Innovative Nahversorgung in Niederösterreich
St. Pölten (wk-noe) - Im alljährlichen Wettbewerb um den begehrten Preis des NÖ Lebensmittelhandels
sind Initiativen und Kreativität von Kaufleuten zur Sicherung der Nahversorgung gefragt. Die differenzierte
Größen- und Altersstruktur im Lebensmittelhandel ist bei den diesjährigen Preisträgern abgebildet.
So gewann mit Rudolf Zotter aus Irnfritz ein Jungunternehmer 27-jähriger und Quereinsteiger den begehrten
Preis. Ausgezeichnet wurden auch Familienbetriebe die seit über 100 Jahren bestehen. Übergeben wurde
der Preis von Wirtschaftskammer-Präsidentin KommR BR Sonja Zwazl und Landesrätin Dr. Petra Bohuslav.
Der Lebensmittelkaufmannspreis (LMK)
Anlass für die Schaffung des LMK war der steigende Konkurrenzdruck und Verdrängungswettbewerb
auf die niederösterreichischen Lebensmittelhändler. Seit 1998 wird der Lebensmittelkaufmannspreis vergeben.
Mit einer Einreicherzahl von 40 Betrieben kann durchaus gesagt werden, dass er unter den selbstständigen Lebensmitteleinzelhändlern
begehrt ist. Immer wieder wurden neue, innovative Ideen und Konzepte eingereicht, die als Modell zur Nachahmung
für andere Lebensmittelhändler dienen können. "Aufgrund der Kreativität und dem Engagement
unserer Kaufleute ist die Nahversorgung im weiten Land NÖ gut abgedeckt. Derzeit sind rund 4% der NÖ
Gemeinden ohne Nahversorgung. Der österreichweite Wert beträgt 13%.", so der Obmann der niederösterreichischen
Lebensmittelkaufleute Gerhard Holub. "Mit dem Lebensmittelkaufmannspreis versuchen wir die Aktivitäten
der Händler der Öffentlichkeit vorzustellen. Nur durch die engagierten Kaufleute vor Ort kann diese von
allen gewünschte Nahversorgung aufrecht erhalten werden.", so Holub weiter. Der Verlust von Nahversorgungsstrukturen
wird aber weiterhin Politik, Wirtschaft und Interessensvertretungen aufgrund der demografischen Entwicklung beschäftigen.
So steht in den nächsten Jahren in rund einem Drittel der niederösterreichischen Gemeinden die Übergabe
von Lebensmittelhandelsbetrieben an Übernehmer an. Die diesjährigen Preisträger zeigen aber auch,
dass der Lebensmittelhandel in NÖ gut aufgestellt ist.
Als Sieger wurde von einer Fachjury der 27-jährige Jungkaufmann Rudolf Zotter ermittelt. Als Quereinsteiger
übernahm er 2007 das 170m2 Geschäft in Irnfritz. Mit seinen verschiedenen Aktivitäten und seiner
Persönlichkeit ist es ihm gelungen, die Nahversorgung in Irnfritz zu sichern und den Einkauf der Bevölkerung,
bei der er sehr geschätzt ist, zu binden.
Mit der "Christl GesmbH" mit einer Mitarbeiteranzahl von 39 Personen auf einer Fläche von 1400m2
wurde ein innovatives Unternehmen ausgezeichnet, das sich für die Nahversorgung in Persenbeug einsetzt. Mit
dem Ankauf und der Attraktivierung eines eigenen Grundstückes am sogenannten "Christl-Platz" konnte
man die Jury überzeugen.
Am dritten Platz landete der ebenfalls seit über 100 Jahren bestehende Betrieb von Johann Wagner in der 930
Einwohner zählenden Gemeinde Schönbach. Er konnte mit der Attraktivierung des Geschäftes hin zu
einem Wohlfühleinkauf als auch der Möglichkeit eines Kundensafes, bei dem der Kunde außerhalb der
Geschäftszeiten die Ware abholt punkten.
Mit einem weiteren Ehrenpreis wurde der Jungunternehmer Markus Haferl aus Atzenbrugg für die verschiedensten
Innovationen der Kaufmannsfamilie Haferl ausgezeichnet. Weiters wurde Walter Hengsberger für seinen Mustermarkt
in Schönberg am Kamp in Zusammenarbeit mit der NÖ Aktion für Einkaufen und Stadtmarketing (NAFES)
belohnt. Einen Ehrenpreis erhielt auch Susi's Mühlenladen von Ulrike Kühn-Grögler in Dornau für
die Integration von Kunst und Kultur im Lebensmittelhandel. |