hat, nachdem die Bevölkerungsmehrheit
der russisch-orthodoxen Kirche angehört und auch der Islam einen Zuwachs zu verzeichnen hat", so Landeshauptmann
Durnwalder nach dem Gespräch mit Bischof Werth, der vom Dekan von Lana, Peter Lantschner, und der ehemaligen
Wohnbauinstituts-Chefin Rosa Franzelin Werth, einer Verwandten des Bischofs, begleitet worden ist.
Beim Gespräch aufs Tapet gekommen ist gestern auch die Möglichkeit einer Südtiroler Hilfe für
das Bistum Werths in Sibirien. "Es geht dem Bischof vor allem um die Schaffung von Einrichtungen zur Betreuung
der Jugend, um kulturelle Angebote für Frauen und nicht zuletzt um die Bereitstellung von Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten",
so Durnwalder. Er hat gestern mit Joseph Werth vereinbart, dass dieser ein entsprechendes Projekt ausarbeiten und
dem Land unterbreiten werde. "Wir werden das Projekt überprüfen und eruieren, inwieweit wir es über
unsere Entwicklungszusammenarbeit fördern können", so das Versprechen des Landeshauptmanns. |