Innsbruck (universität) - Am 24.09. erhielt das Projekt BIPOLAR als einziges Projekt Westösterreichs
in Klagenfurt den IMST-Award verliehen. Es war eines der sechs Projekte, die von 162 Einreichungen als Siegerprojekte
ausgewählt wurden. Ein weiterer ausgezeichneter Erfolg für die Ökologin Dr. Birgit Sattler vom Institut
für Ökologie der Universität Innsbruck und der Hauptschule Zirl, die dieses Forschungsbildungskooperationsprojekt
durchgeführt haben. Nach dem Sparkling Science Schulpreis ist dies schon die zweite Auszeichnung, die das
Projekt erhielt.
„Ein Projekt mit Seltenheitswert“ nannte es Prof. Peter Posch von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt bei
der Preisverleihung. Er überreichte stellvertretend für die Bildungsministerin Claudia Schmid am Abend
die Preise. Die KlassenlehrerInnen Markus Freiberger und Andrea Hoffmann nahmen gemeinsam mit vier SchülerInnen
der 3b Klasse, der Projektleiterin Birgit Sattler und der Koordinatorin des Projektes, Silvia Prock (Junge Uni),
stolz den Scheck von 1.500 Euro entgegen.
Ziel - Wir schaffen Wissen!
Das BIPOLAR-Projekt wurde ausgezeichnet, weil es gezeigt hat, wie interdisziplinäres, wissenschaftliches Arbeiten
auch in Hauptschulen funktioniert. Ziel des Projektes war es, im Internationalen Polarjahr Kinder und Jugendliche
für kalte Lebensräume zu begeistern, aber auch näher mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt zu
bringen. Die ZAMG, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, sowie die Universitäten Wien und
auch AHS-Schulen aus Ostösterreich nahmen auch an dem Projekt teil.
In der Ökologie - Hauptschule Zirl wurde im Laufe der letzten zwei Jahre im Biologie- und Ökologieunterricht
einer Klasse (aktuell die 3b) der Schwerpunkt auf alpine und arktische Lebensräume gelegt. Zahlreiche Aktivitäten
wie die erste Tiroler Schülerexpedition zur Forschungsstation des Instituts für Limnologie am Gossenköllesee
im Kühtai auf 2.400 m oder Forschungsaufenthalte am Universitätszentrum in Obergurgl wurden durchgeführt.
Die Kinder lernten wissenschaftliches Arbeiten kennen und nahmen selbst Proben am Rotmoosferner und aus Gletscherbächen,
die sie anschließend analysierten.
Antarktis calling!
Die SchülerInnen erlebten hautnah, dass Wissenschaft auch bedeutet, interdisziplinär zusammenzuarbeiten.
Im Fach Bildnerische Erziehung entwarfen sie das Expeditionslogo einer internationalen Antarktisexpedition, an
der Birgit Sattler im Herbst 2008 teilnahm. Von dort meldete sich die Wissenschaftlerin mehrmals über Satellitentelefon
bei den Kindern, für die die Aufregung und ein Hauch der arktischen Kälte spürbar wurden. In Englisch
bereiteten sich die SchülerInnen auf die Gespräche mit den amerikanischen WissenschaftlerInnen vor, die
im Expeditionsteam dabei waren. Mike Storri-Lombardi, ein Wissenschaftler der mit Birgit Sattler in der Antarktis
nach extremophilem Leben suchte, besuchte die HauptschülerInnen im April und zeigte ihnen eine neue Methode,
um Leben im Eis nachzuweisen. Die Projektergebnisse der SchülerInnen wurden dann in Wien am KinKong – dem
Kinderkongress und Abschluss des Projektes – präsentiert. Alle am Projekt teilnehmenden Schülergruppen,
LehrerInnen und WissenschafterInnen trafen sich dort, und die SchülerInnen präsentierten ihre Ergebnisse
des Jahres.
IMST – Innovationen machen Schulen top
IMST ist eine Initiative des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur zur Weiterentwicklung des
Mathematik-, Naturwissenschafts- und Informatikunterrichts in Österreich. Der IMST-Award will die herausragendsten
Beispiele innovativer Entwicklungen in diesen Fächern im österreichischen Schul- und Bildungswesen prämieren. |