Schmied: "Müssen erstklassige schulische Tagesbetreuung anbieten"   

erstellt am
13. 10. 09

Qualitätsgütesiegel für qualitativ hochwertige Tagesbetreuung
Wien (sk) - Bei der heutigen Auftaktveranstaltung zur Aktion "Qualität in der schulischen Tagesbetreuung" betonte Bildungsministerin Claudia Schmied: "Es ist unsere Pflicht, eine erstklassige Tagesbetreuung im Programm des öffentlichen Schulangebots zu haben". Schließlich sei der "Bedarf enorm", so Schmied mit Blick auf die große Nachfrage seitens der Eltern. Vorgestellt wurde von Schmied auch das Qualitätsgütesiegel, das Schulen mit besonderer Qualität bei der Tagesbetreuung als "Kompetenzzentrum für schulische Tagesbetreuung" auszeichnet, so die Bildungsministerin am 12.10.

Mit der heutigen Auftaktveranstaltung zur neuen Tagesbetreuung beginne auch eine "neue Ära in der Schulentwicklung". 81 Schulen haben in diesem Schuljahr mit der neuen Tagesbetreuung begonnen, so Schmied, die klarstellte: "Ich bin mir sicher, dass das noch mehr werden, denn Qualität zahlt sich aus". Seitens der öffentlichen Schulen müsse es in absehbarer Zeit gelingen, für "Topqualität" bei den ganztägigen Schulangeboten zu sorgen, andernfalls drohe ein Trend zu den Privatschulen, wo die "Bildung noch stärker von der Geldbörse der Eltern abhängt". Voraussetzung für den Ausbau der ganztägigen Schulangebote seien freilich auch "räumliche Investitionen", so Schmied.

Mit der neuen Tagesbetreuung, für die Qualitätsgütesiegel verliehen werden, gelinge ein "weiterer Schritt in Richtung Verbesserung", so Schmied, die es als entscheidend bezeichnete, dass SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen zufrieden sind. Klar sei zudem, dass es auch eine "entsprechende Budgetierung braucht, wenn wir mehr Tagesbetreuung wollen", so Schmieds Appell in Richtung ÖVP. Angesichts der positiv zu bewertenden Wortmeldung von Minister und ÖAAB-Chef Spindelegger sei sie "zuversichtlich, dass wir nun rascher vorankommen, als wir uns das ursprünglich vorgenommen haben". Jetzt gehe es darum, "den Worten Taten folgen zu lassen", so Schmied, die in Richtung ÖVP auch klarmachte: "Wer A fordert, muss natürlich auch B finanzieren."

Hochkarätiges Podium betont Notwendigkeit schulischer Tagesbetreuung
Anlässlich der Auftaktveranstaltung setzte sich auch ein hochkarätiges Podium mit dem Thema schulische Tagesbetreuung auseinander. Grundtenor dabei: Der Ausbau ganztägiger Schulformen muss vorangetrieben werden. So betonte der steirische Landesschulrat Wolfgang Erlitz: "Wenn die Schule Chancengerechtigkeit ernst nimmt, dann gibt es nur eine Antwort, nämlich ganztägige Schulformen". Eine Ansicht, die auch der niederösterreichische Landesschulrat Hermann Helm teilte, der sich bei Ministerin Schmied für ihre Initiativen bedankte. Landesschulinspektor Erwin Deutsch machte klar, dass es ganztägige Schulformen ermöglichen, Kinder unabhängig von ihrer Herkunft zu höherer Begabung zu führen. Elternvertreter Gerald Netzl sprach sich in Sachen schulischer Tagesbetreuung für eine flächendeckende Versorgung aus, während Direktorin Silvia Naetar und die Tagesbetreuungsleiterin Luzia Haidmayer vom Amerling-Gymnasium den Stellenwert der Individualisierung bei der schulischen Tagesbetreuung betonten.

Martina Pecher (Vertreterin der Wirtschaft) bekräftigte, dass "ganztägige Schulformen von der Wirtschaft gebraucht werden und dort auch auf fruchtbaren Boden fallen". So habe sich die Industriellenvereinigung intensiv mit dem Thema beschäftigt und sich im Papier "Schule 2020" klar für ein breites Angebot an ganztägigen Schulformen ausgesprochen. Und auch die Schülerin Martina berichtete Positives von der schulischen Tagesbetreuung: "Ich bin sehr zufrieden".
     
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