Für und wider die Quote
Wien (pk) - Am Nachmittag des 07.10. wurde die Enquete mit dem Themenblock "Frauensache Politik.
Strategien für eine angemessene Vertretung von Frauen in der Politik" fortgesetzt. Im Mittelpunkt der
einzelnen Statements und der Diskussion stand abermals die Frage der Quoten.
Gisela Wurm für Quotensysteme mit Sanktion bei Nichteinhaltung
Abgeordnete Gisela WURM (S) nannte die geringe Repräsentanz von Frauen in der Politik "beschämend".
Ursachen dafür ortete sie in den tradierten Rollenbildern und den Männerseilschaften, die die Gelegenheit
bieten, im informellen Rahmen Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Sie hielt es daher für erforderlich,
dass auch Frauen parteiübergreifende Netzwerke schaffen, wobei dies allein aber nicht ausreiche, fügte
sie hinzu. Deshalb müsse man auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und Männer dazu
motivieren, die Hälfte der Familienarbeit zu übernehmen. Mit dem einkommensabhängigen Kindergeld
und dem verpflichtend kostenfreien Kindergartenjahr habe die Politik erste Schritte dazu gesetzt, so Wurm.
Als weitere Maßnahme ist ihr zufolge der Ausbau der Infrastruktur zur Betreuung von Kleinkindern nötig.
Auch die Pflege naher Angehöriger dürfe nicht nur die Sache der Frauen sein, sagte sie. Um Frauen zu
motivieren, politisch tätig zu werden, brauche es ein adäquates Angebot, die althergebrachten Strukturen
seien dafür ungeeignet, meinte Wurm und sprach sich dezidiert für effektive Quotensysteme in der Politik
aus, und zwar mit Sanktionsmöglichkeiten bei Nichteinhaltung.
Schittenhelm für Reißverschlusssystem
Die heutige Enquete könne nur ein Auftakt zu einer intensiven Diskussion sein, meinte Abgeordnete Dorothea
SCHITTENHELM (V). Die Frauen hätten noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, nicht nur nach außen
hin, sondern auch in den eigenen Reihen, stellte sie fest, obwohl der gerechte Anteil von Frauen in der Politik
zu 50 % eigentlich kein Thema mehr sein sollte. Die Gesellschaft brauche das Leistungspotential, das Wissen und
die Kreativität der Frauen, so Schittenhelm, die auch ihre weiblichen Kompetenzen wie die soziale Kompetenz
einbringen würden.
Ernsthafte Politik müsse sich an den tatsächlichen Lebenswelten von Frauen und Männern orientieren,
daher bedürfe es einer partnerschaftlichen Politikgestaltung, appellierte die ÖVP Politikerin. PolitikerInnen
müssten zu den Menschen vor Ort gehen, wo sie auf Männer und Frauen träfen. Deshalb brauche man
auch die Frauen am Tisch der Entscheidung und der Verantwortung und nicht nur im Sekretariat. Schittenhelm plädierte
dafür, die Auswirkungen gesetzlicher Maßnahmen auf beide Geschlechter zu überprüfen und mehr
Sensibilität dafür zu entwickeln. Wichtig sei es daher ihrer Auffassung nach, Frauen zu motivieren, sich
politisch zu engagieren. Diesen sollten diejenigen, die es geschafft haben, den Rücken stärken. Schittenhelm
sprach sich für ein Reißverschlusssystem aus und trat dafür ein, dieses in den Gemeinden zu versuchen.
Die Tatsache, dass es in Österreich nur 4,11 % Bürgermeisterinnen gibt, sei "schlicht und ergreifend
beschämend", unterstrich sie.
Gartelgruber: Quoten sind diskriminierend
Frauen fehle oft der finanzielle Hintergrund und die Unterstützung, sie resignierten teilweise vor der Machtpolitik
der Männer und könnten ihre Aufgaben in der Politik nicht mit der Familie vereinbaren, so der Befund
von Abgeordneter Carmen GARTELGRUBER (F). Vor allem würde im ländlichen Bereich die Basisarbeit in erster
Linie von Frauen geleistet, Entscheidungen würden aber von den Männern getroffen. Gartelgruber schloss
sich daher der Forderung nach Änderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen an. Die Probleme seien jedoch
vielfältig und somit auch die Lösungsmöglichkeiten, merkte sie an.
