Prammer: EU muss weiblicher werden   

erstellt am
05. 10. 09

Parlamentspräsidentinnen fordern mehr Frauen auf allen EU-Ebenen
Wien (pk) - Für einen höheren Frauenanteil in der neuen EU-Kommission machen sich die Parlamentspräsidentinnen innerhalb der Europäischen Union stark. Ihr Appell richtet sich an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, den Kommissionspräsidenten und an die Mitglieder des Rates der EU. Sie werden aufgefordert, sich nach Kräften für Geschlechterbalance in der Kommission einzusetzen.

"Es ist höchste Zeit, dass es zur Gleichstellung von Frauen auf allen Ebenen der EU kommt", argumentiert Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Nach dem überzeugenden Ja der irischen Bevölkerung zum EU-Reformvertrag und dem hoffentlich baldigen Abschluss des Ratifikationsprozesses sei jetzt eine ideale Gelegenheit dazu.

Neben Prammer haben das Papier unterzeichnet: Irena Degutiene, Litauen, Ene Ergma, Estland, Katalin Szili, Ungarn, Tsetska Tsacheva, Bulgarien, und Gerdi Verbeet, Niederlande.

Positiv vermerkt wird in dem Appell, dass der Anteil der Frauen im neuen Europaparlament von 31 und 35 Prozent gestiegen ist. Von völliger Parität könne freilich noch keine Rede sein. Positiv registriert wird weiters ein Trend zur Nominierung von mehr Kommissarinnen. Zugleich gebe es das offizielle Eingeständnis der Kommission, wonach Frauen in wirtschaftlichen Führungsfunktionen wie in der europäischen Politik noch immer unterrepräsentiert seien.

Bei ihrer Forderung berufen sich die Präsidentinnen auch auf den neuen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, und Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Beide hätten zuletzt betont, dass innerhalb der EU weitgehende Übereinstimmung darüber bestehe, wie wichtig die Teilnahme einer ausreichende Zahl an Frauen an den Entscheidungsprozessen sei.
     
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