Bundeskanzler thematisiert europaweite Finanztransaktionssteuer
Wien (bpd) - Wirtschaft und Bildung standen im Mittelpunkt eines konstruktiven Gesprächs von
Bundeskanzler Werner Faymann mit dem Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger.
Besonders in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten sei eine Weiterführung der guten Zusammenarbeit für
beide von Vorteil. Die Wirtschaft der beiden Länder ist zudem ähnlich strukturiert. „Wie Baden-Württemberg
versuchen auch wir das Zusammenwirken von Strukturen zu nutzen“, sagte Faymann. „Nur so wird es möglich sein,
gestärkt da zu stehen, wenn es wieder aufwärts geht.“
„Eine solide Partnerschaft zeichnet sich durch Stärke und Verlässlichkeit in schwierigen Zeiten aus“,
sagte Ministerpräsident Oettinger und zeigte sich überzeugt davon, dass die guten wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen Baden-Württemberg und Österreich auch weiterhin eine ganz besondere Rolle spielen werden.
Mit einem österreichischen Exportvolumen von 5,6 Milliarden Euro im Jahr 2008 ist Baden-Württemberg nach
Bayern der wichtigste Absatzmarkt für Produkte aus Österreich. Dieses Exportvolumen ist höher als
das nach Russland und China zusammen. Umgekehrt liegt das Baden-Württembergische Importvolumen für Österreich
bei 8,9 Milliarden Euro.
Bundeskanzler Faymann sprach auch Österreichs Wunsch nach Einführung einer EU-weiten Finanztransaktionssteuer
an, mit deren Hilfe die hohen Investitionen, etwa für Banken- und Konjunkturpakete, finanziert werden sollen.
Der Kanzler stellte fest, dass es für diesen Vorschlag bereits Verbündete in der EU gäbe.
Weitere Schwerpunkte des Gespräches waren Bildungspolitik sowie die Förderung von zukunftsorientierter
Forschung und Innovation, um nach der Krise gut gerüstet zu sein. Sowohl Faymann als auch Oettinger betonten,
dass bestens ausgebildete Köpfe der Schlüssel zu Spitzenleistungen seien. „Für uns ist die Bildungsdiskussion
ein Schwerpunkt“, sagte Faymann, denn „auch wenn das Thema vermeintlich nicht zur Krisenbewältigung gezählt
wird, so sind doch die Qualität von Bildung und Forschung die Schüsselfaktoren für den Aufschwung.“ |