Die Quoten seien jedoch kein Garant für eine Verbesserung, sagte die Abgeordnete mit Hinweis auf Slowenien.
Quoten würden ihrer Auffassung nach sogar gegen den Grundsatz des verfassungsmäßig verankerten
Gleichbehandlungsgebots verstoßen und im Grunde genommen eine Diskriminierung darstellen. Der Schlüssel
für eine bessere Vertretung der Frauen in der Politik liegt Gartelgruber zufolge bei den Parteien selbst.
Es bedürfe auch einer Verbesserung der Aus- und Weiterbildung, einer Förderung der Teilzeitarbeit und
zusätzlicher Hilfen für den Wiedereinstieg in den Beruf, fasste sie zusammen.
Schenk: Quoten schaden den Frauen
Man müsse zunächst einmal definieren, was "angemessene Vertretung" bedeutet, warf Abgeordnete
Martina SCHENK (B) in ihrem Statement ein. Die Quotenregelung bewirkt für sie jedoch keine angemessene Vertretung.
Viel notwendiger wäre es, so Schenk, dass sich die Politik an den Bedürfnissen der Frauen orientiert.
Allein eine Quote zu fordern, damit mache man es sich zu einfach. Schenk zeigte sich überzeugt davon, dass
sich Frauen durch Mut und Qualität durchsetzen, und sie fügte hinzu, man solle sich daher an die Gesetze
des freien Markts orientieren, denn dies sei der richtige Ansatz. Quoten würden ihrer Überzeugung nach
qualifizierten Frauen nur schaden.
Das BZÖ stehe für die Gleichberechtigung für alle Frauen anstelle von Quotenfrauen. Quoten führten
lediglich zu Neid, Missgunst und Geschlechterkampf, nicht aber zur Gleichberechtigung, stellte sie aus ihrer Sicht
fest. Auch sie hielt es für unerlässlich, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel
Maßnahmen für Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zu ändern. Es müsste endlich auch die gleiche
Bezahlung für Männer und Frauen durchgesetzt werden, und ein erster Schritt zur Schließung der
Schere wäre ihrer Ansicht nach die Einführung eines Mindestlohns. Schenk sprach sich abschließend
dafür aus, im gesamten Bildungssystem mehr Wert auf Bewusstseinsbildung zu legen.
Schwentner: Die Quote wirkt
90 Jahre Frauenwahlrecht stehe auch für 90 Jahre ohne Gleichberechtigung, begann Abgeordnete Judith SCHWENTNER
(G) ihr Statement. Politik sei nach wie vor ein Männerklub, und das könne man an den Netzwerken, aber
auch an den Redezeiten und Ausschussbesetzungen im Parlament ablesen. Im Gegensatz zu ihren Vorrednerinnen hielt
Schwentner die Einführung einer Quote für unerlässlich. Unternehmen, in denen es eine Quote gibt,
hätten bewiesen, wie erfolgreich sie damit in der Wirtschaft sein können. Es würde daher auch der
Politik gut tun, von Frauen und Männern gemacht zu werden.
Das wichtigste Argument für die Quote sei, dass sie wirkt, betonte Schwentner. Sie sei das einzige Instrumentarium,
das die adäquate Beteiligung der Frauen in der Politik gewährleistet. Weltweit hätten 53 Länder
gesetzliche Quoten für die Vertretung der Frauen in der Politik festgelegt, erläuterte sie. Es müsse
endlich Normalität werden, dass Frauen in politischen Gremien vertreten sind. Abschließend zitierte
sie ein E-Mail, in dem mit aggressivem Ton auf die heutige Enquete reagiert wird. Schwentner sah darin einen typisch
aggressiven männlichen Umgang mit dem Thema.
