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"Frauen in der Politik – mehr Frauen in die Politik" |
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erstellt am
07 10. 09
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Prammer:
"Soziale Hierarchie beeinflusst immer noch Bildungschancen"
Kuntzl: "Gegen Wiedereinführung der Studiengebühren"
Wien (sk) - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer sprach anlässlich des 100. Geburtstags
von Hertha Firnberg am 06.10. im historischen Sitzungssaal des Parlaments zum Thema "Hertha Firnberg - Reformpolitikerin
in einer Zeit der politischen Öffnung". Prammer betonte, "Hertha Firnberg war eine besondere Frau,
die das Leben vieler Menschen nachhaltig geprägt hat". Auch SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl
nahm im Rahmen der Festveranstaltung an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Hertha Firnbergs Vermächtnis:
Wissenschafts- und Forschungspolitik für das 21. Jahrhundert" teil. Der Ruf nach der Wiedereinführung
von Studiengebühren werde durch den Massenansturm an den Universitäten wieder lauter, erklärte Kuntzl.
Kuntzl machte klar, dass sie sich gegen die Wiedereinführung jeglicher Zugangsbeschränkungen verwehre,
denn dies widerspräche ihrer Überzeugung.
Das oberste Ziel Firnbergs sei die Erreichung von Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung und Hochschulen gewesen,
unabhängig von Geschlecht und sozialem Status, so die Nationalratspräsidentin. Prammer machte jedoch
darauf aufmerksam, dass "die soziale Hierarchie immer noch die Bildungschancen und den Bildungsgrad beeinflusst".
Hertha Firnberg bleibe als eine Person in Erinnerung, für die kein noch so unlösbar scheinendes Problem
nicht zu bewältigen gewesen wäre. Auch Prammer selbst wurde in ihren jungen Jahren durch Hertha Firnberg
geprägt, denn ihre Anstrengung ermöglichte den Frauen und Mädchen der damaligen Zeit eine universitäre
Ausbildung, so Prammer. Durch Hertha Firnberg wurden die Studiengebühren abgeschafft. Dies wurde jedoch ohne
sozialdemokratische Regierungsbeteiligung sofort wieder rückgängig gemacht. Auch im Moment werde der
Ruf nach der Abschaffung der Studiengebühren wieder laut. Die Universitäten beklagten sich auch damals
über den "Massenansturm". Sie sei klar gegen die erneute Einführung von Studiengebühren
oder Zugangsbeschränkungen, so Kuntzl. Die Wissenschaftssprecherin betonte, "wir brauchen mehr, nicht
weniger Studierende in Österreich". Alles andere entspräche nicht der bildungspolitischen Überzeugung
der Sozialdemokratie, so Kuntzl weiter.
Kuntzl kritisierte ebenfalls das Universitätsrecht aus dem Jahr 2002, das ohne sozialdemokratische Regierungsbeteiligung
eingeführt wurde. Damals seien bis auf den Senat alle demokratischen Vertretungsinstitutionen abgeschafft
worden. Der Senat sei das letzte, demokratisch legitimierte, gewählte Organ an den Universitäten. Die
Sozialdemokratie konnte jedoch im Rahmen der jetzigen UG-Novelle erreichen, dass im Senat nicht mehr eine absolute
Mehrheit der ProfessorInnen herrsche, sondern die Angehörigen des so genannten Mittelbaus, also wesentliche
Leistungsträger an den Universitäten, in diesem Gremium besser vertreten seien, so Kuntzl.Chancengleichheit
dringend notwendig Die wichtigsten Leitsätze der damaligen sozialdemokratischen PolitikerInnen seien Chancengleichheit
und die Durchflutung aller gesellschaftlichen Bereiche mit Demokratie gewesen, so Kuntzl. Ein freier Zugang zur
Hochschulen, vor allem für junge Frauen, sowie eine Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
österreichischer Hochschulen seien dadurch erreicht worden.
