Burgstaller: Sehr gute Startposition für das weitere Berufsleben
Salzburg (lk) - Einen regelrechten "Run" gibt es seit vergangenem Herbst auf das neue Ausbildungsmodell
"Lehre und Matura". Im Sommersemester 2009 haben 409 Lehrlinge die Ausbildungsmodule (manche sogar zwei
Module) gleichzeitig frequentiert. Heuer im Herbst starten zusätzlich nochmals deutlich mehr als 200 Lehrlinge.
"Eine Lehre eröffnet im 21. Jahrhundert völlig neue Perspektiven. Gerade die ‘Lehre mit Matura‘
macht Mut auf Karriere. Und sie ist auch eine Entlastung für die Eltern", so Bildungsreferentin Landeshauptfrau
Mag. Gabi Burgstaller am 12.10. "Die jungen Menschen werden nicht mehr automatisch in die mittleren Schulen
gedrängt. Einige wollen auch arbeiten und Geld verdienen. Wichtig ist, dass die Ausbildung eine sehr gute
Startposition für das weitere Berufsleben darstellt und dass keine Ausbildung eine Einbahnstraße bedeutet."
Durch das neue und kostenlose Modell "Lehre und Matura" sei zudem auch eine wesentliche finanzielle Hürde
auf dem Weg zu einer besseren Ausbildung weggefallen, denn die jungen Leute bzw. deren Eltern sparen sich rund
3.500 Euro.
Am 13.10. findet zum dritten Mal auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend
der "Tag der Lehre" statt, bei dem interessierte Schüler/innen, deren Eltern und Lehrer/innen Informationen
rund um das wichtige Zukunftsthema Ausbildung erhalten. In Salzburg gibt es morgen einen "Tag der offenen
Tür" in der Landesberufsschule Obertrum sowie weitere Aktivitäten in den anderen Berufschulen des
Landes.
Landesweit bereiten sich derzeit rund sieben Prozent der rund 11.000 Salzburger Lehrlinge auf die Matura vor. Der
Lehrlingsförderverein ist an der Wirtschaftskammer Salzburg angesiedelt und wird von WIFI, VHS und BFI getragen.
Eine Besonderheit in Salzburg ist ein dreiteiliges Bewerbungsverfahren, das den Interessenten ein sinnvolles Feedback
über ihre Aussichten und seine Fähigkeiten vermittelt. Einer Orientierungsphase folgen eine Potenzialanalyse
und ein Bewerbungsgespräch. Diese Bewerbungsgespräche haben sich sehr bewährt: In Salzburg ist die
drop-out-Rate mit rund zehn Prozent erheblich niedriger als in anderen Bundesländern.
Um einen optimalen Erfolg zu gewährleisten, soll während der Lehrzeit nur ein Fach absolviert werden.
Die restlichen drei Fächer können bis zu fünf Jahre nach dem Lehrabschluss bzw. dem Ende der Behaltefrist
gratis besucht werden. "Dadurch wird den Lehrlingen der Druck genommen, und sie können die Kurse entsprechend
ihren individuellen Zeitkapazitäten wählen", so die Bildungsreferentin. Insgesamt umfasst das Ausbildungsmodell
"Lehre und Matura" 900 Unterrichtseinheiten. Der Unterricht findet in Lerngruppen zu maximal 25 Personen
statt. Um den Erfolg zu gewährleisten, wird den Teilnehmern auch ein persönlicher Coach zur Seite gestellt.
Im nächsten Jahr werden die ersten Lehrlinge zur Matura antreten.
Einen weiteren wichtigen Impuls für die Lehrlingsausbildung erwartet sich die Landeshauptfrau vom neuen Technischen
Ausbildungszentrum (TAZ) in Mitterberghütten, das Anfang 2010 in Betrieb gehen wird, "Mit dem TAZ Mitterberghütten
sichern wir die überbetriebliche Lehrlingsausbildung im Süden des Landes nicht nur ab, sondern bauen
sie sogar noch kräftig aus. Das ist ein wichtiger Impuls für die Ausbildung im technischen Bereich, der
einerseits den Wirtschaftsbetrieben durch die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte, andererseits
natürlich den Jugendlichen durch zusätzliche Arbeitsplatzchancen zugute kommen wird", erklärte
Arbeitsmarktreferentin Burgstaller heute. Die Landeshauptfrau plant überdies ein weiteres technisches Ausbildungszentrum
im Zentralraum von Salzburg, dessen Schwerpunkt im Bereich der "green jobs" liegen wird. |