Bozen (lpa) - Das neue Gleichstellungsgesetz, Maßnahmen zur sozialen Eingliederung von Einwanderern
und die Verfolgung der Lissabon-Ziele standen im Mittelpunkt einer Aussprache von Landeshauptmann Luis Durnwalder
mit Vladimir Spidla, dem EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Gleichstellung. Das Treffen fand
am 07.10. am Rande der Sitzung des Ausschusses der Regionen in Brüssel statt.
Landeshauptmann Durnwalder gehört dem Ausschuss der Regionen (AdR) bereits seit dessen Gründung an und
weilte heute in Brüssel, um an der 81. Plenartagung teilzunehmen. Die Mittagspause der Sitzung hat der Landeshauptmann
genutzt, um sich mit Vladimir Spidla zu treffen, der in der EU-Kommission für die Bereiche Beschäftigung,
Soziales und Chancengleichheit zuständig ist. Dabei hat Durnwalder das neue Gesetz zur Gleichstellung in Südtirol
angesprochen, das von Spidla begrüßt worden ist. "Der EU-Kommissar hat sich darüber gefreut,
dass bei uns Maßnahmen ergriffen werden, um die Chancengleichheit der Geschlechter zu garantieren",
so der Landeshauptmann.
Ebenfalls zur Sprache gekommen sind die Ziele, die sich die EU in der Lissabon-Agenda in Sachen Beschäftigung
gesetzt hat. Darunter findet sich etwa die Absicht, bis zum Jahr 2010 eine Frauen-Beschäftigungsquote von
60 Prozent zu erreichen. "Diese Quote haben wir in Südtirol bereits überschritten", konnte
Durnwalder dem EU-Kommissar heute berichten.
Der Landeshauptmann hat Spidla zudem über die Maßnahmen aufgeklärt, die Südtirol setze, um
die Integration von Einwanderern zu fördern. "In all unseren Maßnahmen setzen wir darauf, den sozialen
Frieden zu sichern und jede Form der Diskriminierung zu vermeiden", so Durnwalder, dem der EU-Kommissar heute
versichert hat, dass die EU sehr wachsam sei, wenn es um das Verhindern diskriminierender Schritten gehe.
Schließlich hat Durnwalder zwei Einladungen ausgesprochen. Zum einen hat er die EU-Kommission zur Ende Oktober
in Bozen stattfindenden Konferenz "Frauen auf dem Weg nach Lissabon" eingeladen, wobei Kommissar Spidla
die Präsenz der Kommission zugesichert hat. "Zudem würde uns freuen, wenn Spidla - ob er der neuen
EU-Kommission angehört oder nicht - 2010 nach Bozen kommen könnte, um bei einer Tagung zum Jahr der Armut
und sozialen Ausgrenzung dabei zu sein", so Durnwalder. |