|
Debatten um Österreichische Bundesbahnen |
|
erstellt am
21 10. 09
|
Bures:
Klares Bekenntnis zum Ausbau der Schiene
ÖBB muss Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden
Wien (sk) - Verkehrsministerin Doris Bures sieht eine klare Absicht, warum diese Debatte um die ÖBB
vom BZÖ vom Zaun gebrochen wurde: Eine österreichische Marke, ein Unternehmen werde permanent kritisiert
und schlecht gemacht. Man möchte das Unternehmen ÖBB nachhaltig ruinieren, um es danach billig, am besten
an Freunde, verscherbeln zu können. "Dieses System wird es aber mit den Sozialdemokraten in der Regierung
nicht geben", so Bures am 21.10. im Nationalrat.
"Ja, es gibt Probleme in den ÖBB, die wir diskutieren und meistern müssen", erklärt Bures.
Die ÖBB müsse pünktlicher und kundenfreundlicher werden. Daran werde das Management der ÖBB
gemessen. "Traurig ist, dass das BZÖ, ein bisschen begleitet von der ÖVP, die ÖBB permanent
kritisiert, obwohl gerade die Minister und Politiker aus den Reihen des BZÖ und der ÖVP die Verursacher
der Probleme sind, die die ÖBB heute zu meistern haben. Sieben Jahre wurden die ÖBB totgespart und durch
Spekulationen 600 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Zum Glück ist diese Zeit vorbei", so die Verkehrsministerin.
Bures forderte den Regierungspartner und die Opposition auf, zu den Investitionen in die Infrastruktur der ÖBB
zu stehen und nicht "wie Heckenschützen" gegen das Unternehmen und den Schienenausbau zu agieren.
"Ich stehe zur ÖBB. Denn die ÖBB hat auch ein Gesicht - 40.000 Menschen arbeiten täglich hart
und geben ihr Bestes zum Wohle der Fahrgäste, das ist das Gesicht der ÖBB", so Bures. Auch würden
dank der ÖBB jedes Monat neun Millionen Tonnen Güter auf der Schiene transportiert. Damit würden
im Vergleich zum Transport auf der Straße 3,4 Millionen Tonnen an CO2 eingespart. "Das ist das größte
Klimaprojekt der Gegenwart und der Zukunft", lobte die Verkehrsministerin.
"Ich stehe für das größte Investitionsvolumen der 2. Republik, denn dies sichert Arbeitsplätze,
sichert ein modernes Schienennetz für den Güter- und Personenverkehr, ermöglicht die Renovierung
von 100 Bahnhöfen, macht die Bahnübergänge sicherer und die Verbindungen schneller. Als Verkehrsministerin
stehe ich zur ÖBB, für eine moderne Infrastruktur und für den von uns eingeschlagenen Weg, damit
die ÖBB den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird", erklärte Bures abschließend. |
|
|
|
Maier: Jeder Steuerzahler zahlt 2500 Euro an ÖBB, ohne Bahn gefahren zu sein
ÖVP-Verkehrssprecher: Verschuldung der Bahn wird bis 2013 auf 20 Milliarden ansteigen
- "Handeln statt sandeln ist angesagt!"
Wien (övp-pk) - ÖBB steht für mich für "Österreichs bedeutendste Baustelle"
oder "Österreichs bedeutendstes Budgetproblem". Das sagte ÖVP-Verkehrsprecher Dr. Ferdinand
Maier am 21.10. in der Aktuellen Stunde des Nationalrats zum Thema Bahn. Er dankte dem JVP-Bundesobmann Sebastian
Kurz, der sich in einer Verteilaktion zum ÖBB-Desaster mit dem akuten Handlungsbedarf der zuständigen
Ministerin befasst habe.
"Die öffentlichen Zuschüsse inklusive der Haftungen in Höhe von 2,1 Milliarden betragen insgesamt
6,5 Milliarden. Bis 2013 werden es 7,4 Milliarden Euro sein. Das bedeutet, dass jeder Steuerzahler 2.500 Euro an
die ÖBB zahlen muss, ohne dass er damit gefahren ist", so Maier, der in diesem Zusammenhang auf die JVP
gefertigte "Nachteilscard" für den ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzenden Haberzettl" verwies.
