NÖ: Hohe Auszeichnung des Landes für Superintendent Paul Weiland   

erstellt am
12. 10. 09

Landeshauptmann Pröll: Vertrauensvolle Zusammenarbeit - Weiland: Auszeichnung für die Evangelische Kirche und ihren Einsatz für Menschen
St. Pölten (epd Ö) - Mit dem "Silbernen Komturkreuz" für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ist am Samstag, 10. Oktober, der evangelische Superintendent Paul Weiland ausgezeichnet worden. Landeshauptmann Erwin Pröll verlieh das Ehrenzeichen im Rahmen eines Festaktes in Schloss Haindorf anlässlich des 60. Geburtstages von Paul Weiland. Dabei bezeichnete der Landeshauptmann den aus dem Burgenland stammenden Superintendenten als "gewachsenen Niederösterreicher", der ein "ganz wertvolles Mitglied der Familie Niederösterreich" geworden sei.

In einer Zeit, in der es "immer mehr Fragen und immer weniger Antworten" gebe, brauche es "anerkannte Seelsorger" wie Weiland. "Wir leben in einer Gesellschaft der schnellen Nachrichten, nicht gelungen ist es allerdings, bleibende Botschaften zu installieren", bemerkte der Landeshauptmann. Weiland gelinge es, sich auch kritisch Trends entgegenzustellen, sich auch "selber zu hinterfragen", "kluge Antworten" zu geben und "klare Werte zu leben". Dass die Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Land funktioniere, sei kein Schlagwort, sondern werde ständig vertrauensvoll praktiziert. Eine Ökumene, die getragen ist von Toleranz und Respekt, sieht der Landeshauptmann als "Vorbild für das Zusammenleben" in Niederösterreich.

Bischof Bünker: Demut ist Kind der Freiheit und nicht der Herrschaft
Dem Festakt vorausgegangen war ein Dankgottesdienst, in dem Bischof Michael Bünker predigte. Darin wandte sich der Bischof gegen eine falsches Verständnis des Begriffes "Demut". Richtig verstanden sei Demut "ein Kind der Freiheit und nicht der Herrschaft". Demut dürfe weder Maske für Selbstherrlichkeit noch falsche Selbstunterschätzung sein. "Wirklich siehst du dich nur in der Haltung der Demut", so der Bischof wörtlich. Demut - Thema der Predigt Weilands bei seiner Amtseinführung im Jahr 1998 - sei "eine der schönsten Blumen auf dem Feld der Menschlichkeit". Das Christentum dürfe sich nicht unkritisch mit Macht einlassen, sagte der Bischof. In der evangelischen Kirche werde das Leitungsamt "kollegial, synodal, ohne Gewalt, nur durch das Wort" ausgeübt. Dabei gelte es darauf zu achten, "was dem jeweils anderen dient", etwa jenen, "die nicht wissen, warum sie in Schubhaft oder armutsgefährdet sind".

Als "dienstältester Pfarrgemeindekurator" dankte Synodenpräsident Peter Krömer im Namen der ehrenamtlichen und weltlichen AmtsträgerInnen Weiland für sein "persönliches Vorbild in Tun und Handeln", besonders auch für das "deutliche Bemühen um das geistliche Führen und Leiten". Der römisch-katholische Weihbischof Anton Leichtfried wiederum zeigte sich dankbar für das "engagierte ökumenische Miteinander". Superintendentialkuratorin Erna Moder und Senior Karl-Jürgen Romanowski, die gemeinsam den Festakt moderierten, dankten Weiland für die seine Hilsbereitschaft und sein Engagement, aber auch für seine Fähigkeit, "mit klarem Profil offen mit anderen Kirchen zu kommunizieren".

Angesichts der großen Zahl der Gratulanten aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben Niederösterreichs aber auch darüber hinaus dankte Weiland für das "respektvolle und freundschaftliche" Miteinander. "Es ist ein Privileg mit Ihnen und Euch gemeinsam unterwegs sein zu dürfen", so der Superintendent. Die Auszeichnung sieht Weiland als Würdigung der Evangelischen Kirche, die sich einsetze für Menschen, die keine Stimme mehr haben, "die nicht mit Leistung oder Herkunft punkten können". Immer wieder gehe es darum, "ohne Rentabilitätsdenken auf die Würde jedes Einzelnen hinzuweisen".

Unterlegt war der Festakt mit an die Wand projizierten Karrikaturen aus der Feder des Amstettner Pfarrers Siegfried Kolck-Thudt. Sie zeigten den Superintendenten, seinen römisch-katholischen Amtskollegen und den Landeshauptmann in typischen Situationen. Organisiert wurde das Fest vom niederösterreichischen Superintendentialausschuss. Die Liturgie des Dankgottesdienstes gestalteten Seniorin Birgit Schiller und die stellvertretenden Superintendentialkuratorin Veronika Komuczky.
     
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