Sie würde sich wünschen, dass die damaligen Anliegen in puncto Chancengleichheit heutzutage keine aktuellen
Probleme mehr darstellen. Die Wissenschaftssprecherin betonte, sie werde nicht müde werden, aufzuzeigen, dass
"Investitionen in Bildung und Forschung wesentliche Zukunftsinvestitionen für unser Land sind",
so Kuntzl abschließend. |
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Kopf: Wollen ausgewogene Repräsentanz von Männern und Frauen erreichen
ÖVP-Klubobmann: Gesellschaftliche Hierarchien durchbrechen
Wien (övp-pk) - Parlamente sind das wesentlichste Element der repräsentativen Demokratie
und sie repräsentieren zunächst die Meinung der Bevölkerung in der Stärke der Partei. Sie schaffen
es aber in den wenigsten Fällen, Spiegel der Gesellschaft zu sein, insbesondere, was die ausgewogene Repräsentanz
der Geschlechter anbelangt. Ziel muss sein, dass wir eine ausgewogene Repräsentanz von Männern und Frauen
erreichen - und da ist Platz 30 im internationalen Vergleich alles andere als akzeptabel, - geradezu inakzeptabel.
Aber wie erreichen wir dieses Ziel? Ein Allheilmittel gibt es nicht und diese Enquete soll Wege aufzeigen, auch
jene, die andere Länder gehen. Das stellte ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf am 07.10. bei der parlamentarischen
Enquete "Frauen in der Politik - Mehr Frauen in die Politik" fest.
"Wir müssen die gesellschaftlichen Hierarchien durchbrechen. Das scheint mir der Schlüssel zu sein."
Da brauche es starke Männer, engagierte Frauen, eine Ermutigung für Frauen, andere Rahmenbedingungen
und auch Vorbilder, verwies Kopf unter anderem auf Angela Merkel.
Hinsichtlich der oftmals geforderten Quotenregelung hege er allerdings demokratiepolitische Bedenken. Wie auch
schon Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek meinte, sei sie eine "wenig elegante" Lösung und ein
Eingeständnis des Scheiterns. Ziel müsse aber jedenfalls sein, eine 50prozentige Repräsentanz im
Hohen Haus zu erreichen. |
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Strache: Bevorzugung von Elternteilen am Arbeitsmarkt bei gleicher Qualifikation
Die FPÖ spricht sich für eine Bevorzugung im Bereich der Lohnnebenkosten aus
Wien (fpd) - "Gerade Familien geraten immer öfter in die Armutsfalle", erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann
HC Strache im weiteren Verlauf einer Pressekonferenz am 06.10. Um Müttern und Vätern wenigstens den Einstieg
in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, müsse man sie daher in diesem Bereich bevorzugen. "Eltern erfüllen
Betreuungs- und Erziehungspflichten über ihre Kinder und leisten damit einen großen Beitrag für
die Aufrechterhaltung unserer Sozial- und Umlagesysteme." Diese Systeme seien vor allem durch den Kindermangel
und die Überalterung unserer Gesellschaft in Gefahr. "Heute ist es ja leider schon so, dass die Übernahme
von Verantwortung für Kinder und damit für die Zukunft unseres Landes zwar für die Gesellschaft
Vorteile bringt, für den Einzelnen aber Nachteile. Deshalb ist es nur gerecht, Elternteile am Arbeitsmarkt
zu unterstützen."
