Wien (bmi) - Das österreichische Innenministerium unterstützt die marokkanische Polizei beim Aufbau
einer Diensthundeeinheit. Das erfolgt durch Vermittlung von Wissen, Ausbildung des Personals und dem Erwerb von
Hunden.
Sechs Diensthundeführerinnen der marokkanischen Polizei absolvieren seit August 2009 eine Ausbildung im Bundesausbildungszentrum
der Polizei in Wien-Strebersdorf. Je drei Hunde werden zu Suchtmittel- und Sprengstoffspürhunden ausgebildet.
Die sechs Schäferhunde stammen aus Österreich. Sie wurden mit Unterstützung der österreichischen
Polizei gekauft. Die Kosten übernahmen die marokkanische Polizei. Die Ausbildung der Hunde ist aufgrund einer
zwischenstaatlichen Vereinbarung gratis.
Die Kooperation zwischen der österreichischen und der marokkanischen Polizei besteht seit 2004. Die Spezialisten
des Bundesausbildungszentrums für Polizeidiensthundeführer des BMI bildeten bereits marokkanische Polizisten
zu Trainern aus, besorgten ihnen die Diensthunde und kümmerten sich um die Infrastruktur. Dazu gehörten
eine Ausbildungsstätte, eine Zwingeranlage, ein Raum für die tierärztliche Behandlung und ein speziell
geschulter Tierarzt. In fünf Monaten lernten die Marokkaner, wie man Hunde zu Schutz-, Stöber-, Sprengmittel-,
Suchtmittel-, Blut- und Leichenspürhunden ausbildet. Sie können nun ihr Wissen an ihre Kollegen in der
Heimat weitergeben. Die Diensthundetrainer der marokkanischen Polizei wurden bei ihren ersten Schritten in ihrer
Heimat von Kollegen aus Österreich begleitet.
Die Hunde werden in den großen Städten des Landes eingesetzt. Da in Marokko arabisch und französisch
gesprochen wird und die Zweisprachigkeit die Hunde verwirren könnte, blieben die deutschen Kommandos für
sie bestehen: Sie werden weiterhin auf "Sitz", "Platz" und "Steh" hören. Österreichische
Polizeihunde sind bereits in die USA, nach Sri Lanka und auf die Kapverdischen Inseln "exportiert" worden. |