EU-Kommission versucht das Ausmaß der tatsächlichen finanziellen Belastung Österreichs
zu verschleiern - Derzeitiges System öffnet Missbräuchen Tür und Tor
Wien (fpd) - Angesichts des österreichischen Budgetdefizits, das heuer 3,9 Prozent und im nächsten
Jahr 4,7 Prozent betragen wird, müsse jedes Einsparungspotential genutzt werden, sagte der freiheitliche Delegationsleiter
im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer, am 15.10. "Ein wichtiger Einsparungsposten wäre
dabei der EU-Nettobeitrag unseres Landes, der im Vorjahr nach Angaben der EU-Kommission 356 Millionen Euro und
im Jahr 2007 sogar 563 Millionen Euro betragen haben soll", erklärte Mölzer.
Allerdings, so der freiheitliche EU-Mandatar, könne niemand genau sagen, wie hoch der finanzielle Abfluss
nach Brüssel tatsächlich ist. "Es besteht nämlich der Verdacht, dass die EU-Kommission geschönte
Zahlen vorlegt, um das wirkliche Ausmaß der finanziellen Belastung Österreichs zu verschleiern. Immerhin
kam der Rechnungshof in seinem letzten EU-Finanzbericht zu dem Schluss, dass der österreichische Nettobeitrag
nach Angaben des Finanzministeriums im Zeitraum von 2000 bis 2006 um rund 1,14 Milliarden Euro höher gewesen
ist als von Brüssel angegeben", betonte Mölzer.
Mit dieser Differenz werde deutlich, dass Österreich von den Rückflüssen aus der EU nicht in dem
Maße profitiert wie behauptet wird, kritisierte Mölzer. "Und wenn in dem genannten Zeitraum 985
Millionen Euro unter die Rubrik ‚Sonstiges’ fallen, dann wird deutlich, wie groß der Fehler im System ist.
Denn die unüberschaubare Zahl an verschiedenen Förderungen öffnet Missbräuchen und Manipulationen
aller Art Tür und Tor. Schließlich kann sich das Geld ja nicht in Luft aufgelöst haben", stellte
der freiheitliche Europa-Abgeordnete fest.
Um - gerade in Zeiten einer angespannten Budgetsituation - weiteren Schaden von Österreich abzuhalten, müsse
daher nicht nur der heimische EU-Nettobeitrag auf Null reduziert, sondern auch weitreichende Bereiche wie etwa
die Landwirtschaft renationalisiert werden. "Denn Österreich ist besser in der Lage als die EU über
Subventionen zu entscheiden und außerdem könnte dadurch auch ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der
überbordenden Brüsseler Bürokratie geleistet werden", schloß Mölzer. |