Die FPÖ spricht sich für eine Bevorzugung im Bereich der Lohnnebenkosten aus, die die arbeitgeberseitigen
Lohnnebenkosten abgestuft nach der Kinderanzahl reduziert und so den betroffenen Eltern einen Vorteil am Arbeitsmarkt
verschafft. Betroffene Elternteile würden zwar selbst nicht mehr verdienen, sie kämen aber dem Arbeitgeber
günstiger. Gerade auch nach längerer Abwesenheit vom Erwerbsarbeitsmarkt könnte damit der durch
die Familienarbeitsphase entstandene Nachteil abgeschwächt werden. "Darüber hinaus sollten Elternteile
am Arbeitsmarkt bei gleicher Qualifikation generell bevorzugt werden", betonte Strache. |
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Schenk: Rot-Grüner Quotenwahn bringt Österreich nichts
Orange Lösungen statt Quotenzwang bei Frauenenquete
Wien (bzö) - "Wenn Parlamentspräsidentin Prammer ankündigt, dass ihr nahezu jedes
Mittel recht sei, um die Frauenquote im Parlament zu steigern, kann man das nur als Drohung auffassen", kommentierte
BZÖ-Frauensprecherin Abg. Martina Schenk die Aussagen Prammers im Vorfeld der heutigen Frauenenquete im Nationalrat.
"Die nächste Forderung von Prammer ist dann vielleicht schon eine Reality-Show im ORF. Titel: "Parlamentsklub
sucht Frau", so Schenk. Das BZÖ setze hingegen auf Qualität statt Quotenwahn.
Faire Voraussetzungen für alle Frauen in Österreich sind laut der BZÖ-Frauensprecherin wichtiger,
als Privilegien für Politikerinnen und "parlamentarische Emanzenrhetorik". Die Frauen in Österreich
hätten kein Verständnis dafür, dass hoch bezahlte Politikerinnen auch noch ihre Kindermädchen
auf die Spesenabrechnung setzen können.
"Was die Frauen in Österreich wirklich wollen, ist gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, ein Mindestlohn
von echten 1000 Euro netto, bessere Kinderbetreuung, um Karriere und Familie vereinen zu können und eine effektive
Kontrolle der Gleichbehandlungsgesetze", fordert Schenk. Rot-Schwarz sollten diese Maßnahmen endlich
umsetzen, dann könnten sich die Österreicherinnen auch intensiver am politischen Geschehen beteiligen.
Es sei im Übrigen wenig verwunderlich, dass die Grünen eine Koppelung der Parteienförderung an die
Anzahl der weiblichen Abgeordneten fordern. "Die Grünen wollen sich bloß jede ihrer Abgeordneten
vom Steuerzahler extra subventionieren lassen", nannte Schenk den wahren Hintergrund der "grünen
Quotenphantasien". |
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Schwentner fordert rasche Umsetzung von Frauenquoten
Parteien- und Klubförderung soll an Frauenquote gekoppelt werden
Wien (grüne) - Im Rahmen der "Frauen-Enquete" im Parlament haben sich am 07.10. prominente
VertreterInnen beider Regierungsparteien und namhafte Expertinnen für eine Quotenregelung ausgesprochen. "Jetzt
geht es darum Nägel mit Köpfen zu machen und den schönen Worten auch Taten folgen zu lassen. Es
darf nicht passieren, dass SPÖ und ÖVP das Quotenthema auf die lange Bank schieben und sich unzählige
Ausreden einfallen lassen, warum die Zeit dafür möglicherweise noch nicht ganz reif sei. Es braucht jetzt
einen klaren Zeitplan für die rasche Umsetzung einer Quotenregelung", fordert Judith Schwentner, Frauensprecherin
der Grünen.
Die Grünen werden eine wirksame Quotenregelung für mehr Frauen in der Politik jedenfalls unterstützen.
Dafür gibt es sogar schon einen konkreten Grünen Gesetzesantrag, der eine Koppelung von Parteien- und
Klubförderung an die Frauenquote vorsieht. "Bis jetzt haben nur die Grünen ein konkretes Konzept
zur Erhöhung des Frauenanteils vorgestellt. Es braucht für die Parteien sowohl Anreize als auch Sanktionen
um mehr Frauen in die Politik zu holen. Ein Bonus-Malus System bei der Parteien- und Klubförderung würde
Wirkung zeigen", ist Schwentner überzeugt. |
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