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Early Austrians |
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Frühe Filmproduktion in Österreich 1906 - 1918 – Programm Oktober/November
2009 Wien (filmarchiv) - Nur undeutlich umrissen und anekdotenenhaft überliefert präsentierten sich bisher die Anfänge der österreichischen Filmproduktion – leuchtende Pionierfiguren haben sich ebenso wenig ins nationale Gedächtnis eingeschrieben wir ein aller Erstes, identitätsstiftendes Kinostück, das für einen Gründermythos taugt. In der Tat gab es bisher auch wenig Handfestes, auf das sich eine nationale Filmgeschichtsschreibung berufen konnte. Noch vor einigen Jahren galten nicht einmal 3% der rund 400 bis 1918 produzierten österreichischen Spielfilme als erhalten. Mit systematischen, international angelegten Suchprogrammen ist es dem Filmarchiv Austria gelungen an die fünfzig heimische Produktionen vor 1918 wiederzuentdecken und in aufwändigen Restaurierungsprojekten für die Leinwand zurückzugewinnen. Damit sind erstmals Grundlagen für eine Landvermessung der frühen österreichischen Filmgeschichte geschaffen. Zur Viennale 2009 stellt das Filmarchiv Austria unter dem Titel EARLY AUSTRIANS mit zwölf Programmen eine Übersichtsschau, einen Entwurf zu einem Katalog der österreichischen Filmproduktion bis 1918 vor. Damit lassen sich erste Orientierungsmarken in einem noch kaum erkundeten Terrain setzen, erste Schlaglichter erhellen Konturen einer Filmlandschaft von überraschender Vielfalt und voller schillernder Fundstücke. Österreichische Kinopioniere, das waren Fotografen, Techniker und Erfinder, Schriftsteller aber auch Schauspieler, Kellner und Handwerker, die allesamt dem Manufakturellen näher standen als der industriellen Filmproduktion. Fehlende Mittel wurden mit umso mehr Improvisationstalent kompensiert. Entstanden sind teilweise erstaunlich kreative Kinostücke, die durchaus auf der Höhe ihrer Zeit lagen. Maß genommen wurde dabei weniger an den Erwartungen des kulturellen Establishments als an den Gesetzen der Schaulust. Spielerisch und bisweilen noch heute verblüffend, erprobten die abenteuerlustigen Enterpreneure der Moderne lustvoll die Möglichkeiten und Effekte des neuen Mediums. Dabei wurden viele populärkulturellen Genres durchdekliniert – vom Anzengruber’schen Volksstücken bis zur Inszenierung rasanter Detektivstoffe. Die Filmschau EALRY AUSTRIANS verbreitert die Materialbasis für eine Neubewertung der österreichischen Filmgeschichte bis 1918 – sie versteht sich dabei als Beitrag zur Erweiterung des Erfahrungshorizontes dessen, was man bisher unter österreichischer Filmgeschichte verstanden hat. Für neue Töne sorgen die von jungen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern erstellten Musikscores, die zu sämtlichen Stummfilmprogrammen live aufgeführt werden. |
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Informationen: http://www.filmarchiv.at | ||
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