Großes Symposion zur Zukunft der Windenergie in St. Pölten   

erstellt am
21. 10. 09

Pernkopf: „50 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie bis 2020"
St. Pölten (nlk) - Vor dem Hintergrund des 9. österreichischen Windenergie-Symposiums „AWES", am 20. und 21.10. in St. Pölten abgehalten wird, und anlässlich des neuen Ökostromgesetzes fand heute in der Landeshauptstadt eine Pressekonferenz zum Thema Windenergie und deren Zukunft in Österreich bzw. speziell in Niederösterreich statt.

„Für die Versorgungssicherheit Österreichs sowie für den Klimaschutz ist es von großer Bedeutung, dass es rasch zu einem weiteren Ausbau von Ökostromanlagen kommt", betonte dabei Landesrat Dr. Stephan Pernkopf und hielt überdies fest, dass die Windenergie dabei von besonderer Bedeutung sei. Im Zusammenhang mit dem neuen Ökostromgesetz meinte Pernkopf, dass nunmehr die Voraussetzungen gegeben seien, rund 50.000 weitere Haushalte mit „grünem Strom" aus Windkraft zu versorgen; die nötigen Anlagen stünden bereits zur Verfügung. „Unser von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll vorgegebenes Ziel ist es, bis 2020 50 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu erhalten. Dazu brauchen wir vor allem auch die Windkraft", so der Landesrat. Hinsichtlich des Faktums, dass in Kürze auch die Verordnung neuer Einspeisetarife ansteht, appellierte Pernkopf insbesondere an das Wirtschaftsministerium und forderte „vernünftige Tarife, damit vernünftiges Wachstum möglich ist und wir in Europa weiterhin Vorreiter sein können."

Aktuell sind in ganz Österreich 618 Windräder mit einer Gesamtleistung von 995 Megawatt (MW) am Netz. Diese Anlagen erzeugen mehr als zwei Milliarden Kilowattstunden (kWh) sauberen Stroms, womit 570.000 Haushalte versorgt werden können. Auf niederösterreichischem Boden befindet sich mit 345 Anlagen und 541 MW mehr als die Hälfte aller Anlagen. Etwa 10 Prozent der Stromerzeugung werden in Niederösterreich derzeit durch die Windkraft gedeckt. Seitens der IG Windkraft wird bis zum Jahr 2020 eine Steigerung auf 30 Prozent angestrebt, wobei diese Steigerung keine Verdreifachung der Anzahl der Anlagen, sondern aufgrund erhöhter Effizienz der Anlagen nur eine Verdopplung derselben bedeutet.

Das Volumen der österreichischen Windkraftexporte lag zuletzt bei 350 Millionen Euro pro Jahr, die Wachstumsrate bei 30 Prozent. Die heimischen Zulieferbetriebe für die Windraderzeugung liefern Steuerungen, Flügelmaterial, Generatoren oder auch komplette Windkraftanlagenkonzepte. Auch Kranfirmen, Planer und Finanzierungsinstitute aus Österreich sind weltweit tätig. Das österreichische Know-how kommt besonders in Osteuropa zum Einsatz. Der weltweit führende Hersteller von Windkraftanlagen mit einem Konzernumsatz von sechs Milliarden Euro im Jahr 2008, die Firma „Vestas", hat ihre Österreich- und Osteuropa-Zentrale im niederösterreichischen Schwechat. Hier stieg die Zahl der MitarbeiterInnen binnen zweier Jahre von 23 auf mittlerweile 135. Insgesamt wurden in Österreich durch die Windenergie bislang 2.500 Jobs geschaffen.

Beim diesjährigen „AWES"-Symposium, das heute noch bis 16 Uhr dauert, standen bzw. stehen etwa Themen wie „Elektromobilität", „Elektrofahrzeuge", „Energiepolitik in Österreich und der EU" oder auch „Windenergie im Wald" im Vordergrund. Mit rund 300 TeilnehmerInnen aus zehn verschiedenen Ländern zeichnet sich beim heurigen Symposium ein TeilnehmerInnenrekord ab: Es konnten um 50 Prozent mehr Interessierte begrüßt werden als im Jahr 2007.
     
Informationen: http://www.igwindkraft.at/    
     
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