Errichtung eines zusätzlichen Erstaufnahmelagers eingefordert
St. Pölten (nlk) - Aktuelle sicherheitspolitische Fragen waren das Thema einer Pressekonferenz
von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Morgen des 19.10. Im Zusammenhang mit der Asylproblematik im Erstaufnahmelager
Traiskirchen forderte er ein "konsequentes Vorgehen bei der Novelle zum Fremdenrecht" und die Errichtung
eines zusätzlichen Erstaufnahmelagers in Österreich ein.
Er verlange, dass die im Parlament vorliegende Novelle "rasch umgesetzt" wird, weil "die geübte
Praxis beim Asyl unzureichend" sei. So seien etwa "strengere Regeln bei Folgeanträgen notwendig",
damit "mit der Geschäftemacherei Schluss ist". Außerdem forderte Pröll eine Gebietsbeschränkung
und dass die Altersfeststellung "wesentlich genauer" erfolgen solle.
Als "eindeutig viel zu hoch" bezeichnete der Landeshauptmann den derzeitigen Personenstand im Erstaufnahmelager
Traiskirchen, der sich aktuell auf rund 900 Personen beläuft. Pröll: "Das ist auch der Grund für
Unruhen und Unübersichtlichkeit. Dies ist eine Situation, die auf Dauer nicht duldbar ist, weil sie die Bevölkerung
in der Region belastet und die Sicherheitsbeamten in hohem Ausmaß beansprucht.""Das Erstaufnahmelager
in Traiskirchen muss entlastet werden", forderte der Landeshauptmann, der an die von Innenministerin Dr. Maria
Fekter im Jänner gegebene Zusage erinnerte, ein zusätzliches Erstaufnahmelager in Österreich zu
errichten. Weiters wies der Landeshauptmann darauf hin, dass mit Ausnahme von Niederösterreich, Oberösterreich
und Wien "kein einziges Bundesland die Quote erfüllt". Er erwarte sich daher, "dass der Bund
in allen Bundesländern die Quote einfordert". |