Bures: Österreichweite Forschungs- und Innovationsstrategie notwendig   

erstellt am
21. 10. 09

Forum BMVIT diskutiert Wachstumspotentiale von Innovation und Forschung
Wien (bmvit) - "Was wir heute für die Forschung und Entwicklung (F&E) unternehmen, ist entscheidend, um im globalen und europäischen Wettbewerb zu bestehen", betonte Infrastrukturministerin Doris Bures am Abend des 20.10. bei der Eröffnung des "Forum BMVIT". Für das erklärte Ziel, dass Österreich in die Top drei der innovativsten Volkswirtschaften der Europäischen Union (EU) aufrückt, werde gerade eine österreichweite Forschungs- und Innovationsstrategie für den Zeitraum der nächsten 10 Jahre entwickelt. Die Strategie müsse gemeinsam von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik getragen werden, betonte Bures.

Im Anschluss an die Eröffnungsrede der Ministerin diskutierten die Vorstandsvorsitzende von Siemens-Österreich, Brigitte Ederer, die Vorstandsdirektorin von Infineon Österreich, Monika Kircher-Kohl, der Geschäftsführer vom Austrian Institute of Technology (AIT), Anton Plimon, und der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) Karl Aiginger die Frage: "Woher das neue Wachstum kommt - Die Rolle von Forschung und Innovation in der Krise".

Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, müssen Strukturanpassungen vorgenommen, muss auf die richtigen Zukunftsfelder in den Bereichen Innovation und Technologie sowie auf eine stärkere Outputorientierung gesetzt werden, erklärte Bures und betonte: "Wir können uns keinen Innovationsstopp leisten, denn dies würde katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Wohlstand haben".

"Grüne Technologien" im Mittelpunkt
Das Infrastrukturministerium legt in seiner Forschungsförderung großen Wert auf "grüne Technologien", um den Auswirkungen des Klimawandels und der Energieknappheit zu begegnen. Das spiegelt sich in der Schwerpunktsetzung wider. Die Ministerin verwies auf die zentralen Themen Energie- und Umwelttechnologie sowie energieeffiziente Mobilität("Green Mobility"). Bei letzterem gibt es einen besonderen Fokus auf Elektromobilität. Daher werden sowohl die Forschung als auch Maßnahmen zur Markteinführung von E-Mobilität forciert.

Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Produktion ergänzen die Schwerpunktpalette des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Dies insbesondere deshalb, weil Kommunikationstechnologien für das Wirtschaftswachstum ein entscheidender Faktor sind. Ein Viertel des Bruttoinlandsprodukt- (BIP) Wachstums ist auf Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zurückzuführen. In dem Zusammenhang betonte Bures die Notwendigkeit, den Zugang zu Kommunikationstechnologien und damit zur Teilhabe an der modernen Wissensgesellschaft ohne Kluft zu ermöglichen. Es werde eine zentrale Aufgabe sein, diese Chancen allen zugänglich zu machen.

Qualifikation, Bildung, Effizienz - Teile der Innovationsstrategie
Die Diskussion war thematisch breit gestreut. Infineon-Vorstandsvorsitzende Monika Kircher-Kohl betonte, "um dem globalen Wettbewerb nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Volkswirtschaft standzuhalten, braucht es Qualifikation". Die Umsetzung der Bildungsreform müsse deshalb ein Teil der Innovations- und Technologiestrategie sein. Siemens-Chefin Brigitte Ederer hält einen Paradigmenwechsel hin zu einer integrierten nachhaltigen Klima- und Energiepolitik sowie einem Gleichgewicht von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten für notwendig. Eine solche Neugestaltung des Energiesystems sei primär durch forcierte technologische Innovation erreichbar, wie sie nur durch die Industrie geleistet werden kann. Der Leiter des WIFO, Karl Aiginger, erklärte, um die Kohlendioxyd- (CO2) Problematik zu lösen, müsse sich im Autosektor etwas verändern. "Mit der bestehenden Technologie kann dies nicht erreicht werden", so Aiginger, der ebenfalls betonte, dass "die Verkehrsleistungen steigen, während die Technologie hinterher läuft". AIT-Geschäftsführer Anton Plimon sieht angesichts der schwer zu bewältigenden Verkehrsströme in und rund um Ballungszentren massiven Änderungsbedarf. "Es geht darum, Mobilität anders zu organisieren, es geht um neue Technologien. Neue technische Lösungen sind in Reichweite", so Plimon. Ein zentrales Element sei dabei E-Mobility. Dazu gilt es eine ganze Reihe von Technologien zu beherrschen: Batterietechnik, Bauelektronik, Systemdesign von Fahrzeugen, Infrastruktur und Flottengrößen.
     
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