Die Diskussion: Gemeinsames Ziel – unterschiedliche Wege
In der Diskussion meldete sich als erste Abgeordnete Heidrun SILHAVY (S) zu Wort und nahm sofort Bezug auf das
von Abgeordneter Schwentner erwähnte E-Mail. Dieses zeige deutlich, dass es bei dem Thema in Wahrheit um Macht
und Verteilung der Macht geht, sagte sie. Silhavy plädierte dafür, eine Geschlechterquote zu schaffen
und nicht von einer Frauenquote zu sprechen. Eine wesentliche Frage dabei sei, wie man die Quote ausgestaltet,
betonte sie. All jenen, die meinten, eine Quotenregelung beeinträchtige die Qualität, hielt sie entgegen:
"Ohne Qualifikation gibt es keine Quote".
Staatssekretärin Christine MAREK regte an, im Parlament eine "Gender-Watch-Gruppe" einzurichten.
Auch sie unterstrich, die Quote dürfe niemals von der Qualifikation entkoppelt gesehen werden. Diese Frage
stelle sich ohnehin kaum, da 60 % der ErstabsolventInnen an Universitäten Frauen sind. Jedenfalls dürften
sich Frauen nicht länger als Opfer sehen, sagte die Staatssekretärin.
Ausschlaggebend sei die Qualifikation, meinte auch Abgeordnete Anneliese KITZMÜLLER (F). Es sei aber zu diskutieren,
was man unter einer führenden Position versteht, stellte sie als Frage in den Raum und gab aus ihrer Sicht
die Antwort, dass auch die Führung einer Familie dazu gehöre. Eine Quotenregelung lehnte sie ab, denn
Frauen sollten gefördert werden, dies gehe aber nicht mit der Methode einer Brechstange. Außerdem hätten
die meisten Frauen keine Quoten nötig, glaubte sie.
Es gehe um eine andere Politik und um die Frage, was die Qualifikation in der Politik bedeute, reagierte Bundesrätin
Elisabeth KERSCHBAUM (G) auf ihre Vorrednerin und jene, die sich gegen eine Quote ausgesprochen hatten. Kerschbaum
sah jedenfalls keinen Anlass, von Ungleichbehandlung zu reden, wenn man Quoten einführt.
Für die Sache einer stärkeren Vertretung der Frauen in der Politik setzte sich auch Bundesrat Andreas
SCHNIDER (V) am Rednerpult ein. Die heutige Enquete behandle ein zentrales Thema, sagte er. Die Männer sollten
sich fragen, wie ein Parlament repräsentativ sein könne, wenn darin zu wenig Frauen vertreten sind. Er
riet seinen Geschlechtsgenossen darüber hinaus, von den Frauen zu lernen und selbstkritischer zu werden.
"Quantität schafft Qualität" zeigte sich Abgeordnete Sonja ABLINGER (S) überzeugt. Die
Einführung einer gesetzlichen Quote hielt sie für unerlässlich, da sich Frauen keineswegs "ohnehin"
durchsetzen, erwiderte sie Abgeordneter Schenk. Mehr Frauen im Parlament würden auch dazu führen, dass
sich die politische Diskussion breiteren Themenfeldern widmet und sich mehr an der Lebensrealität orientiert.
Abgeordnete Gabriele TAMANDL (V) plädierte, wie schon einige Vorrednerinnen auch, dafür, Frauen in Gemeinden
und Bezirken zu motivieren und zu unterstützen, politisch tätig zu werden. Das werde sich dann auch bei
der Zusammenstellung der Listen für die einzelnen Wahlen auswirken. Derzeit sei es leider so, dass Frauen
viele Veranstaltungen organisieren, die Mandate aber an die Männer gehen, berichtete sie aus ihren Erfahrungen.
