Wiener Linien ordern weitere 20 U-Bahn-Züge   

erstellt am
25. 09. 09

Wien (rk) - Die Wiener Linien haben ein Konsortium unter Führung von Siemens Österreich mit der Lieferung von weiteren 20 U-Bahn-Zügen vom Typ V-Wagen beauftragt. Die Bestellung hat ein Gesamtvolumen von 191 Mio. Euro, davon entfallen an Siemens inklusive dem Anteil von Elin EBG Traction 153 Mio. Euro und auf den Konsortialpartner Bombardier 38 Mio. Euro.

"Die Stadt Wien und ihre Unternehmen sind gerade jetzt in einer wirtschaftlich schwierigen Phase der verlässliche Motor der öffentlichen Nachfrage. Mit den 20 neuen U-Bahn-Zügen bieten wir den täglich 1,3 Millionen Fahrgästen im Wiener U-Bahn-Netz künftig noch mehr Komfort, engagieren uns nachhaltig für den Klimaschutz und sichern hochqualitative Arbeitsplätze und Know-how am Wirtschaftsstandort Wien", erklärt Vizebürgermeisterin Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Mag.a Renate Brauner. "Für uns sind diese Aufträge von essentieller Bedeutung. Wir stärken damit den Produktionsstandort Wien und unsere Position im weltweiten Siemens-Verbund. Solche Erfolge haben den Ausschlag gegeben, mehr Kompetenzen nach Österreich zu holen. Mit 1. Oktober werden die beiden Werke in Graz-Eggenberg und Wien-Simmering in die Siemens AG Österreich integriert. Wobei das Wiener Werk zum sogenannten World Headquarter für Metrofahrzeuge und Reisezüge aufsteigt", so Siemens Vorstandsvorsitzende Mag.a Brigitte Ederer. "Die nun bestellten V-Wagen werden erstmals zur Ablöse der ältesten im Betrieb stehenden Fahrzeuge des Typs "U" (im Volksmund "Silberpfeil" genannt) verwendet. Mit den 20 neuen, sechsteiligen Garnituren können wir unseren Fahrgästen modernste Technik und höchsten Komfort anbieten. Die bisher gelieferten Züge haben sich im Einsatz bestens bewährt - unsere Fahrgäste schätzen die neuen Garnituren nicht zuletzt wegen der Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums, der durchgehenden Begehbarkeit und der serienmäßigen Videoüberwachung", bekräftigt DI Günter Steinbauer, Vorsitzender der Wiener Linien-Geschäftsführung.

Auftragsinhalt
Siemens Österreich ist bei dem Auftrag der Wiener Linien für das komplette Engineering der Züge, den Bau der Wagenkästen, die Innenausstattung sowie einen Teil der elektrischen Ausrüstung verantwortlich. Bombardier liefert die Klimaanlagen und weitere elektrische Komponenten wie z.B. die Hilfsbetriebeumrichter. Elin EBG Traction verantwortet die komplette elektrische Wagenmontage. Gefertigt werden die 20 sechsteiligen U-Bahn-Garnituren im Siemens-Werk in Wien-Simmering, die Auslieferung ist ab 2012 bis in das Jahr 2017 geplant. Bei dem aktuellen Auftrag handelt es sich um die Einlösung der dritten Option der Stadt Wien aus einem 1998 geschlossenen Rahmenvertrag über den Kauf von insgesamt 60 neuen U-Bahn-Zügen. 25 wurden 2002 in Auftrag gegeben, im Sommer 2006 haben die ersten Fahrzeuge den regulären Linienbetrieb aufgenommen. Die zweite Option über 15 Garnituren wurde Ende 2007 beauftragt. Zu Beginn des Jahres 2009 wurde der letzte U-Bahn-Zug aus der ersten Lieferserie an die Wiener Linien übergeben. Bis heute sind aus den beiden Aufträgen insgesamt 27 U-Bahn-Garnituren ausgeliefert und im Einsatz.

Grüne Technologie
Das als "V-Wagen" bezeichnete Nachfolgemodell zu den bislang eingesetzten "Silberpfeilen" zeichnet sich durch besonders hohe Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit aus. Die Fahrzeuge können mehr als ein Drittel der beim Bremsen anfallenden Bremsenergie ins Netz zurückspeisen und sind Teil des Siemens- Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von knapp 19 Mrd. Euro erwirtschaftete. Der Umwelt zugute kommt auch nach Ablauf der 35- bis 40-jährigen Einsatzdauer die hohe Recyclingfähigkeit der Fahrzeuge von bis zu 90 Prozent. Die Züge sind 112 Meter lang und haben jeweils Platz für rund 900 Passagiere. Die Zwischenwagen fungieren als Triebwagen, die Stirnwagen dienen als Steuereinheiten. Verglichen mit den Silberpfeilen haben die V-Wagen in der Breite ein wenig zugelegt. Das vergrößert den Fahrgastraum und verkleinert gleichzeitig den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteigkante auf wenige Zentimeter. Außerdem haben die Fahrzeuge, speziell für Passagiere mit Rollstühlen und Kinderwägen, jeweils hinter den Fahrerständen Mehrzweckabteile mit ausfahrbaren Rampen, die auch den kleinen Spalt überbrücken. Für einen höheren Fahrgastkomfort sorgen außerdem eine Klimaanlage und ein Informationssystem im Passagierraum. Selbst die Ansprüche in ihrer Sehkraft beeinträchtiger Personen wurden durch die Farbgestaltung der Griffstangen im Wageninneren berücksichtigt.

Sicherheit wird groß geschrieben
Jeder V-Wagen ist mit allen Sicherheitseinrichtungen - entsprechend dem derzeitigen Stand der Technik - ausgestattet. Die neue Generation der U-Bahn-Fahrzeuge entspricht dem neuesten Stand der derzeit gültigen technischen Normen und Vorschriften. (Schluss) wha

Achtung: Zu dieser Meldung ist demnächst eine Bildberichterstattung geplant. In einer OTS-Aussendung wird auf die online-Abrufbarkeit noch hingewiesen.
     
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