Zusätzliche EU-Gelder für Semmering- und Koralmtunnel möglich
Brüssel (övp-pd) - Die steirische Europaparlamentarierin und Verkehrssprecherin des ÖVP-Europaklubs,
Dr. Hella Ranner, lädt im Europäischen Parlament in Brüssel zu einer breit angelegten Informationsveranstaltung
zur Förderung des Baltisch-Adriatischen Korridors als künftiges prioritäres Schienenprojekt der
EU. Organisiert mit der Vertretung des Landes Steiermark bei der EU, werden neben Verkehrskommissar Antonio Tajani,
dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves und dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler sechs Ministerpräsidenten
polnischer und italienischer Regionen sowie fünf Mitglieder regionaler Landesregierungen der Einladung Ranners
folgen. "Die betroffenen Regionen aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Österreich und Italien treten
geschlossen für diese Hochleistungs- Schienenverbindung entlang des Baltisch-Adriatischen Korridors ein, die
konsequent und rasch realisiert werden muss. Diese Verkehrsachse bietet uns auch die Chance, drei verkehrspolitische
Kernanliegen Österreichs voranzutreiben. Neben dem Wiener Zentralbahnhof könnten auch der Semmeringtunnel
und der Koralmtunnel künftig von einer Verdoppelung der EU-Förderungen profitieren. Dafür kämpfe
ich, gemeinsam mit allen betroffenen Regionen", sagte Ranner vor Journalisten in Brüssel.
Der Baltisch-Adriatische Korridor (BAK) ist eine Eisenbahnhochleistungsstrecke vom Ostseehafen Danzig über
Warschau und Katowice nach Wien, Graz, Klagenfurt und Villach bis nach Udine, Venedig/ Triest und Bologna. Die
Adriahäfen sind dabei die Anknüpfungspunkte zum Weitertransport von Waren über den Suezkanal bis
nach Asien. Derzeit wird nur die Strecke von Danzig bis Wien im Rahmen der 2004 festgelegten Prioritäten der
Transeuropäischen Netze (TEN) als 'TEN-Projekt 23' mit 20 Prozent der Baukosten von der EU gefördert.
"Das gleiche wollen wir jetzt für den südlichen Teil der Strecke erreichen. Die Überarbeitung
der TEN-Prioritäten, die die EU-Kommission 2010 vorschlagen will, bietet uns die große Chance, mehr
EU-Gelder für Österreich zu lukrieren", betonte Ranner.
"Die Anbindung an Seehäfen im Süden und im Norden bedeuten einen Wettbewerbsvorteil für den
steirischen Autocluster und unsere Zulieferindustrie und damit insgesamt eine Stärkung des Wirtschafts- und
Technologiestandortes Steiermark. Und unsere Konkurrenten schlafen nicht. Eine Führung des Korridors über
die Slowakei, Ungarn und Slowenien ist ebenfalls denkbar und würde Österreich im wahrsten Sinn des Wortes
außen vor lassen - angesichts der hohen steirischen Investitionen in den Aufbau erfolgreicher Wirtschaftscluster
keine angenehme Aussicht", wirbt Ranner für eine Streckenführung durch Österreich. "Das
Europäische Parlament und der Rat müssen alle Änderungen gemeinsam und auf gleicher Augenhöhe
beschließen. Ich werde im Europaparlament für entsprechende Mehrheiten kämpfen - und fordere Verkehrsministerin
Bures auf, im Rat das Gleiche zu tun", so Ranner abschließend. |