Ihre Klubkollegin Adelheid Irina FÜRNTRATH-MORETTI (V) meinte, zu einer besseren Vertretung der Frauen gehöre
mehr als die Quote, nämlich die Änderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Sie begrüßte
die steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten und forderte die Erhöhung des Wochengelds für
Selbständige. Anhand von Statistiken, wonach 33,5 % der Unternehmen von Frauen geführt werden und 41
% der Neugründungen auf Frauen zurück gehen, wollte sie beweisen, dass die Wirtschaft hier klar die Nase
vor der Politik hat.
Auf die Probleme von Politikerinnen im ländlichen Raum ging Abgeordnete Anna HÖLLERER (V) ein. Es sei
nicht nur schwierig, für eine qualifizierte Frau im ländlichen Raum eine Arbeit zu finden, es sei auch
schwierig, hochqualifizierte Frauen im ländlichen Raum zu halten. So seien in der Bauernvertretung Frauen
dünn gesät, beklagte sie. Gerade aber der ländliche Raum würde ihrer Ansicht nach den Blick
und die Hand von Frauen brauchen. Höllerer sprach sich für eine Optimierung der Kinder- und Seniorenbetreuung
aus und gab jenen recht, die von der Notwendigkeit gesprochen hatten, Netzwerke zu gründen.
Anhand der unterschiedlichen Art und Weise, wie Männer und Frauen in der Gebärdensprache verschiedener
Länder dargestellt werden, versuchte Abgeordnete Helene JARMER (G) den Stellenwert der Geschlechter in den
jeweiligen Gesellschaften zu veranschaulichen. Weltweit seien in der Politik sieben behinderte Frauen vertreten.
Man müsse die Barrieren in den Köpfen abbauen, betonte Jarmer und sah in dieser Beziehung einen dringenden
Handlungsbedarf.
Abgeordnete Tanja WINDBÜCHLER-SOUSCHILL (G) wies darauf hin, dass aufgrund der familiären Pflichten die
zeitlichen Kapazitäten von Politikerinnen eng bemessen sind. Es fehle ihnen oft die Zeit für wichtige
informelle Gespräche. Man müsse daher die Parteien in die Pflicht nehmen, um eine neue Sitzungskultur
zu schaffen, sagte sie und sprach sich klar für die Einführung einer Quote aus.
Die Gleichbehandlungsbeauftragte im Bundesministerium für Finanzen Elfriede FRITZ stellte aus ihrer Erfahrung
fest, die im Gleichbehandlungsgesetz festgelegte Quote sei ein wirksames Druckmittel. Es sei für keine Frau
eine Schande, einen Posten zu erhalten, weil es einen Frauenförderungsplan und eine Quote gibt, stellte sie
fest. Sie informierte auch darüber, dass in einer geplanten Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes die Anhebung
der Quote auf 45 % vorgesehen ist.
Brigitte LOHNECKER, Frauenbeauftragte des Landes Oberösterreich, berichtete, in fast allen Bundesländern
gebe es Ausbildungsangebote für ein Polit-Training. Man biete auch Polit-Mentoring an, alles mit dem Ziel,
Frauen ein Rüstzeug für den Schritt in die Politik mitzugeben.
Als Vertreterin der Bundesarbeitskammer unterstützte Ingrid MORITZ die Forderung nach einer Quote. Beispiele
aus anderen Ländern zeigten, dass diese sehr wirksam sein könne. Außerdem gebe es bei der Zusammensetzung
von Gremien immer wieder Quoten für Organisationen und Gebietskörperschaften.
Rotraud PERNER nannte die Quote als ein operatives Instrumentarium. Im Vordergrund sollte ihrer Meinung jedoch
die Forderung nach einer anderen Politik und nach einer anderen Ethik stehen.
Monika VANA, von den Grünen im Rathaus, bezog sich auf das einleitende Statement von Abgeordneter Martina
Schenk, die vom freien Markt gesprochen hatte. Dieser freie Markt habe die Einkommensschere von 40 % bewirkt, habe
zu einem Überhandnehmen der nicht Existenz sichernden Teilzeitarbeit geführt und schaffe die Basis dafür,
dass Frauen generell unbezahlte Arbeit machen. Im Sinne einer aktiven Gleichstellungspolitik hielt sie es für
eine Verpflichtung, die Quote einzuführen.
