Treffen mit Kroatiens Staatspräsident Stipe Mesic in Zagreb
Wien (bmlvs) - Verteidigungs- und Sportminister Norbert Darabos traf heute, Donnerstag, mit dem Präsidenten
der Kroatischen Republik, Stjepan Mesic, zu einem Arbeitsgespräch in Zagreb zusammen. Mesic hob dabei die
ausgezeichneten Beziehungen zu Österreich hervor.
Schwerpunkte des Arbeitsgespräches waren die noch offene Grenzfrage zwischen Kroatien und Slowenien, die sicherheitspolitische
Entwicklung in Südosteuropa und der Status der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union. Darabos
versicherte Präsident Mesic, dass "Österreich den positiven Abschluss der Beitrittsverhandlungen
zum frühest möglichen Zeitpunkt unterstützen wird." Der Abschluss der noch ausstehenden Kapitel
im Jahr 2010 sei absolut im Interesse Österreichs, so der Minister nach dem Treffen. Die EU-Beitrittsperspektive
stelle für die Länder Südosteuropas die wichtigste Grundlage für Stabilität in der Region
dar und bilde das wichtigste Element für den in den letzten Jahren erzielten Fortschritt, sagte der Verteidigungsminister.
"Kroatien hat bereits viele notwendige Reformen umgesetzt und große Fortschritte erzielt, darf aber
in seinen Anstrengungen nicht nachlassen. In so wichtigen Bereichen wie Justizwesen oder Bekämpfung von Korruption
und Kriminalität muss noch einiges getan werden", stellte der Minister fest. Die Europäische Union
und Kroatien seien beide gemeinsam gefordert, die letzte Phase der Beitrittsverhandlungen zu erreichen, so der
Burgenland-Kroate Darabos.
Darabos bekräftigte, dass "der Westbalkan Schwerpunkt der österreichischen Außen- und Sicherheitspolitik
bleibt." Österreich sei bestrebt, auch weiterhin seine militärische Präsenz im Rahmen der Friedensmissionen
im Kosovo und in Bosnien anteilsmäßig auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten. "Wir dürfen die
Region nicht aus den Augen verlieren", sagte Darabos, der sich auf Ebene der EU-Verteidigungsminister mehrmals
vehement gegen einseitige Rückzüge und eine "Selbstauflösung" der EUFOR-Mission in Bosnien
ausgesprochen hat. "Wir haben als Europäische Union die Mission gemeinsam begonnen und müssen diese
auch gemeinsam beenden, wenn die Zeit dafür reif ist", so der Minister.
Bereits am Abend des 28.10. sprach Darabos in seiner Funktion als Sportminister mit seinem Amtskollegen Radovan
Fuchs. Die Themen des Arbeitsgespräches waren die Anti-Doping-Politik und die Sportförderung. Fuchs zeigte
sich sehr an der Spitzensportförderung durch das Österreichische Bundesheer interessiert. Darabos wiederum
zeigte großes Interesse an der Nachwuchsförderung im kroatischen Sport, die schwerpunktmäßig
beim Schulsport ansetzt.
Am Nachmittag des 29.10. reiste Darabos nach Montenegro weiter, wo er u.a. mit Ministerpräsident Milo Djukanovic
und Verteidigungsminister Boro Vucinic zusammentraf. Darabos wird in Montenegro auch eine Alpinausbildungsanlage
eröffnen, die mit großer Unterstützung des Österreichischen Bundesheeres aufgebaut worden
ist.
Das Ziel der Südosteuropa-Reise ist die Stärkung der bilateralen Beziehungen in der Region. Südosteuropa
ist das Schwerpunktgebiet der österreichischen Außen- und Sicherheitspolitik. |