Die Verschuldung der Bahn werde bis 2013 auf 20 Milliarden ansteigen. Der Effekt dabei, so Maier weiter: "Überfüllte
Züge, Ausfälle, dreckige Züge und enorme Verspätungen".
Maier verwies auf die Aussagen der Arbeiterkammer vor etwa zwölf Tagen, wonach die Verspätungen auf die
schwarz-blaue Regierung und die damaligen Aufgliederungen zurückzuführen seien. "Aus dem gleichen
Haus gibt es eine Umfrage aus dem Jahr 1999, bei der 74 Prozent der Befragten den Informationsmangel - unter einem
roten Verkehrsminister (Anm.: Dr. Caspar Einem) - beklagten." Vor allem im Personenverkehr sei dies ein großes
Problem. Für ihn stelle sich hier die Frage des Führungsstils und der Managementqualität. Im Güterverkehr
gebe es aufgrund der Wirtschaftskrise zwar auch eine schwierige Situation, aber immerhin sei hier eine professionelle
Ausrichtung des Managements vorzufinden, so der ÖVP-Abgeordnete weiter.
"Wir brauchen eine kompetente Eigentümervertretung, ein starkes Management, einen erfahrenen Aufsichtsrat
und eine Belegschaftsvertretung, die die Interessen der Mitarbeiter im Auge hat, aber auch an das Unternehmen und
die Kunden denkt", so Maier weiter.
Der Abgeordnete zitierte zudem eine Umfrage, nach der 67 Prozent der Meinung seien, dass Bundesministerin Doris
Bures bei den Missständen nicht eingreifen könne. Das zeige den Handlungsbedarf. Das Rezept "Wegschauen
und Durchtauchen" habe schon unter Verkehrsminister Werner Faymann nicht funktioniert. Handeln statt sandeln
sei angesagt, schloss Maier. |
|
|
|
Bucher: Das Chaos fährt Bahn!
Rote Gewerkschafter haben Sonderverträge kritisiert, aber selbst abkassiert
Wien (bzö) - "Die ÖBB ist ein Dauerpatient am politischen Operationstisch. Die rot-schwarze
Bundesregierung will aus der ÖBB eine zweite AUA machen, die rote Gewerkschaft einen zweiten BAWAG-Skandal",
stellte BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher in der Aktuellen Stunde des BZÖ zum Thema "Das Chaos fährt
Bahn" fest. Bucher listete die Verfehlungen der Ära Faymann bei den ÖBB auf: "Die Vorstände
haben horrende Abfertigungen erhalten, der ehemalige Bahnchef Huber einen Beratervertrag ohne Gegenleistung und
600 Millionen Euro wurden verspekuliert. Hauptgeschädigte sind die Steuerzahler. Jährlich werden vier
Milliarden Euro Steuergeld in die ÖBB gesteckt, damit die Bahn zwei Milliarden Euro Umsatz machen kann."
Auch die Schuldenentwicklung bei den ÖBB sei dramatisch. "Heuer hat die ÖBB einen Schuldenstand
von zwölf Milliarden Euro, im Jahr 2023 sind es 26 Milliarden. Draufzahler sind die Kunden wie beispielsweise
Pendler, die mit höheren Ticketpreisen und immer mehr Verspätungen rechnen müssen."
Heftige Kritik übte Bucher an SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures, die für die Verzögerung beim
Bau des Koralmtunnels verantwortlich ist. "Wenn Bures die versprochene Fertigstellung des Koralmprojekts bis
2018 nicht realisiert, muss man sich fragen, was das Wort eines Ministers noch wert ist. Tatsache ist, dass Bures
das Geld von der Koralmbahn abzieht, weil sie vor den Wiener Landtagswahlen beim Hauptbahnhof ein neues Skylink-Desaster
verhindern möchte", so der BZÖ-Chef.
