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Ökumene: "Tragfähige Brücke braucht stabile Pfeiler" |
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Kardinal Schönborn und Metropolit Staikos eröffneten in Saloniki
die 5. Internationale Tagung über die Theologie der Kirchenväter Athen-Wien (pew) - Mit einer feierlichen Messe in der katholischen Marienkirche im Zentrum von Saloniki und einer orthodoxen Vesper im Kloster Vlatades wurde am Abend des 22.09. die 5. Internationale Tagung über die Theologie der Kirchenväter eröffnet. Die Eröffnung nahmen Kardinal Christoph Schönborn, der Wiener orthodoxe Metropolit Michael Staikos und der Abt des Klosters Vlatades, Metropolit Panteleimon Rodopoulos, vor. Auch für die Ökumene gelte, dass jede tragfähige Brücke stabile Pfeiler benötige, betonte Kardinal Schönborn; er hoffe, dass diese Tagung katholischer und orthodoxer Theologen dazu beitrage, an solchen stabilen Pfeilern zu bauen. Die Tagung zum Thema "Heiligkeit und Apostolizität in der Kirche" bringt bis Samstag, 26. September, rund 30 Theologen aus 17 europäischen Ländern von Russland über Österreich bis Frankreich zusammen. Die Patrologentagung geht auf eine Initiative von Kardinal Schönborn zurück und wird von der Stiftung "Pro Oriente" durchgeführt. Bislang fanden zwei Tagungen in Wien (2001 und 2003), sowie jeweils eine in Luxemburg (2005) und Sibiu (2007) statt. Metropolit Panteleimon würdigte bei der Vesper in Vlatades die Arbeit von "Pro Oriente". Er sei überzeugt, dass die durch den Säkularismus und Materialismus ausgelösten gesellschaftlichen Herausforderungen von den Kirchen nur gemeinsam bewältigt werden können. Der Metropolit ist Ehrenprotektor der Stiftung "Pro Oriente". Bei einem Empfang aus Anlass der Eröffnung, an dem auch zahlreiche orthodoxe Geistliche teilnahmen, warnte Metropolit Staikos vor jeder Form von Fanatismus, der andere Konfessionen ausschließe. Er unterstrich vielmehr die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und geschwisterlichen Zuwendung der Kirchen, um dem herrschenden Zeitgeist widerstehen zu können. Kardinal Schönborn und Metropolit Staikos setzen übereinstimmend große Hoffnungen auf die Tagung über die Theologie der Kirchenväter. Die Kirchenväter des ersten Jahrtausends gehörten zum Erbe der orthodoxen und der katholischen Kirche. Der Blick auf diese Theologen und die intensive Auseinandersetzung mit ihrer Lehre könne ein geeigneter Ansatzpunkt sein, um Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen aufzuzeigen. Das sei ein wichtiger Impuls, um den Weg hin zur Einheit weiter zu verfolgen, so Kardinal Schönborn und Metropolit Stzaikos im Gespräch mit "Kathpress". Metropolit Staikos erinnerte zudem an Kardinal Franz König, den Begründer der Stiftung "Pro Oriente", der vor 25 Jahren selbst Griechenland (und den Berg Athos) besucht hatte. Der Metropolit betonte die besondere Zuneigung Königs für die orthodoxe Kirche. Kardinal Schönborn hob im "Kathpress"-Gespräch auch den Aspekt hervor, dass die Tagung viele jüngere Wissenschaftler zusammenbringe. Die dabei entstehenden Kontakte und Freundschaften seien genauso wie die fachliche Auseinandersetzung mit dem Tagungsthema eine gute Ausgangsbasis für Fortschritte in der Ökumene. Ärgernis der Kirchentrennung Der Präsident von "Pro Oriente", Johann Marte, rief die Tagungsteilnehmer in seinem Grußwort auf, jene christlichen Werte herauszuarbeiten, die für eine gute Zukunft Europas von unverzichtbarem Wert seien. Die Tagung ist bis Samstag anberaumt und findet in der Höheren Kirchlichen Akademie in Saloniki statt. Bei einem orthodoxen Gottesdienst am Mittwochmorgen in der Akademie, an dem auch Kardinal Schönborn teilnahm, sprach Metropolit Staikos mit deutlichen Worten das Ärgernis der Trennung der Kirchen an. So sehr er sich darüber freue, dass ein hoher Repräsentant der katholischen Kirche dem Gottesdienst beiwohne, so sehr sei er auch betrübt, dass die gemeinsame Eucharistiefeier noch immer nicht möglich ist, sagte der Metropolit. |
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Informationen: http://stephanscom.at | ||
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