Bozen (lpa) - Eigens von Mailand angereist ist Giovanni Puglisi, Unesco-Kommissionspräsident für
Italien. Der Grund: Puglisi war gekommen, um sich bei Landeshauptmann Luis Durnwalder in aller Form für seine
Äußerungen im Gefolge der Weltnaturerbe-Feier in Auronzo zu entschuldigen.
Puglisi hatte nach der Feier in Auronzo erklärt, dass die deutschen Grußworte, die Landeshauptmann Durnwalder
dort gesprochen hatte, eine Provokation gewesen seien. Mehr noch: Der italienische Unesco-Kommissionspräsident,
gleichzeitig Rektor einer renommierten Mailänder Privatuniversität, verglich Durnwalder damals mit dem
libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi, der bei seinem Staatsbesuch in Italien ein Foto libyscher Opfer aus der
italienischen Kolonialzeit am Revers getragen hatte.
Am 15.09. war Puglisi nach Bozen gekommen, um sich für diese Äußerungen zu entschuldigen. "Ich
bin eigens aus Mailand gekommen, um dem Landeshauptmann meine Wertschätzung und Bewunderung für seine
Arbeit auszudrücken", so der Unesco-Kommissionspräsident. Außerdem habe er Durnwalder in aller
Form um Entschuldigung für seine "unglücklichen Aussagen" gebeten, erklärte Puglisi nach
dem Gespräch: "Man sagt ja, dass es Leute gibt, die für eine witzige Bemerkung ein Königreich
aufs Spiel setzen würden", so der Unesco-Vertreter, "ich aber habe für solch eine Bemerkung
meine Freundschaft mit Landeshauptmann Durnwalder aufs Spiel gesetzt."
Puglisi zeigte sich heute bereit, in allen Bereichen mit dem Land zusammenzuarbeiten. Eine Zusage, die Landeshauptmann
Durnwalder wohlwollend aufgenommen hat: "Es hat mich schon sehr verwundert, dass ein so hochrangiger Vertreter
der Unesco und zudem auch noch Rektor einer Universität sich zu einer solchen Äußerung hat hinreißen
lassen, mit der Entschuldigung Puglisis ist der Fall für mich aber abgeschlossen", so der Landeshauptmann,
dem der Unesco-Kommissionspräsident heute versichert hat, er habe mit seiner Äußerung niemanden
beleidigen wollen: weder Durnwalder selbst noch die Minderheiten, die in Südtirol leben. |