Frauenrechte  

erstellt am
25 09. 09

Heinisch-Hosek: Frauen haben ein Recht auf Schutz vor Gewalt
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek eröffnete heute die internationale WAVE-Konferenz in Wien
Wien (sk) - "Das Netzwerk WAVE - Women Against Violence Europe - hat einen ganz besonderen Bezug zu Wien. Denn 1993 wurde hier in dieser Stadt bei der Weltkonferenz über Menschenrechte das Recht der Frauen auf Eigenständigkeit und Schutz vor Gewalt als Grundrecht anerkannt und die Idee zur Gründung dieses Netzwerk geboren", sagte Frauenministerin Heinisch-Hosek bei der Eröffnung der Konferenz in der Technischen Universität. "Damals schon wurde deutlich, dass weltweit ein großer Teil der Bevölkerung erniedrigt, geschlagen und verstümmelt wird, einfach nur deshalb, weil dieser weiblich ist."

Es sei für Österreich ein wichtiges Signal der Wertschätzung, dass die WAVE-Konferenz heute in Wien stattfinde. Denn nach dem Inkrafttreten des 1. Gewaltschutzgesetzes 1997, das international eine Vorreiterrolle spielte, der Einrichtung der Interventionsstellen gegen Gewalt und dem Ausbau der Frauenhäuser sei im Laufe der Zeit ein funktionierendes Netz zwischen Polizei, Justiz und Opferschutzeinrichtungen entstanden, das nun seine Wirkung zeige: Gab es im Jahr 1997 noch 1.365 Wegweisungen auf Grund familiärer Gewalt, waren es im letzten Jahr bereits über 6.500 und die Tendenz sei weiter steigend. Auch die Zahl der Betreuungsfälle der Interventionsstellen gegen Gewalt sei in den letzten Jahren massiv angestiegen. Hatten diese Stellen 2001 rund 4.850 Opfer betreut, waren es 2008 bereits über 14.000.

"Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Hilfsangebote immer besser angenommen werden. Es heißt aber auch, dass Gewalt in der Familie immer noch zum Alltag vieler Frauen und Kinder gehört", betonte die Frauenministerin.

"Opfer von Gewalt haben Anspruch auf Schutz durch die Gesellschaft, wir müssen hinschauen statt wegschauen" so Heinisch-Hosek."Daher ist es mir als Frauenministerin ganz besonders wichtig, die Opferschutzeinrichtungen mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten. In den letzten beiden Jahren ist es gelungen, nicht nur die flächendeckende Betreuung durch die Interventionsstellen in Österreich zu sichern, sondern durch eine erneute Budgetaufstockung insbesondere Frauen auf dem Land besser betreuen zu können."  

 

Schenk: Gewalt an Frauen ist keine Privatangelegenheit
Außer zu jammern und die Gewalt zu verdammen passiert in dieser Regierung nichts
Wien (bzö) -
"Gewalt an Frauen ist keine Privatangelegenheit, wir müssen die Gewalt aus den häuslichen vier Wänden herausholen und sichtbar machen", erklärte BZÖ-Frauensprecherin Abg. Martina Schenk angesichts der Women Against Violence Europe-Konferenz. Schenk verlangt einen Ausbau des Gewaltschutzes, mehr Beratungsstellen und genug Budgetmittel für Selbstverteidigungskurse.

"Heinisch-Hosek sollte mit Fekter zusammenarbeiten, um für Frauen vermehrt und flächendeckend Selbstverteidigungskurse anbieten zu können", fordert Schenk. Meist werden diese Crashkurse von der Polizei kostenlos durchgeführt. Schenk: "Ziel sollte es sein, Frauen psychisch und physisch zu stärken und ihr Selbstbewusstsein aufzubauen!"

Bei den Budgetverhandlungen sei noch großartig angekündigt worden, den Gewaltschutz und die Beratungsstellen ausbauen zu wollen. Das Budget etwa für den kriminalpolizeilichen Beratungsdienst und für Opferschutzeinrichtungen sei aber um 11 Prozent gesunken. "Außer zu jammern und die Gewalt zu verdammen passiert in dieser Regierung nichts", kritisierte Schenk. Dabei sei aber der Zulauf zu Frauenhäusern im ersten Halbjahr 2009 über 10 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gestiegen.
 

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