Hahn: BMWF-Förderprogramm forMuse setzt wichtigen Impuls für Forschung an Museen    

erstellt am
07. 10. 09

Zwei Millionen Euro, um Forschung an Museen zu stärken
Wien (bmwf) - „Um die Forschung an Museen zu stärken und weiterzuentwickeln setzen wir mit dem Förderprogramm forMuse einen wichtigen Impuls“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn. Gemeinsam mit der Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, und dem forMuse-Beiratsmitglied Gottfried Korff präsentierte Hahn im Rahmen eines Pressegesprächs das Förderprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (BMWF). Mit forMuse fließen zwei Millionen Euro in die Forschung an Museen.

„Museen sind wichtige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen“, so Hahn. „Wir wollen mit forMuse sowohl die Qualität als auch Quantität der Forschung an den heimischen Museen stärken“, unterstreicht Hahn die Ziele des Programms. Weiters soll die Forschung an den Museen verstärkt sichtbar gemacht, innovative Forschungsprozesse angeregt sowie regionale, nationale und internationale Vernetzung im Bereich Museumsforschung gesteigert werden. „Im Rahmen von forMuse fördern wir aber auch das wissenschaftliche Personal“, besonders werde auf die Förderung von Frauen sowie Nachwuchswissenschafter/innen Wert gelegt.

„Neben dem Sammlungsbereich ist der Forschungsbereich die vorrangige Aufgabe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kunsthistorischen Museums und seiner angeschlossenen Museen“, sagte Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums. „Die Museen verstehen sich als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die allgemeine Forschungsvorhaben verfolgen, die von besonderem kunst- und kulturgeschichtlichen, archäologischen, ethnografischen oder kulturanthropologischen Wert sind. Ihre Forschungsziele sind auf die Sammlungsobjekte der Museen, ihre Herkunft, Erschließung, Rezeption und Wirkungsgeschichte ausgerichtet. So kommt vor allem der Aufarbeitung der Sammlungsbestände in Form wissenschaftlicher Bestandskataloge eine besondere Bedeutung zu. Eine Unterstützung der einzelnen Forschungsvorhaben durch nationale und internationale Forschungsförderungsprogramme wird daher besonders angestrebt“, so Haag.

„Das Kunsthistorische Museum mit den angeschlossenen Museen hat daher die Forschungsinitiative forMuse des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung als willkommene Aufforderung gesehen, Projekte, die dem Profil der Ausschreibung entsprochen haben, einzureichen“, betonte Haag. „Die Projektteams der drei bewilligten Projekte aus den Bereichen Antikensammlung, Gemäldegalerie und Museum für Völkerkunde haben inzwischen ihre Forschungsarbeiten dank der erfolgten Finanzierungszusagen aufnehmen können.“

„Wenn es stimmt, dass Museen zu den dynamischsten und erfolgsreichsten der Informationsgesellschaft gehören, erfolgreicher als Bibliotheken, Theater und Universitäten, dann erscheint die Intensivierung einer fundierten Museumsforschung dringend geboten“, so Gottfried Korff, Beiratsmitglied von forMuse. Korff, er lehrte u.a. Empirische Kulturwissenschaft und Volkskunde an der Universität Tübingen, unterstrich: Es gehe um eine Forschung, die im Museum und aus dem Museum heraus betrieben wird - mit dem Ziel dessen Bestände, Besucher/innen, Wirkweisen und vor allem dessen unausgeschöpfte Möglichkeiten besser kennenzulernen. „Es ist deshalb erfreulich, dass es mittlerweile in vielen Ländern Europas Programme zur Förderung der Museumsforschung gibt.“ ForMuse steche dabei in besonderer Weise hervor, weil es museumswissenschaftlich breitgefächert, fach- und spartenübergreifend und international angelegt, aber auch auf praktische Umsetzung ausgerichtet ist: In inspirierten Projekten machen neue Formen der Objekt- und Provenienzforschung, Konservierungs- und Restaurierungsforschung, der Sammlungs- und Präsentationsforschung, der Rezeptions- und Wirkungsforschung auf sich aufmerksam.

Das forMuse-Fördervolumen beträgt insgesamt zwei Millionen Euro. Pro Projekt ist ein maximales Volumen von 200.000 Euro vorgesehen, die maximale Laufzeit liegt bei 36 Monaten. Zur Beratung und strategischen Begleitung des Projekts wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet. Gefördert werden Kooperationsprojekte, die zumindest mit einem Museum als Partner kooperieren. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren (thematisch war die Ausschreibung offen) werden nun elf Projekte gefördert.
     
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