Experten rechnen heuer mit sinkender Rinderproduktion   

erstellt am
21. 10. 09

Im kommenden Jahr wieder leicht steigende Erzeugung erwartet
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Rinderproduktion dürfte heuer in Österreich sinken. Für 2010 ist eine ansteigende Erzeugung zu erwarten, dies geht aus der jüngsten Marktprognose der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft hervor. Konkret wird für das Kalenderjahr 2009 eine Großrinder- Bruttoeigenerzeugung von rund 579.000 Stück erwartet (-2% gegenüber 2008). Die Kälberproduktion wird bei rund 125.000 Stück liegen (+0,8%). Das ergibt in Summe rund 704.000 Stück (-1,5%). Die Prognosen für das erste und zweite Halbjahr 2010 ergeben, dass die Produktion über jener von 2008 und 2009 liegen wird.

Die Großrinder-Bruttoeigenerzeugung wird demnach etwa 591.000 Stück betragen (+2,1% gegenüber 2009), dazu kommen rund 137.000 Kälber. Insgesamt resultiert daraus eine Erzeugung von 728.000 Rindern und Kälbern, was einem Plus von 3,5% entsprechen würde.


Gesamtrinderbestand erhöht
Die Bundesanstalt bezieht sich in ihrer Prognose vor allem auf die Viehzählung vom Juni 2009. Diese ergab, dass sich der heimische Gesamtrinderbestand im Jahresabstand um 1,1% auf 2,01 Mio. Stück erhöhte.

Dabei stieg die Anzahl der Rinder unter 1 Jahr um 1,6% auf rund 630.000 Stück, wobei die Schlachtkälber um 21,5% mengenmäßig zunahmen und die Zucht-/Nutzkälber um 6,4% (männliche) beziehungsweise 0,3% (weibliche) abnahmen. Bei den Rindern zwischen 1 und 2 Jahren ergab sich ein Plus von 1,6% auf 444.000 Stück. Die Gruppe der über 2-jährigen Tiere vermehrte sich um 0,6% auf rund 939.000 Stück. Die männlichen Rinder nahmen dabei zahlenmäßig um 7,5% zu, weiters wurden um 1,6% mehr Kalbinnen gezählt, wobei die Schlachtkalbinnen um 19,1% zu- und die Zucht- beziehungsweise Nutzkalbinnen um 0,8% abnahmen.

Bei den Kühen hat sich die Anzahl mit rund 800.000 Stück um 0,3% erhöht. Der Milchkuhbestand vergrößerte sich dabei um 1% auf rund 533.000 Tiere, während der Bestand an Mutter- und Ammenkühen um 1,3% auf 267.000 Stück schrumpfte.

Am Stichtag 01.06.2009 wies die AMA-Rinderdatenbank 74.285 Rinderhalter aus, ein Jahr zuvor waren es noch 76.214. Das entspricht einem Rückgang um 2,5% innerhalb eines Jahres.


Außenhandel wurde deutlich forciert
Im Jahr 2008 wurden laut Berechnungen der Bundesanstalt in Österreich rund 610.000 Großrinder geschlachtet. Das entspricht gegenüber 2007 einem Anstieg um 3,6%. Im ersten Halbjahr 2009 waren es etwa 293.000 Stück, das entsprach im Jahresabstand einem Rückgang der Schlachtzahl um 1,1%.

Der Import lebender Schlachtrinder nahm 2008 gegenüber 2007 um 43,8% auf rund 60.000 Stück zu. Die Importe von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten stiegen um 28% auf umgerechnet rund 78.000 Stück. Die Einfuhren von Zucht- und Nutztieren erhöhten sich um 64,5% auf rund 35.000 Stück.

Der Export fiel bei den lebenden Schlachtrindern vergleichsweise gering aus, aber auch hier war eine Zunahme zu verzeichnen, und zwar um 25,9% auf rund 6.500 Stück. Die Ausfuhren von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten stiegen um 14,1% auf umgerechnet 299.000 Stück. Die Exporte von Zucht- und Nutzrindern konnten um 3,4% auf 68.000 Tiere gesteigert werden. Insgesamt importierte Österreich 2008 umgerechnet 173.000 Stück und exportierte 374.000 Stück. Saldiert ergab dies einen Exportüberschuss von rund 201.000 Rindern. Aus diesen Zahlen errechnete die Bundesanstalt für 2008 eine Bruttoeigenerzeugung von Großrindern im Umfang von 590.000 Stück (-1,2%).

Exportüberhang im ersten Halbjahr 2009
Im ersten Halbjahr 2009 ergab sich laut den vorläufigen Außenhandelszahlen beim Import lebender Schlachtrinder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Erhöhung um 26,4% auf 41.000 Stück, bei Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten erhöhten sich die Einfuhrmengen um 25,8% auf rund 40.000 Tiere. Die Importe von Zucht- und Nutztieren vermehrten sich um 13,6% auf 16.000 Stück.

Die Exporte lebender Schlachtrinder stiegen um 4% auf rund 3.400 Stück. Die Ausfuhren von Rindfleisch und Verarbeitungsprodukten erhöhten sich um 7,8% auf 157.000 Stück. Dagegen verminderten sich die Zucht- und Nutzrinderexporte um 16,2% auf 28.000 Tiere. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2009 somit rund 97.000 Rinder ein- und rund 188.000 ausgeführt. Das ergab einen Exportüberhang von rund 91.500 Stück.

Die Kälberschlachtungen wurden im Jahr 2008 um 6,2% auf etwa 81.000 Stück reduziert. Auch im ersten Halbjahr 2009 sanken sie weiter, und zwar um 3,7%.
     
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