Publikumspreis für Birgit Minichmayr, Ausstattungs-Nestroy zum 5. Mal an Martin Zehetgruber,
Martin Kusej bester Regisseur
Wien (rk) - Am Abend des 12.10. wurden im Circus Roncalli auf dem Wiener Rathausplatz zum 10. Mal
die Nestroy-Theaterpreise vergeben, die Verleihung moderierten Christoph Wagner-Trenkwitz und Nicolaus Hagg. Mit
dem Preis für sein Lebenswerk wurde der 87- jährige Otto Tausig geehrt, der über 50 Jahre lang als
Schauspieler, Regisseur und Dramaturg im In- und Ausland tätig gewesen ist. Seit seinem Bühnenabschied
als "Schnoferl" in Nestroys "Mädl aus der Vorstadt" war er weiterhin regelmäßig
im Film und beim Fernsehen zu sehen. Sein Herzensblut gibt er für die Unterstützung der Entwicklungshilfe,
der er schon lange seine sämtlichen Gagen spendet. Es sei ein bisschen gemein, schon jetzt für das Lebenswerk
ausgezeichnet zu werden, denn dieses sei ja noch nicht beendet, so Tausig in seiner Dankesrede.
Eine doppelte Auszeichnung gab es für Mimin Birgit Minichmayr, die den erstmals verliehenen Publikumspreis
in Empfang nehmen durfte und zusätzlich als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in "Der Weibsteufel"
im Akademietheater geehrt wurde. Den Preis für den besten Hauptdarsteller erhielt Andre Jung für seine
Darstellung des "Krapp" im Beckett/Handke-Abend bei den Salzburger Festspielen. Der Nestroy für
die beste Nebenrolle ging an Sona MacDonald für ihre Rolle im "Talisman" im Theater in der Josefstadt,
jener für den besten Nachwuchs an Gerrit Jansen für seinen "Bertram" in Shakespeares "Ende
gut, alles gut" im Kasino am Schwarzenbergplatz.
"Der Weibsteufel" im Akademietheater holte neben dem Preis für Minichmayr außerdem noch zwei
weitere Nestroys, nämlich jenen für die beste Regie, mit dem Martin Kusej prämiert wurde, sowie
die bereits fünfte Auszeichnung für die Ausstattung von Martin Zehetgruber - in diesem Jahr für
seine Riesen-Baumstämme im "Weibsteufel".
Als "Beste deutschsprachige Aufführung" wurde das Jelinek- Stück "Rechnitz (Der Würgeengel)"
in den Münchner Kammerspielen ausgezeichnet, der Spezialpreis ging an das Wiener Koproduktionshaus "brut".
Bereits im Vorfeld bekannt waren der Autorenpreis für Roland Schimmelpfennings "Besuch bei dem Vater"
sowie für das theatercombinat mit "bambiland" als beste Off- Produktion. Die zehnte Nestroy-Gala
endete mit einem Empfang im Wiener Rathaus.
Die Nestroy-Preise werden seit dem Jahr 2000 vergeben und sollen dem österreichischen Theater und seinen AkteurInnen
eine würdige Anerkennung ihrer Leistungen aussprechen. Die alljährliche Veranstaltung wird vom "Verein
Wiener Theaterpreis" ausgerichtet und maßgeblich von der Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt.
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