Innovationspreis 2009 des Landes OÖ vergeben – LH Pühringer/LR Sigl: "Unternehmerische
Ambitionen in den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation weiter verstärken und so in Forschung und
Entwicklung investieren."
Linz (lk) - Bereits zum 16. Mal wurden am Aabend des 20.10. die kreativsten Unternehmen des Landes
OÖ geehrt. Die Preisverleihung zum "Landespreis für Innovation 2009" fand im ORF-Landesstudio
Oberösterreich statt.
Die Sieger: M-A-S Maschinen- und Anlagenbau Schulz GmbH (Kleinunternehmen), Rübig Gesellschaft m.b.H. &
Co. KG (Mittlere Unternehmen), Robert Bosch Aktiengesellschaft, Dieselentwicklung Linz (Großunternehmen)
und das Institut für Pervasive Computing der Johannes Kepler Universität (Sonderpreis für Forschungseinrichtungen).
"Neue Perspektiven und Möglichkeiten haben oberösterreichische Unternehmen in der Rekordeinreichzahl
von 100 umgesetzten Projekten aufgezeigt. Dies zeigt den hervorragenden Innovationsgeist unserer Firmen",
so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat KommR Viktor Sigl.
Zu den Preisträgern:
M-A-S Maschinen- und Anlagenbau Schulz GmbH
Nummer Eins in der Kategorie "Kleinunternehmen" ist die Firma M-A-S Maschinen- und Anlagenbau
Schulz GmbH aus Pucking. M-A-S hat sich auf Maschinen und Anlagen für die Kunststoffaufbereitung und -verarbeitung
spezialisiert.
Ausgezeichnet wurde M-A-S für den NCT-Extruder mit konisch gleich laufender Doppelschnecke. Diese Weltneuheit
bringt verfahrenstechnische Vorteile bei der Aufbereitung und Verarbeitung von Kunststoffabfällen, insbesondere
in den wichtigen Zukunftsfeldern
- PET-Recycling und
- Verarbeitung von (natur)faserverstärkten Kunststoffen wie WPC (Wood-Plastic-Composites), PPC (Polymer-Paper-Composites)
oder NFC (Natural-Fibre-Compostes) zu Profil, Castfilm und Rohr.
Rübig Gesellschaft m.b.H. & Co. KG
Rübig GmbH aus Wels gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für Standard- und
Sonderwerkzeugen in der Zerspannung. Ein umfassendes Standardprogramm für Bohren, Fräsen, Senken und
Reiben gehört ebenso zum Leistungsspektrum wie auch die Entwicklung und Fertigung individueller Sonderwerkzeuge
in allen gefragten Materialqualitäten und Ausführungen.
Nummer Eins in der Kategorie "Mittlere Unternehmen" ist die Innovation Plasox® Extended, eine mehrdimensionale,
optisch anspruchsvolle Funktionsschicht, die den Verschleißschutz und die Belastbarkeit von Tribosystemen
maximiert und das bei außergewöhnlicher Korrosionsbeständigkeit. Vorteile des neuen Verfahrens:
Behandlung von großen und sehr komplexen Bauteilen in einem Prozess. Das ermöglicht den Einsatz von
plasmaunterstützten Beschichtungsverfahren auch im Großmaschinen- und Fahrzeugbau.
Robert Bosch AG, Dieselentwicklung Linz
Ein Schwerpunkt im vielfältigen Produktportfolio der Robert Bosch AG in Österreich ist die Entwicklung
von Komponenten für Kraftstoffeinspritzsysteme für Dieselmotoren. Eine zentrale Komponente des aktuellen
Common Rail Einspritzsystems, der Injektor zur Kraftstoffeinspritzung für Nutzfahrzeuge, wird seit 1993 in
Linz entwickelt. Die Mitarbeiter/innen hier beschäftigen sich sowohl mit Entwicklungen für On-Highway
(LKW, Verteilerfahrzeuge), als auch für Off-Highway (Landmaschinen, Generatoren, Bagger, Marineanwendungen)
Antriebe.
Im Verlauf der letzten Jahre ist Linz zu einem wichtigen Kompetenzzentrum in diesem Hochtechnologiebereich geworden.
Als Konsequenz aus dieser Entwicklung des Standorts hat die Bosch Gruppe vor zwei Jahren die weltweite Leitentwicklung
des konventionellen Injektors in Linz konzentriert. Der Standort Linz ist somit auch weltweit ein zentraler Entwicklungsknotenpunkt
geworden.
Das Siegerprojekt der Kategorie "Großunternehmen" Common Rail Injektor ist die zentrale Komponente
eines Kraftstoffeinspritzsystems für Nutzfahrzeuge, das in Linz entwickelt wurde. Bei dieser Innovation ist
es erstmals gelungen, den Einspritzdruck auf über 2.000 bar (exakt 2.200 bar) zu erhöhen, den Kraftstoffverbrauch
zu senken und durch Mehrfacheinspritzung die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Die besondere Herausforderung
bei dieser Entwicklung bestand in der erwähnten Erhöhung des Einspritzdrucks des Kraftstoffs bei gleichzeitiger
Steigerung der hydraulischen Effizienz. Darüber hinaus ist es gelungen den Injektor so zu konzipieren, dass
er nicht nur in neue Motoren eingebaut werden kann. Eine mit früheren Entwicklungen identische Bauraumabmessung
ermöglicht die problemlose Umrüstung älterer Nutzfahrzeuge auf die neue Technologie.
Institut für Pervasive Computing, JKU Linz
Der Sonderpreis für Forschungseinrichtungen ging an das Institut für Pervasive Computing der
Johannes Kepler Universität in Linz.
