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Ende einer Ära |
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Das alte Vorarlberger Landesmuseum schließt am 4. Oktober 2009 seine Pforten Bregenz (vlm) - Im Rahmen einer Festveranstaltung schließt am Abend des 4. Oktober 2009 um 20 Uhr das alte Vorarlberger Landesmuseum endgültig seine Tore. Für Tobias G. Natter, Direktor des Museums, passiert das Museum damit einen denkwürdigen Meilenstein. Der Weg wird frei für das neue Landesmuseum. Das VLM Neu Einen Grundsatzbeschluss zur inhaltlichen und baulichen Neugestaltung des Museums hat die Vorarlberger Landesregierung im März 2007 gefasst. Aus dem europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerb ging das Architekturbüro cukrowicz nachbaur architekten als Sieger hervor. Sie sind prominente Vertreter der jungen Generation der Vorarlberger Bauschule. Nach der Schließung und dreijähriger Bauzeit wird im Frühjahr 2013 am alten Standort ein modernes Landesmuseum mit verdoppelter Fläche eröffnet werden. Abgesehen vom Museumsbau in St. Pölten ist das Projekt in Bregenz der einzige komplette Neubau eines Landesmuseums in Österreich nach 1945. Neuer Bau - Neue Möglichkeiten Die Eckpunkte der inhaltlichen Neuausrichtung wurden von Direktor Tobias G. Natter in den drei Jahren seiner bisherigen Tätigkeit im räumlich-museologischen Konzept "VLM Neu" festgelegt. Einerseits baut er auf Kontinuität: Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde bleiben weiterhin zentrale Felder eines traditionsreichen Mehrspartenhauses. Mit der Gründung im Jahre 1857 ist das Vorarlberger Landesmuseum das älteste seiner Art im Bodenseeraum. Andererseits soll sich das Haus zur Gegenwart hin öffnen. Ziel ist es, den massiv veränderten Anforderungen an eine Kulturinstitution des 21. Jahrhunderts Rechnung zu tragen. Für Natter gehört dazu die Profilschärfung mit Vorarlberger Themen. Diese gehen einher mit einer bewussten und unverzichtbaren grenzüberschreitenden Kontextualisierung, dem Agieren innerhalb wissenschaftlich weit ausholender Netzwerke und der Verstärkung einer konsequenten Vermittlungsarbeit. Museologische Besonderheit: "3 Ebenen - 3 Zugänge" Zur charakteristischen Eigenheit des neuen Museums wird das Prinzip "3 Ebenen - 3 Zugänge". Die neue Architektur schafft drei gleichwertige Ausstellungsgeschosse, die um einen offenen Innenhof angeordnet sind. Das von Natter entwickelte Nutzungskonzept sieht vor, jede dieser Ebenen für einen methodisch unterschiedlichen Zugang zu nutzen. Der Ansatz "3 Ebenen - 3 Zugänge" wird derzeit stufenweise konkretisiert. Eine wissenschaftliche Tagungsreihe in Kooperation mit dem Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin und der Museumsakademie Joanneum Graz wird im kommenden Jahr das Potential ausloten. Geplant ist im März 2010 der Start der Tagungsreihe mit dem Generalthema "Die Ordnung der Dinge: Das Schaudepot". Es folgt im Herbst 2010 eine Tagung zum Thema "Mit Dingen erzählen: Die Schausammlung" und im Frühjahr 2011 eine Veranstaltung mit dem Titel "Mit Dingen argumentieren: Die Ausstellung". Ein symbolträchtiger Abschied Zunächst aber zeigt das Landesmuseum noch bis 4. Oktober in seiner letzten Schau die Ausstellung "Schnee. Rohstoff der Kunst". Aus der Distanz einer Sommerausstellung untersucht das VLM die ästhetische Wahrnehmung des Schnees und deren Wandel. Die international vielbeachtete Ausstellung, die neben dem Landesmuseum in Bregenz auch in Lech am Arlberg zu sehen ist, beleuchtet dabei zweihundert Jahre künstlerische Umsetzung eines scheinbar alltäglichen Phänomens. Dass Schnee auch als ein Thema von Vergehen und Wiederkehr lesbar ist, passt so gesehen durchaus zur jetzigen Schließung. |
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Informationen: http://www.vlm.at | ||
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