Der Generalvikar der griechisch-katholischen Kirche in Österreich
führte die Gespräche, die 1989 zur offiziellen Wiederzulassung der griechisch-katholischen Kirche in
der Ukraine führten
Wien (pew) - Der Generalvikar der griechisch-katholischen Kirche in Österreich, Prälat
Alexander Ostheim-Dzerowycz, wird am 20.Oktober 75. Nach Arbeitsjahren im Ausland war Ostheim-Dzerowycz 32
Jahre Pfarrer der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre St. Barbara in Wien. 1996 berief ihn Kardinal
Christoph Schönborn, der Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Österreich, in
das Amt des Generalvikars.
Eine kirchengeschichtlich bedeutsame Rolle spielte Ostheim-Dzerowycz (seit 1987 "Mitrat", infulierter
Prälat des byzantinischen Ritus) durch seine erfolgreichen Verhandlungen mit sowjetischen Diplomaten in Wien;
Ziel war die Wiederzulassung der seit 1946 verbotenen griechisch-katholischen Kirche in der Sowjetunion. Die Erklärung
der Wiederzulassung vom 24. November 1989 trägt die Unterschrift des Vorsitzenden des damaligen ukrainischen
Rates für religiöse Angelegenheiten, Aleksander Kolesnik.
Zuvor hatte Johannes Paul II. (seine Mutter war Ukrainerin und er selbst der Sprache mächtig) die Wiederzulassung
der ukrainischen Kirche zur Chefsache gemacht. Wären die Wiener Geheimverhandlungen mit wechselnden sowjetischen
Gesprächspartnern gescheitert, hätte der Papst den sowjetischen Präsidenten Gorbatschow mit großer
Sicherheit nicht kurz vor Weihnachten 1989 im Vatikan empfangen.
Prälat Ostheim-Dzerowycz, der auch ein gefragter Kirchenrechtler und Liturgieexperte ist, feiert den 75. Geburtstag
in Stille. |