NÖ Kunsthandwerk präsentiert sich mit "Offenen Ateliers"   

erstellt am
08. 10. 09

St. Pölten (nöwpd) - Bei den NÖ Tagen der offenen Ateliers 2009 am 17. und 18. Oktober in ganz Niederösterreich werden auch knapp 100 Kunsthandwerker ihre Werkstätten öffnen, was einen Rekord darstellt. Die Fertigung von Holztaschen oder das Thema Buchbinderei stehen ebenso auf dem Programm wie die Herstellung von Porzellanpuppen oder Pfeifen.

Bernadette Hehenberger präsentiert im Schloss Hubertendorf bei Blindenmarkt pfiffiges Vintage-Schuhdesign und in Oberfellabrunn im Bezirk Hollabrunn bekommt man bei Renata Bock (www.bocksche-werkstatt.at) Einblicke in traditionelle Handwerkstechniken ­ wie Spinnen, Filzen, Emaillieren und Töpfern. Auch bei der Herstellung von Gitarren oder Bässen kann man einem Könner über die Schulter schauen: Roland Hauke, pensionierter Oberstudienrat, zeigt in seiner Sammlerwerkstatt in Thaya, wie aus völlig unterschiedlichen, oft schon sehr alten Hölzern Instrumente entstehen. "Ich lebe praktisch von Abfällen", sagt er im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Für Lena Bauernberger in Melk sind die Tage der offenen Ateliers ein besonderes Ereignis. Mit dem landesweiten Event eröffnet sie ihr eigenes Atelier in Melk ­ "jetzt ganzjährig". In den vergangenen zehn Jahren sei ihr Hobby, das Bemalen und Gestalten von Rohlingen aus Keramik, Metall, Glas, "so gewachsen, dass ich jetzt eine gewinnbringende Firma daraus machen möchte". Lena Bauernberger spricht von einer "kleinen Manufaktur, ich stelle lauter handgefertigte Unikate her"; wobei die Rohlinge meistens aus Italien kommen, "die haben einfach die schöneren Formen".

Viele der mehr als 830 Kunstschaffenden im Land sehen die Atelier-Tage als "wichtige Maßnahme, um auf uns aufmerksam zu machen". Glasdesignerin Eva Lobmayr aus Seitenstetten hat wiederholt festgestellt, dass "das Interesse der Menschen an einem Produkt steigt, sobald sie auch hinter die Kulissen der Erzeugung blicken können."

"Für uns sind die Kunsthandwerker bei den Atelier-Tagen sehr erwünscht sagt der Geschäftsführer der Kulturvernetzung NÖ, Josef Schick: "Wir registrieren heuer deutlich mehr Teilnehmer aus diesem Bereich als zuletzt, das bedeutet eine weitere Verbreiterung des künstlerischen Spektrums."

Die Atelier-Aktion ist auch für NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll ein wichtiges Ereignis. "Dort, wo Abwechslungsreichtum und Kreativität Platz haben, findet auch Innovation und Fortschritt statt", sagte er beim Start-Event der Aktion im NÖ Landhaus. Die Tage der offenen Ateliers würden auch wichtige wirtschaftliche Impulse mit sich bringen. Pröll: "Da gibt es Tausende Erstkontakte zwischen den Bürgern und den Künstlern ­ oft auch in sonst weniger besuchten Regionen. Das hat wertvolle touristische Effekte."

Für die Besucher dieser groß angelegten Kunst-Schau im ganzen Land gibt es eine Programmbroschüre mit detaillierten Übersichtskarten und Infos über sämtliche teilnehmende Personen, die auch über die Website der Kulturvernetzung ­ www.kulturvernetzung.at - abzurufen sind.

Zusätzlich sind alle Orte vermerkt, an denen man vor oder nach dem Kunstgenuss in Gaststätten der NÖ Wirtshauskultur erstklassig essen und trinken kann. Die Broschüre ist gratis unter Tel. 02572/20 250 oder per E-Mail unter office@kulturvernetzung.at erhältlich.

Als Spezialangebot gibt es wieder eine Ateliertour mit Carl Aigner vom Landesmuseum, die am 18. Oktober ins Mostviertel führt. Näheres auf der Homepage der Kulturvernetzung.
     
Informationen: http://www.kulturvernetzung.at    
     
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