Das erste Sparbuch Zentraleuropas wurde am 4. Oktober 1819 in Österreich ausgegeben
Wien (erste bank) - Das Sparbuch wurde am 04.10. 190 Jahre alt. Das erste in Österreich
und damit in Zentraleuropa ausgegebene Sparbuch war das "Einlagebuch Nr. 1", das am 4. Oktober 1819 von
der Ersten Oesterreichischen Sparkasse "unter würdigen Kindern der unteren Klassen von 12 - 15 Jahren"
verteilt wurde. Die kleine Marie Schwarz war die Inhaberin dieses Sparbuches.
War es im 18. Jahrhundert für die meisten Menschen noch undenkbar, sein Guthaben auf die Bank zu tragen, wurde
das im 19. Jahrhundert durch die Gründung von Sparkassen revolutioniert. "Die Gründungsväter
der Sparkasse sind so gesehen eigentlich die Erfinder des Sparens", sagt Elisabeth Bleyleben-Koren, Generaldirektorin
der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen.
Gleichzeitig ist Sparen beliebt wie nie: 8 von 10 Österreicher tun es. Nicht zuletzt hat die Wirtschaftskrise
dazu beigetragen, die Spargesinnung der Österreicher nochmals zu stärken. "158 Milliarden Euro liegen
auf Österreichs Sparkonten, das sind um 2,2 Milliarden Euro mehr als noch vor einem Jahr," so Elisabeth
Bleyleben-Koren, "davon liegt rund 1 Milliarde auf den Büchern der Sparkassengruppe."
Pfarrer Leopold Weber, der Gründer der Ersten Oesterreichischen Spar-Casse verstand die Sparkasse als "Bank
der kleinen Leute". Hier sollten sie die Möglichkeit bekommen, mit ihren bescheidenen Er-sparnissen Kapital
aufzubauen, um es, wie in den Statuten der Sparkasse vorgesehen, "in späteren Tagen zur Begründung
einer bessern Versorgung, zur Aussteuer, zur Aushülfe in Krankheit, im Alter, oder zur Erreichung irgend eines
löblichen Zweckes zu verwenden." "Heute kann man sagen, er hat die erste Retailbank Zentraleuropas
gegründet", meint Bleyleben-Koren.
Der "Notgroschen" ist seit 190 Jahren das Sparmotiv Nummer 1
Während sich die Möglichkeiten, sein Geld anzulegen vervielfältigt haben und es heute selbstverständlich
ist, Ersparnisse auf die Bank zu tragen, sind die Gründe und die Sparsummen ähnlich geblieben: Einen
Notgroschen zur Seite zu legen und in guten für schlechtere Zeiten vorzusorgen, ist auch heute so modern wie
vor 190 Jahren. Für 84% aller österreichischen Sparer ist dieser Notgroschen das Sparmotiv Nr. 1. Pro
Monat legen die Österreicher durchschnittlich 155 Euro, das sind rund 12 Prozent des Durchschnittssalärs,
auf die hohe Kante. |