Pervasive Computing hat zum Ziel, Technologie so tief in das "Gewebe" unseres täglichen Lebens hineinzuflechten,
dass sie nicht mehr als Technologie oder Gerät empfunden wird. Dies geschieht durch SPECTACLES, ein miniaturisiertes
High Tech Computer- und Kommunikationssystem, in Form einer Sonnenbrille ausgestattet mit einem Computerdisplay
auf der Innenseite der Brille, unmittelbar beim Auge. Als Sportbrille zeigt sie beispielsweise dem Radfahrer seine
Herzfrequenz und weist ihm als Navigationssystem den Weg, als Touristenbrille erklärt sie dem Betrachter welche
Sehenswürdigkeit er gerade vor sich sieht, als Rettungsbrille zeigt sie dem Feuerwehrmann, wo sich noch Menschen
in Gefahr befinden, als OP-Brille zeigt sie dem Chirurgen Atmungsaktivität und Blutsauerstoffgehalt des Patienten,
oder als Einkaufsbrille dem ernährungsbewussten Konsumenten die Nährwertangaben zu jedem Produkt aus
dem Supermarkt.
Die Preisträger 2009 in der Übersicht:
Kategorie 1: Kleinunternehmen
1. Preis: M-A-S Maschinen- und Anlagenbau Schulz GmbH
2. Preis: Hammerschmid Maschinenbau GmbH
3. Preis: WIN PRODUCTS GmbH
Kategorie 2: Mittlere Unternehmen
1. Preis: Rübig Gesellschaft m.b.H. & Co. KG
2. Preis: Haidlmair GmbH
3. Preis: ekey biometric systems GmbH
Kategorie 3: Großunternehmen
1. Preis: Robert Bosch Aktiengesellschaft, Dieselentwicklung Linz
2. Preis: DSM Fine Chemicals Austria Nfg GmbH & Co KG
3. Preis: TRUMPF Maschinen Austria GmbH & Co. KG
Sonderpreis für Forschungseinrichtungen
Institut für Pervasive Computing der Johannes Kepler Universität, Linz
Oö. Nominierungen für den Staatspreis für Innovation
Aus den drei Kategorien wurden DSM Fine Chemicals Austria Nfg GmbH & Co KG, Robert Bosch Aktiengesellschaft,
Dieselentwicklung Linz und Rübig Gesellschaft m.b.H. & Co. KG (alphabetische Reihenfolge) als Bewerber
für den Innovations-Staatspreis und M-A-S Maschinen- und Anlagenbau Schulz GmbH für den Econovius Preis
vorgeschlagen.
Der Innovationspreis: Die Fakten
Unternehmen, die sich für den Innovationspreis bewerben, müssen ihren Sitz in Oberösterreich
haben. Das eingereichte Innovationsprojekt muss zumindest überwiegend am Standort Oberösterreich entwickelt
worden und die Umsetzung weitgehend abgeschlossen sein. Außerdem müssen erste Erfahrungsberichte vorliegen.
Parameter der Beurteilung sind unter anderem Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg, volkswirtschaftliche Aspekte
und spezielle unternehmerische Leistungen. Der Sonderpreis für universitäre und außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen wird an Innovationen vergeben, die zumindest überwiegend in Oberösterreich entwickelt
wurden.
Heuer wurden von 95 oö. Unternehmen und Forschungseinrichtungen insgesamt 100 Innovationen eingereicht. Der
Innovationspreis wurde in drei Kategorien vergeben. Kleinunternehmen (bis 49 Beschäftigte und 10 Mio. € Bilanzsumme),
Mittlere Unternehmen (bis 249 Beschäftigte und 43 Mio. € Bilanzsumme) und Großunternehmen (ab 250 Beschäftigte
oder 43 Mio. € Bilanzsumme). Der Sieger in jeder Kategorie, ebenso der Sonderpreisträger, bekommt 5.000 Euro
- einen vom Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich gestifteten Geldpreis. Die Preisträger wurden
mit einer Trophäe ausgezeichnet.
Der Landespreis für Innovation 2009 wurde von Land OÖ, der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich,
der Sparkasse Oberösterreich, dem ORF und der Rundschau am Sonntag unterstützt. Die gesamte Abwicklung
erfolgte über die Technologie- und Marketinggesellschaft mbH.
Fachkompetente Jury
Auch heuer hat eine fachkompetent besetzte Jury unter dem Vorsitz von Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.
Richard Hagelauer die innovativsten Unternehmen Oberösterreichs gewählt. Jurymitglieder waren Dr. Franz
Freudhofer (Werksleiter der MAN Nutzfahrzeuge Österreich AG), Dr. Alfred Hutterer (Geschäftsführer
Trumpf Maschinen Austria), Dr. Johannes Jetschgo (Chefredakteur ORF OÖ), KommR Ing. Karl Kletzmaier (Vorsitzender
des Rates für Forschung und Technologie für OÖ), KommR Dipl.-Ing. Dr. Clemens Malina-Altzinger (Vizepräsident
der WKO Oberösterreich), Dr. Gerald Reisinger (Geschäftsführer FH Oberösterreich Management
GmbH), KommR Dipl.-Ing. Günter Rübig (Technologiebeauftragter des Landes Oberösterreich), Hofrat
Mag. Walter Winetzhammer (Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Wirtschaft), Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wührer
(Dekan der Sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und Vorstand des Institutes für Handel,
Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz), Mag. Manfred Eder (ehemaliger Geschäftsführer
OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.) und Dipl.-Ing. Bruno Lindorfer (Geschäftsführer
OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H.).
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