Bucher zeigte sich empört über die Scheinheiligkeit der roten Gewerkschaftsspitze bei den ÖBB. "Die
seit dem Jahr 2005 abgeschlossenen Sonderverträge bei den ÖBB sind privatwirtschaftlich orientiert und
haben eine Reduktion der Krankenstandstage von 27 auf 17 sowie mehr Flexibilität gebracht. Haberzettl und
Co. wollen den Leistungsgedanken aus den ÖBB wieder hinausbekommen und in die alten Zeiten der neunziger Jahre
zurückkehren. Haberzettl hat gegen das "Unterlaufen des kollektiven Dienstrechts" bei diesen Sonderverträgen
gewettert, dabei haben seine eigenen roten Betriebsräte wie Gottfried Winkler und Werner Harrer selbst diese
Verträge in Anspruch genommen und dabei bis zu 1.000 Euro monatlich mehr kassiert."
"Haberzettl selbst braucht solche Verträge nicht, weil er von der Gewerkschaft einen Dienstwagen samt
Chauffeur erhält und als roter Mulitfunktionär bis zu 17.000 Euro monatlich kassiert. Da die rote Gewerkschaft
sowieso auf selbstherrliche Art und Weise das Unternehmen beeinflusst, soll Haberzettl gleich selbst als Generaldirektor
die ÖBB führen und die Verantwortung für das Desaster übernehmen. Wir brauchen eine leistungsfähige
Bahn und keine geschützte Werkstätte für die Gewerkschaft", so Bucher. |
|
|
|
Haberzettl: ÖBB-Bedienstete leisten hervorragende Arbeit
In Ära Gorbach/Huber wurden bei ÖBB Grundlagen für Verzocken von 600 Mio.
Euro und Datenskandal geschaffen
Wien (sk) - SPÖ-Nationalratsabgeordneter Wilhelm Haberzettl wehrte sich im Nationalrat gegen
eine Verunglimpfung von ÖBB-MitarbeiterInnen durch die Oppositionsparteien und den Koalitionspartner ÖVP.
"42.200 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner versehen täglich ihren Dienst und gewährleisten einen 24-Stunden-Betrieb.
Ich wehre mich mit aller Entschiedenheit gegen die Verunglimpfung meiner Kolleginnen und Kollegen", sagte
Haberzettl: "Die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner leisten hervorragende Arbeit und können daher nicht
für Zugverspätungen oder Managementfehler verantwortlich gemacht werden."
Im ersten Halbjahr hatten die ÖBB ein operatives Ergebnis von 256 Millionen Euro. Das sei ein plus von elf
Prozent gegenüber dem Vorjahr: "Die ÖBB können deshalb kein schlechtes Unternehmen sein",
stellte Haberzettl richtig und ergänzte: Es werde nun ein operatives Jahresergebnis von 406 Millionen Euro
erwartet, das käme einer Steigerung von 600 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleich.
Das sei deswegen so, weil im Vorjahr enorme Abschreibungen notwendig waren, "die nicht zuletzt von Generaldirektor
Huber und anderen Relikten aus der Gorbach-Ära verantwortet werden müssen", erinnerte Haberzettl
daran, dass in der schwarz-blauen Ära Huber-Gorbach bei den ÖBB nicht nur die Grundlagen für den
Datenskandal sondern auch für das Verzocken von 600 Millionen Euro im Unternehmen geschaffen worden seien.
"Die Strukturreform von 2003 war für das Unternehmen eine einzige Katastrophe, dieses System ist jetzt
explodiert, jetzt kommen alle Schandtaten der Vergangenheit heraus", so Haberzettl in Richtung BZÖ, FPÖ
und Koalitionspartner ÖVP.
Der SPÖ-Abgeordnete kritisierte auch die Doppelmoral der Oppositionsabgeordneten und ÖVP-Verkehrssprecher
Ferdinand Maier bezüglich der Bahninfrastrukturfinanzierung. Für den Ausbau der Schieneninfrastruktur
sei jedenfalls mit dem Koalitionspartner vereinbart worden, eine langfristige Finanzierung in Kauf zu nehmen. "Während
im Sinne dieser Abmachung der Finanzminister einen Sechsjahresplan mit geplanter Verschuldung unterfertigt hat,
stellen die ÖVP-Abgeordneten diese Verschuldung jetzt in Frage", kritisierte Haberzettl. |
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|