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Tone Fink - "Kopfsprünge" |
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Ausstellung von 30. Oktober 2009 - 5. Dezember 2009 in der Galerie Hrobsky Wien (hrobsky) - Tone Finks Werk entzieht sich jeder Kategorisierung. Der gebürtige Vorarlberger, der an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Grafik studierte, bewegt sich virtuos durch die verschiedenen künstlerischen Gattungen und Techniken. Sein vielfältiges Oeuvre umfasst Zeichnungen, Objekte, Arbeiten auf Leinwand, Kurzfilme, Performances und Installationen. Die Ausstellung KOPFSPRÜNGE in der Galerie Ulrike Hrobsky wird eine Auswahl von Arbeiten auf Leinwand und Objekten präsentieren. Den besonderen Höhepunkt der Ausstellung bildet eine Reihe von selten gezeigten Zeichnungen aus vier Jahrzehnten. Das Medium der Zeichnung zieht sich wie ein roter Faden durch Tone Finks Werk. Seine Zeichnungen entstehen spontan und ungeplant, direkt und unmittelbar. Sie sind Ventil für seinen Schaffensdrang und dienen der Ideenfindung für Perfomances und Objekte. Voller Witz und Ironie, geben sie Einblick in den persönlichen Kosmos des vor Energie sprudelnden Künstlers, dessen überbordende Kreativität und Fantasie auch in seiner Vorliebe für Wortspiele und Wortschöpfungen zum Ausdruck kommt. In diesem Jahr werden gleich zwei Bücher mit Zeichnungen und Texten des Künstlers veröffentlicht*) - eine Auswahl der Originale werden in "Kopfsprünge" zu sehen sein. Tone Finks Affinität zum Zeichnen und die Liebe zu Büchern schlägt sich auch in seiner bevorzugten Verwendung von Papier als plastischem Werkstoff wieder. Keineswegs fragil sind die daraus entstehenden Objekte, die oft an der Grenze zwischen Skulptur und Gebrauchsobjekt angesiedelt sind und häufig in die performativen Aktionen des Künstlers integriert werden. So etwa die Balancebox - ein kastenähnliches Objekt auf hohen dünnen Beinen, welches so ausbalanciert ist, dass es stets wieder zum Stehen kommt. Tische und Sessel aus Pappmache sowie ein Schaukelpferd laden auch den Betrachter zum Platz nehmen und Teilnehmen ein. Sogar Finks Arbeiten auf Leinwand haben meist einen ausgeprägt plastischen Charakter - nur selten fungiert die Leinwand lediglich als zweidimensionaler Bildträger. In der Reihe "setzen schleifen schichten" presst er Farbe oder eine Masse aus Quarzsand durch Löcher und Risse in der Rückseite der Leinwand. Die dadurch entstandenen Erhöhungen oder "Lochdurchwurmungen" werden anschließend übermalt, mit Quarzsand überspachtelt, und durch Abschaben die darunter liegenden Schichten wieder teilweise freigelegt. Fink selbst bezeichnet diese vielschichtigen Arbeiten, die eine gleichermaßen skulpturale wie ornamentale Wirkung erzielen, als "Raum gewordene Bilder". Auch reine Farbe setzt der Künstler als plastisches Element ein. So türmt er beispielsweise Farbkleckse oder Silikon direkt aus der Tube zu mehrere Zentimeter hohen Gebilden auf, die wie skurrile Gewächse vom Bildträger aufragen. In einer neuen Werkserie kombiniert Fink die Bearbeitung der Bildrückseite und die strukturelle Verwendung von Farbe mit einem verblüffenden Ergebnis: Durch das Auftragen von "Farbteichen" - dick aufgeschütteter Farbe - auf die Rückseite der Leinwand ergeben sich auf der Vorderseite der weiß belassenen Leinwand durch die Adhäsion der Farbe kreisförmige Ausbuchtungen, die ein abstraktes monochromes Muster bilden. Der Kontrast der - im Normalfall nicht sichtbaren - fröhlich bunten Rückseite zur monochromen Vorderseite scheint dabei typisch für die lustvoll hintergründige Zugangsweise des Künstlers. *) Tone Fink: Narratones, Residenz Verlag (erscheint September 2009); Tone Fink/ Peter Weiermeier: T.F. Zeichnungen DIN A4 auf Papier 1969-2009, Christian Brandstätter Verlag (erscheint September 2009) |
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Informationen: http://www.galerie-hrobsky.at | ||
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