Qualitätsgütesiegel für qualitativ hochwertige Tagesbetreuung
Wien (sk) - Bei der heutigen Auftaktveranstaltung zur Aktion "Qualität in der schulischen
Tagesbetreuung" betonte Bildungsministerin Claudia Schmied: "Es ist unsere Pflicht, eine erstklassige
Tagesbetreuung im Programm des öffentlichen Schulangebots zu haben". Schließlich sei der "Bedarf
enorm", so Schmied mit Blick auf die große Nachfrage seitens der Eltern. Vorgestellt wurde von Schmied
auch das Qualitätsgütesiegel, das Schulen mit besonderer Qualität bei der Tagesbetreuung als "Kompetenzzentrum
für schulische Tagesbetreuung" auszeichnet, so die Bildungsministerin am 12.10.
Mit der heutigen Auftaktveranstaltung zur neuen Tagesbetreuung beginne auch eine "neue Ära in der Schulentwicklung".
81 Schulen haben in diesem Schuljahr mit der neuen Tagesbetreuung begonnen, so Schmied, die klarstellte: "Ich
bin mir sicher, dass das noch mehr werden, denn Qualität zahlt sich aus". Seitens der öffentlichen
Schulen müsse es in absehbarer Zeit gelingen, für "Topqualität" bei den ganztägigen
Schulangeboten zu sorgen, andernfalls drohe ein Trend zu den Privatschulen, wo die "Bildung noch stärker
von der Geldbörse der Eltern abhängt". Voraussetzung für den Ausbau der ganztägigen Schulangebote
seien freilich auch "räumliche Investitionen", so Schmied.
Mit der neuen Tagesbetreuung, für die Qualitätsgütesiegel verliehen werden, gelinge ein "weiterer
Schritt in Richtung Verbesserung", so Schmied, die es als entscheidend bezeichnete, dass SchülerInnen,
Eltern und LehrerInnen zufrieden sind. Klar sei zudem, dass es auch eine "entsprechende Budgetierung braucht,
wenn wir mehr Tagesbetreuung wollen", so Schmieds Appell in Richtung ÖVP. Angesichts der positiv zu bewertenden
Wortmeldung von Minister und ÖAAB-Chef Spindelegger sei sie "zuversichtlich, dass wir nun rascher vorankommen,
als wir uns das ursprünglich vorgenommen haben". Jetzt gehe es darum, "den Worten Taten folgen zu
lassen", so Schmied, die in Richtung ÖVP auch klarmachte: "Wer A fordert, muss natürlich auch
B finanzieren."
Hochkarätiges Podium betont Notwendigkeit schulischer Tagesbetreuung
Anlässlich der Auftaktveranstaltung setzte sich auch ein hochkarätiges Podium mit dem Thema schulische
Tagesbetreuung auseinander. Grundtenor dabei: Der Ausbau ganztägiger Schulformen muss vorangetrieben werden.
So betonte der steirische Landesschulrat Wolfgang Erlitz: "Wenn die Schule Chancengerechtigkeit ernst nimmt,
dann gibt es nur eine Antwort, nämlich ganztägige Schulformen". Eine Ansicht, die auch der niederösterreichische
Landesschulrat Hermann Helm teilte, der sich bei Ministerin Schmied für ihre Initiativen bedankte. Landesschulinspektor
Erwin Deutsch machte klar, dass es ganztägige Schulformen ermöglichen, Kinder unabhängig von ihrer
Herkunft zu höherer Begabung zu führen. Elternvertreter Gerald Netzl sprach sich in Sachen schulischer
Tagesbetreuung für eine flächendeckende Versorgung aus, während Direktorin Silvia Naetar und die
Tagesbetreuungsleiterin Luzia Haidmayer vom Amerling-Gymnasium den Stellenwert der Individualisierung bei der schulischen
Tagesbetreuung betonten.
Martina Pecher (Vertreterin der Wirtschaft) bekräftigte, dass "ganztägige Schulformen von der Wirtschaft
gebraucht werden und dort auch auf fruchtbaren Boden fallen". So habe sich die Industriellenvereinigung intensiv
mit dem Thema beschäftigt und sich im Papier "Schule 2020" klar für ein breites Angebot an
ganztägigen Schulformen ausgesprochen. Und auch die Schülerin Martina berichtete Positives von der schulischen
Tagesbetreuung: "Ich bin sehr zufrieden". |