Europäischer Navigations-Ergänzungsdienst EGNOS startet offenen Betrieb   

erstellt am
01. 10. 09

In gemeinsamer Verwendung mit GPS deutlich höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit - Vorläufer für Galileo
Wien (bmvit) - Die Europäische Kommission hat heute den offenen Dienst von EGNOS (European Global Navigation Overlay System) für offiziell einsatzbereit erklärt. Damit stellt Europa erstmals ein weltraumgestütztes Satellitennavigationssignal zur Verfügung. EGNOS ist ein geostationäres Satellitensystem, das die Genauigkeit, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit von GPS über Europa verbessert und gilt als Vorläufer und Wegbereiter des globalen Satellitennavigationssystems Galileo.

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ist auf österreichischer Seite das beim Aufbau von EGNOS federführende Ressort. Das BMVIT hat sich über das ESA-Wahlprogramm ARTES-9 am Aufbau beteiligt. Projektleitend für EGNOS ist die Europäische Weltraumorganisation ESA, der Österreich seit 1987 angehört. Betrieben wird das Projekt gemeinsam von ESA, EU und der europäischen Flugsicherung Eurocontrol.

Der offene Dienst von EGNOS erlaubt Nutzern in Europa bei der gemeinsamen Verwendung mit GPS deutlich höhere Positionierungsgenauigkeiten zu erzielen, als dies mit GPS alleine mögliche wäre. Neben einer verbesserten Genauigkeit erhöht EGNOS weiters die Verfügbarkeit des Navigationssignals und sendet überdies ein Kontrollsignal, welches den Nutzer über die Zuverlässigkeit des GPS-Signals (Integrität) informiert. Die Nutzung des offenen Dienstes wird kostenfrei sein.

Die Einsatzmöglichkeiten von EGNOS sind vielfältig und reichen von der Positionsbestimmung mit Mobiltelefonen bis hin zu Verkehrstelematik-Anwendungen für Straße und Schiene, Wasserwege und Luftfahrt. Weiteren potentiellen Anwendungsfeldern sind kaum Grenzen gesetzt.

EGNOS ist Vorläufer und Wegbereiter des globalen Satellitennavigationssystems Galileo, das sich gegenwärtig im Aufbau befindet. Galileo wird weltweit verfügbare Navigationssignale senden, welche den Nutzern weltweit Vorteile in Form von besserer Signalverfügbarkeit und höherer Positionierungsgenauigkeit bieten wird. Weiters wird die Implementierung von Galileo dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hightech-Industrie in diesem Zukunftsmarkt zu steigern.

Satellitennavigation ist ein stark wachsender Technologiesektor (projiziertes globales Marktvolumen laut EU-Kommission im Jahr 2025: 236 Milliarden Euro), und die österreichische Industrie ist hier für die Zukunft ausgezeichnet positioniert.
     
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