Wien (bmvit) - Die Arbeiten am Brenner-Basistunnel auf österreichischer Seite beginnen noch in diesem
Jahr. Vor zwei Wochen hat der Aufsichtsrat der BBT SE den Auftrag für den Erkundungsstollen an ein Bieterkonsortium
vergeben. Nachdem am 15.10. die gesetzliche Stillhaltepflicht ohne Einsprüche abgelaufen ist, wird jetzt umgehend
mit den Bauvorbereitungen begonnen, informiert Infrastrukturministerin Doris Bures. "Noch in diesem Jahr beginnt
der Tunnelvortrieb für den Probestollen."
"Nach 29-jähriger Vorbereitungszeit starten jetzt die Bauarbeiten in Tirol. Das ist ohne Übertreibung
ein historisches Ereignis", betont die Ministerin zum bevorstehenden Baubeginn für den 7 Kilometer langen
Erkundungsstollen Innsbruck und den 2,4 Kilometer langen Fensterstollen Ahrental.
"Wir haben in den vergangenen Monaten mit sehr viel Nachdruck an diesem Jahrhundertprojekt der österreichischen
und europäischen Verkehrspolitik gearbeitet", erläutert Bures. "Die Finanzierung ist gesichert,
alle Genehmigungen für den Bau liegen vor. Und wir haben im Mai die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen
beschlossen, damit sichergestellt ist, dass der Verkehr auf die Schiene verlagert wird."
Denn das ist das zentrale Ziel dieses Großprojekts. "Mit der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene
entlasten wir die Tiroler Bevölkerung und die Umwelt entlang der Transitstrecke", so die Ministerin.
Und sie hebt überdies hervor, dass eine moderne Verkehrsinfrastruktur Arbeitsplätze schafft, sowohl durch
die Investition in den Bau selbst als auch durch die Aufwertung des Wirtschaftsstandorts.
Mit Verwirklichung des mit insgesamt 62 Kilometer längsten Eisenbahntunnels der Welt wird die Fahrzeit von
Innsbruck nach Bozen von derzeit 2 Stunden auf 50 Minuten reduziert. Der BBT (Brenner Basistunnel) ist das Herzstück
des vorrangigen TEN-Vorhabens Nummer 1, das von Berlin über München, Innsbruck, Bozen, Verona und Mailand
nach Neapel, Messina und Palermo führt und damit die wichtigen Wirtschaftszentren Nord- und Südeuropas
verbindet. |