Ranner fordert Ausbau der Hochleistungs- Schienenverbindung Ostsee- Adria   

erstellt am
06. 10. 09

Zusätzliche EU-Gelder für Semmering- und Koralmtunnel möglich
Brüssel (övp-pd) - Die steirische Europaparlamentarierin und Verkehrssprecherin des ÖVP-Europaklubs, Dr. Hella Ranner, lädt im Europäischen Parlament in Brüssel zu einer breit angelegten Informationsveranstaltung zur Förderung des Baltisch-Adriatischen Korridors als künftiges prioritäres Schienenprojekt der EU. Organisiert mit der Vertretung des Landes Steiermark bei der EU, werden neben Verkehrskommissar Antonio Tajani, dem steirischen Landeshauptmann Franz Voves und dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler sechs Ministerpräsidenten polnischer und italienischer Regionen sowie fünf Mitglieder regionaler Landesregierungen der Einladung Ranners folgen. "Die betroffenen Regionen aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Österreich und Italien treten geschlossen für diese Hochleistungs- Schienenverbindung entlang des Baltisch-Adriatischen Korridors ein, die konsequent und rasch realisiert werden muss. Diese Verkehrsachse bietet uns auch die Chance, drei verkehrspolitische Kernanliegen Österreichs voranzutreiben. Neben dem Wiener Zentralbahnhof könnten auch der Semmeringtunnel und der Koralmtunnel künftig von einer Verdoppelung der EU-Förderungen profitieren. Dafür kämpfe ich, gemeinsam mit allen betroffenen Regionen", sagte Ranner vor Journalisten in Brüssel.

Der Baltisch-Adriatische Korridor (BAK) ist eine Eisenbahnhochleistungsstrecke vom Ostseehafen Danzig über Warschau und Katowice nach Wien, Graz, Klagenfurt und Villach bis nach Udine, Venedig/ Triest und Bologna. Die Adriahäfen sind dabei die Anknüpfungspunkte zum Weitertransport von Waren über den Suezkanal bis nach Asien. Derzeit wird nur die Strecke von Danzig bis Wien im Rahmen der 2004 festgelegten Prioritäten der Transeuropäischen Netze (TEN) als 'TEN-Projekt 23' mit 20 Prozent der Baukosten von der EU gefördert. "Das gleiche wollen wir jetzt für den südlichen Teil der Strecke erreichen. Die Überarbeitung der TEN-Prioritäten, die die EU-Kommission 2010 vorschlagen will, bietet uns die große Chance, mehr EU-Gelder für Österreich zu lukrieren", betonte Ranner.

"Die Anbindung an Seehäfen im Süden und im Norden bedeuten einen Wettbewerbsvorteil für den steirischen Autocluster und unsere Zulieferindustrie und damit insgesamt eine Stärkung des Wirtschafts- und Technologiestandortes Steiermark. Und unsere Konkurrenten schlafen nicht. Eine Führung des Korridors über die Slowakei, Ungarn und Slowenien ist ebenfalls denkbar und würde Österreich im wahrsten Sinn des Wortes außen vor lassen - angesichts der hohen steirischen Investitionen in den Aufbau erfolgreicher Wirtschaftscluster keine angenehme Aussicht", wirbt Ranner für eine Streckenführung durch Österreich. "Das Europäische Parlament und der Rat müssen alle Änderungen gemeinsam und auf gleicher Augenhöhe beschließen. Ich werde im Europaparlament für entsprechende Mehrheiten kämpfen - und fordere Verkehrsministerin Bures auf, im Rat das Gleiche zu tun", so Ranner abschließend.
     
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