Prammer zum Internationalen Tag der Demokratie: Bildung als Schlüssel
Wien (pk) - "Es gibt keine Alternative zur Demokratie. Deshalb müssen wir uns immer wieder
anstrengen, das demokratische System zu festigen und wo notwendig zu verbessern oder auch zu verteidigen."
Mit diesem Appell weist Nationalratspräsidentin Barbara Prammer auf den Internationalen Tag der Demokratie
hin, der am 15.09. zum zweiten Mal begangen wird.
Demokratie sei in Österreich prinzipiell gefestigt und stabil, ist Prammer überzeugt. Eine klare Mehrheit
der Bevölkerung bekenne sich zu einer demokratisch organisierten Gesellschaft. Allerdings gebe es auch eine
wachsende Unzufriedenheit sowie Tendenzen in Richtung Sehnsucht nach autoritären Strukturen, was etwa in der
heuer veröffentlichten Wertestudie zum Ausdruck kommt. Laut dieser hätte ein Fünftel der Bevölkerung
nichts dagegen, die Demokratie abzuschaffen. Eine ebenso große Gruppe kann sich einen "starken Mann"
vorstellen, der sich nicht um Wahlen und Parlament kümmern müsste.
Einer solchen bedenklichen Entwicklung müsse nicht zuletzt im Bewusstsein der jüngeren Geschichte Österreichs
entgegen gewirkt werden. Das sei Aufgabe der Politik, aber auch einer aufgeklärten Zivilgesellschaft. Kritik
am demokratischen System sei berechtigt und notwendig, argumentiert Prammer. Sie müsse jedoch konstruktiv
und nicht zerstörerisch sein.
Prammer sieht in der Bildung den Schlüssel, um Bewusstsein für Wesen und Wert von Demokratie zu schaffen.
Diese sei immer nur so stark, wie sie von den Bürgerinnen und Bürgern gelebt werde, sagt die NR-Präsidentin:
"Wir müssen deshalb vor allem die jungen Menschen für eine aktive Teilnahme an der Demokratie interessieren
und begeistern."
Als ein Beispiel dafür nennt Prammer die Demokratiewerkstatt im Parlament, die in den knapp zwei Jahren ihres
Bestehens bereits von mehr als 17.000 Kindern besucht worden ist. |