Konsumentenschutzminister kündigt anlässlich "30 Jahre Konsumentenschutzgesetz"
neue konsumentenpolitische Vorhaben an
Wien (bmask) - Vor 30 Jahren wurde das Konsumentenschutzgesetz als ein Meilenstein der österreichischen
Verbraucherpolitik gesetzt. Im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit dem Leiter des Bereichs Recht im
VKI, Dr. Peter Kolba, zog Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer eine erfreuliche Bilanz: "Der Verbraucherschutz
ist heute gesellschaftlich anerkannt und hat sich zu einem wichtigen eigenständigen Politikbereich entwickelt.
Aktive Konsumentenpolitik bedeutet nicht nur, das strukturelle Ungleichgewicht zwischen den MarktteilnehmerInnen
auszugleichen, sondern auch zivilrechtliche Schutzbestimmungen zu etablieren. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten
ist es besonders wichtig, dass die Rechtsentwicklung mit der Marktentwicklung Schritt hält", unterstrich
Hundstorfer am Abend des 29.09. die Wichtigkeit der Konsumentenpolitik in Österreich.
Mit einem Bündel an Maßnahmen will Hundstorfer ein Mehr an Verbraucherrechten schaffen und wesentliche
Akzente bei der Verbraucherbildung setzen. Als konkrete konsumentenpolitische Vorhaben nannte Hundstorfer die Neuausrichtung
der rechtlichen Bedingungen für den Privatkonkurs, sowie Verbesserungen in der Verzugszinsenregelung. "Konkreten
Handlungsbedarf sehe ich in der Einführung echter Gruppenklagen, die als eine effizientere Möglichkeit
der Rechtsdurchsetzung bei Massenschäden etabliert werden müssen. Die geplante Verbraucherrechte-Richtlinie
stellt einen weiteren künftigen Schwerpunkt dar, in deren Rahmen notwendige Verbesserungen im Gewährleistungsrecht
vorgenommen werden sollen. Mit diesem Bündel an Maßnahmen wird es uns gelingen, den Verbraucherschutz
in Österreich auf seinem hohen Niveau zu halten", kündigte Hundstorfer an und betonte dabei auch
seine Forderung nach einem schärferen Vorgehen gegen Unternehmen, die durch irreführende Methoden Gewinne
lukrieren, sowie gegen telefonische Vertragsabschlüsse beim sogenannten "Cold Calling". Auch will
sich Hundstorfer kritisch mit der Verbraucherpolitik der Europäischen Kommission auseinandersetzen. |