Nationalratspräsidentin Barbara PRAMMER ortete nach der ausführlichen Debatte noch weiteren Diskussionsbedarf,
was die Partizipation von Frauen betrifft. Bis vor Kurzem gegen die gesetzliche Verankerung einer Quote sei sie
in der Zwischenzeit zur Überzeugung gelangt, dass man auch über gesetzliche Maßnahmen nachdenken
müsse, vor allem auch angesichts des wieder gesunkenen Frauenanteils im Nationalrat. Mit der Quantität
werde automatisch auch die Qualität kommen, unterstrich sie. Zu dem von Abgeordneter Schwentner zitierten
Mail meinte die Nationalratspräsidentin: "Die Antwort kann nur lauten: konsequente Haltung". Im
Hinblick auf die angesprochene Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes zeigte sich Prammer stolz darauf, dass die
40 %-Quote bei den Beamtinnen in der Parlamentsdirektion erfüllt sei, und sie daher auch aus diesem Grund
für die Anhebung ist. Eine Quote von 50 % wäre ihr noch lieber, fügte sie hinzu.
Resümee und Schlussfolgerungen
Abgeordnete Judith SCHWENTNER (G) sah keine "Quoteneuphorie", aber die Quote sei ein demokratisches Instrument,
dafür zu sorgen, dass Frauen entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung in der Politik vertreten sind.
Zudem sollte man an einem Gesetz arbeiten; der Grüne Vorschlag liege noch im Gleichbehandlungsausschuss. Die
Quotenregelung wurde heute auch kritisiert, aber andere Lösungsvorschläge, wie man Frauen verstärkt
ermutigen kann, in die Politik zu gehen, liegen nicht vor, merkte sie an.
Abgeordnete Martina SCHENK (B) zeigte sich erfreut, dass die Frauen über die Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten.
Heute wurde ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gesetzt, unterstrich sie. Bezug nehmend auf die Ausführungen
von Maria Rauch-Kallat meinte die Rednerin, auch in Frankreich gebe es eine verpflichtende Quote, dort nehmen die
Parteien eher Strafzahlungen in Kauf, als sich diktieren zu lassen, welche und wie viele Frauen sie auf ihre Listen
zu nehmen haben. Eine 50:50-Quote sei kein Zeichen dafür, dass man mehr Wähler bekommt, meinte Schenk
zu den Grünen.
Die Enquete hat gezeigt, im Grunde sind wir uns einig, es gibt eine Unterrepräsentanz und die wollen wir ändern,
sagte F-Abgeordnete Carmen GARTELGRUBER und sprach sich namens ihrer Fraktion gegen eine Quotenregelung aus. Eine
Quote sei nicht das richtige Mittel, um den Frauenanteil zu erhöhen. Frauen und junge Mädchen, die sich
in der Politik engagieren wollen, sollten sehr wohl gefördert werden – aber ohne Quote.
Abgeordnete Dorothea SCHITTENHELM (V): Die ÖVP sagt nicht "Quote", sie will 50 %. Auch im Hohen
Haus sollte man die "gerechte Teilhabe" leben. So müssten auch auf den Rednerlisten die 50 % gewährleistet
sein. Die Enquete war für die V-Abgeordnete ein toller Erfolg.
Abgeordnete Gisela WURM (S) sprach auch die "gerechte Beteiligung an den Rednerlisten" an und verwies
auf die Vernetzungstreffen. Die Quote verlangt die Abgabe von Macht und stellt eine Verteilungsfrage dar. Damit
rüttelt man an gesellschaftlichen Grundfesten, so Wurm. Wenn man sich die Parteien, die ohne Quote versuchen,
zum Ziel zu kommen, anschaut, könne man sagen: Der Erfolg ist auf der anderen Seite. Wir wollen mehr Frauen
in der Politik – wir werden einen Weg finden, wir sind kreativ, zeigte sie sich überzeugt. |