Zwei Millionen Euro, um Forschung an Museen zu stärken
Wien (bmwf) - „Um die Forschung an Museen zu stärken und weiterzuentwickeln setzen wir mit dem
Förderprogramm forMuse einen wichtigen Impuls“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn. Gemeinsam
mit der Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, und dem forMuse-Beiratsmitglied Gottfried
Korff präsentierte Hahn im Rahmen eines Pressegesprächs das Förderprogramm des Bundesministeriums
für Wissenschaft und Forschung (BMWF). Mit forMuse fließen zwei Millionen Euro in die Forschung an Museen.
„Museen sind wichtige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen“, so Hahn. „Wir wollen mit forMuse sowohl
die Qualität als auch Quantität der Forschung an den heimischen Museen stärken“, unterstreicht Hahn
die Ziele des Programms. Weiters soll die Forschung an den Museen verstärkt sichtbar gemacht, innovative Forschungsprozesse
angeregt sowie regionale, nationale und internationale Vernetzung im Bereich Museumsforschung gesteigert werden.
„Im Rahmen von forMuse fördern wir aber auch das wissenschaftliche Personal“, besonders werde auf die Förderung
von Frauen sowie Nachwuchswissenschafter/innen Wert gelegt.
„Neben dem Sammlungsbereich ist der Forschungsbereich die vorrangige Aufgabe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Kunsthistorischen Museums und seiner angeschlossenen Museen“, sagte Sabine Haag, Generaldirektorin
des Kunsthistorischen Museums. „Die Museen verstehen sich als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen,
die allgemeine Forschungsvorhaben verfolgen, die von besonderem kunst- und kulturgeschichtlichen, archäologischen,
ethnografischen oder kulturanthropologischen Wert sind. Ihre Forschungsziele sind auf die Sammlungsobjekte der
Museen, ihre Herkunft, Erschließung, Rezeption und Wirkungsgeschichte ausgerichtet. So kommt vor allem der
Aufarbeitung der Sammlungsbestände in Form wissenschaftlicher Bestandskataloge eine besondere Bedeutung zu.
Eine Unterstützung der einzelnen Forschungsvorhaben durch nationale und internationale Forschungsförderungsprogramme
wird daher besonders angestrebt“, so Haag.
„Das Kunsthistorische Museum mit den angeschlossenen Museen hat daher die Forschungsinitiative forMuse des Bundesministeriums
für Wissenschaft und Forschung als willkommene Aufforderung gesehen, Projekte, die dem Profil der Ausschreibung
entsprochen haben, einzureichen“, betonte Haag. „Die Projektteams der drei bewilligten Projekte aus den Bereichen
Antikensammlung, Gemäldegalerie und Museum für Völkerkunde haben inzwischen ihre Forschungsarbeiten
dank der erfolgten Finanzierungszusagen aufnehmen können.“
„Wenn es stimmt, dass Museen zu den dynamischsten und erfolgsreichsten der Informationsgesellschaft gehören,
erfolgreicher als Bibliotheken, Theater und Universitäten, dann erscheint die Intensivierung einer fundierten
Museumsforschung dringend geboten“, so Gottfried Korff, Beiratsmitglied von forMuse. Korff, er lehrte u.a. Empirische
Kulturwissenschaft und Volkskunde an der Universität Tübingen, unterstrich: Es gehe um eine Forschung,
die im Museum und aus dem Museum heraus betrieben wird - mit dem Ziel dessen Bestände, Besucher/innen, Wirkweisen
und vor allem dessen unausgeschöpfte Möglichkeiten besser kennenzulernen. „Es ist deshalb erfreulich,
dass es mittlerweile in vielen Ländern Europas Programme zur Förderung der Museumsforschung gibt.“ ForMuse
steche dabei in besonderer Weise hervor, weil es museumswissenschaftlich breitgefächert, fach- und spartenübergreifend
und international angelegt, aber auch auf praktische Umsetzung ausgerichtet ist: In inspirierten Projekten machen
neue Formen der Objekt- und Provenienzforschung, Konservierungs- und Restaurierungsforschung, der Sammlungs- und
Präsentationsforschung, der Rezeptions- und Wirkungsforschung auf sich aufmerksam.
Das forMuse-Fördervolumen beträgt insgesamt zwei Millionen Euro. Pro Projekt ist ein maximales Volumen
von 200.000 Euro vorgesehen, die maximale Laufzeit liegt bei 36 Monaten. Zur Beratung und strategischen Begleitung
des Projekts wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet. Gefördert werden Kooperationsprojekte, die
zumindest mit einem Museum als Partner kooperieren. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren (thematisch war die
Ausschreibung offen) werden nun elf Projekte gefördert. |