Bozen (lpa) - "Wir wissen, wie schwer es für die Bewohner von Ocre ist, in die Normalität
zurückzukehren, und hoffen, dass diese Häuser zumindest einen kleinen Beitrag zu dieser Rückkehr
leisten." Mit diesen Worten hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 21.10. gemeinsam mit Landesrat Florian
Mussner 20 Fertighäuser übergeben, die das Land für die Erdbebenopfer in den Abruzzen errichtet
hat.
In einer Woche bezugsfertig: 20 Fertighäuser haben LH Durnwalder und LR Mussner heute der Gemeinde Ocre übergebenIn
einer Woche bezugsfertig: 20 Fertighäuser haben LH Durnwalder und LR Mussner heute der Gemeinde Ocre übergeben
Der staatliche Zivilschutz, heute vertreten durch dessen Chef Guido Bertolaso, hat dem Land die Ortschaft Ocre
- 1000 Einwohner, zwölf Kilometer von L'Aquila entfernt – als Einsatzort zugewiesen. In den Fraktionen San
Felice und San Panfilo sind so 20 Fertighäuser entstanden, in denen 72 Bürger von Ocre Platz finden werden.
Zur Verfügung gestellt werden Wohnungen für zwei, vier bzw. sechs Personen, die in spätestens einer
Woche bezugsfertig sind. "Es ist wichtig, dass die Bewohner von Ocre Häuser in ihrem Heimatort beziehen
können und nicht abwandern müssen", so Durnwalder heute bei der Übergabe der Fertighäuser
an die Gemeinde Ocre.
"Das Land, alle beteiligten Fachleute und die ausführenden Unternehmen haben alles daran gesetzt, die
Häuser schnellstmöglich fertigzustellen, damit die Bewohner nicht länger in Zelten ausharren müssen",
so der Landeshauptmann. Die Häuser – allesamt Klimahäuser B - umfassen eine Fläche von 1270 Quadratmeter
und eine Kubatur von 4440 Kubikmetern, sie werden vollständig eingerichtet. Errichtet wurden sie im Auftrag
des Landes vom Unternehmen "Unionbau", die Firma "Jungmann" hat für die Einrichtung gesorgt.
Neben den 20 Fertighäusern hat das Land zudem Plattformen für elf weitere Häuser zur Verfügung
gestellt, die vom staatlichen Zivilschutz errichtet werden. Insgesamt wurden rund 2,5 Millionen Euro in die Erdbeben-Hilfe
investiert.
Landesrat Mussner erinnerte daran, dass die Infrastruktur-Arbeiten von Fachleuten des Landesstraßendienstes
erledigt worden sind. Jeweils rund ein Dutzend von ihnen waren in 15-Tage-Schichten im Einsatz, insgesamt 110 Tage
oder 1300 Stunden lang, und zwar - wie heute betont wurde - in freiwilliger Arbeit auch über die Dienstzeit
hinaus. Die Arbeiter haben dafür gesorgt, dass rund 35.000 Kubikmeter Erde bewegt und drei Kilometer Kabel
verlegt worden sind. "Die Arbeiten waren überaus anspruchsvoll, auch weil die uns zugewiesenen Baugründe
in San Panfilo unter archäologischem Schutz standen, während wir in San Felice mit der starken Hangneigung
zu kämpfen hatten", so Mussner, der die Arbeit der Projektanten hervorgehoben hat: "Sie mussten
die Projekte in kürzester Zeit erarbeiten und konnten sich dabei nur auf wenige Informationen stützen",
so der Landesrat.
Landeshauptmann Durnwalder hat sich heute bei Gianmatteo Riocci, Bürgermeister von Ocre, bedankt: "Er
hat uns unsere Arbeit nicht durch allzu viele bürokratische Auflagen erschwert und die Bevölkerung der
Gemeinde hat für Kost und Logis für unsere Arbeiter gesorgt", so Durnwalder, dessen Dank zudem an
die ausführenden Unternehmen ging: "Sie haben flexibel und schnell gearbeitet, sodass wir die Häuser
nicht nur rechtzeitig vor Wintereinbruch, sondern auch vor dem geplanten Zeitpunkt übergeben können",
erklärte der Landeshauptmann. Riocci seinerseits hob die Qualität der zur Verfügung gestellten Häuser
hervor. Er habe bereits eine Menge an Fertighäusern gesehen, diejenigen, die Südtirol zur Verfügung
stelle, gehörten allerdings zu den qualitativ besten. |