Außenminister trifft litauischen Amtskollegen Ušackas
Wien (bmeia) - "Unsere bilateralen Beziehungen sind ausgezeichnet und von vielen Gemeinsamkeiten
gekennzeichnet", erklärte Außenminister Michael Spindelegger am 21.10. anlässlich des heutigen
Arbeitsbesuch des litauischen Außenministers Vygaudas Ušackas in Wien. Der Außenminister unterstrich
die gute Zusammenarbeit auf kultureller, politischer und wirtschaftlicher Ebene. "Der Umstand, dass Wilna
und Linz heuer die Europäischen Kulturhauptstädte sind, ist dafür ein sichtbarer Ausdruck. Insbesondere
im wirtschaftlichen Bereich steckt noch viel Potential", so der Minister, der erklärte, dass das Interesse
österreichischer Unternehmen an der Region trotz der Wirtschaftskrise ungebrochen sei. Allein in den letzten
fünf Jahren hat sich der Warenaustausch zwischen Litauen und Österreich annähernd verdoppelt.
"Litauen und Österreich vertreten in vielen außen- und europapolitischen Fragen dieselben Standpunkte.
Dazu gehört etwa unser gemeinsames Engagement für die Europäische Nachbarschaftspolitik und die
Unterstützung der EU-Annäherung des Westbalkan. Wir haben daher Interesse daran, unsere Zusammenarbeit
mit Litauen weiter zu intensivieren", betonte der Außenminister. So standen in den Gesprächen mit
Amtskollegen Ušackas neben bilateralen Themen insbesondere der OSZE-Vorsitz Litauens im Jahre 2011 und dessen EU-Präsidentschaft
im 2. Halbjahr 2013 im Vordergrund. "Wir haben ein gemeinsames Interesse, die Partnerschaft mit den östlichen
und südöstlichen Nachbarn der EU auf eine zeitgerechte und belastbare Basis zu stellen. Die Östliche
Partnerschaft, die Ostsee-Strategie und die Donaustrategie bieten hier neue Plattformen, auf denen wir aufbauen
können. Ich bin überzeugt, dass wir dabei von unseren jeweiligen Erfahrungen und Kenntnissen gegenseitig
profitieren können", so Spindelegger.
Weiters diskutierten die Außenminister aktuelle Entwicklungen auf europäischer Ebene, vor allem in Hinblick
auf den bevorstehenden EU-Gipfel, der sich unter anderem mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon beschäftigen
wird. "Auch hier sind wir einer Meinung: Mit dem irischen 'Ja' ist das Ziel, Europa mit dem Vertrag von Lissabon
eine neue tragfähige Grundlage zu geben, in Griffweite. Wir erwarten, dass auch die Tschechische Republik
den noch ausstehenden letzten Formalschritt erledigt, damit der Vertrag so rasch wie möglich in Kraft treten
kann. Der Vertrag wurde in allen 27 Mitgliedstaaten von den Volksvertretern genehmigt. Die europäische Öffentlichkeit
hätte daher wenig Verständnis, sollte man jetzt noch versuchen, den Ratifikationsprozess künstlich
zu verzögern." |