Außenminister definiert Prioritäten für österreichische UNO-Agenda
New York (apa/bmeia) - Das Thema Abrüstung ist nach den Worten Spindeleggers einer der Schwerpunkte
der österreichischen UN-Politik. An der Konferenz über die Umsetzung des Kernwaffenteststopp-Vertrags
(CTBT), deren Vorsitz Österreich und Costa Rica am 24.09. an Frankreich und Marokko abgeben, wird auch die
amerikanische Außenministerin Hilary Clinton teilnehmen. Spindelegger sagte, als Co-Vorsitzende hätten
sie Clinton gebeten, an der Konferenz teilzunehmen und zu erklären, wie sich die USA zu dem Vertrag stellen
würden. Der US-Senat hat die Ratifizierung des Vertrags 1999 verhindert.
Keine großen Erwartungen setzen Spindelegger und andere Diplomaten in das Dreiertreffen zwischen Obama, dem
israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas.
Man wisse nicht, was dabei herauskommen soll, nachdem die Vorarbeiten nicht soweit gediehen seien, wie man erwartet
hatte. Ohne einen "gewaltigen Schritt vorwärts", werde der Nahost-Friedensprozess auf die lange
Bank geschoben und dies sei nicht akzeptabel, so Spindelegger weiter. In diesem Zusammenhang trifft sich der Außenminister
mit seinem Amtskollegen Avigdor Lieberman (Israel), Walid al-Muallem Moualem (Syrien), und Manouchehr Mottaki (Iran).
Bundespräsident Heinz Fischer wird erstmals ein Gespräch mit dem libanesischen Staatspräsidenten
Michel Sleimane führen.
Ein weiterer Schwerpunkt für Österreichs Zukunft sind die Schwarzmeerstaaten. Hier wolle Wien eine besondere
Priorität in der Außenpolitik setzen, sagte Spindelegger. Auf der Agenda stehen bilaterale Gespräche
mit den Außenministern Grigol Vashadze (Georgien), Elmar Mammadyarov (Aserbaidschan) und Ahmet Davutoglu
(Türkei).
In den nächsten Tagen wollen Fischer und Spindelegger um Unterstützung für eine Resolution des Sicherheitsrates
zum Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten werben. Die Entschließung soll eingebracht
werden, wenn Österreich im November den Vorsitz führt. Um eine Mehrheit zu finden, bedarf es intensiver
Konsultationen. Hierzu gäbe das Gespräch mit Medwedew am Donnerstag Gelegenheit, sagte Spindelegger.
Auch bei der Begegnung mit dem französischen Außenminister Bernard Kouchner am Freitag werde das Thema
zur Sprache kommen. |