Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Tourismuswirtschaft - Vier Arbeitsgruppen
tagen - Präsentation am 26. Februar in Innsbruck
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner eröffnete am 30.10.
im Schloss Schönbrunn vor mehr als 100 Vertretern der Tourismuswirtschaft die Enquete "Gemeinsam ins
neue Tourismus-Jahrzehnt". Sie ist der Auftakt zur Erarbeitung einer neuen Tourismusstrategie. "Wir wollen
damit die Welt nicht neu erfinden", sagte Mitterlehner. "Bei der Positionierung des österreichischen
Tourismus sind wir aber in einer Sondersituation, weil es hier im Gegensatz zu anderen Branchen nicht nur darum
geht, dass die Unternehmen selbst die Angebote machen, sondern weil es um eine Standortbewerbung geht." Die
Kernfrage sei daher, ob das Angebot insgesamt stimmig sei, so Mitterlehner weiter.
Auf Basis der Vorarbeiten der Plattform Bund-Länder werden ab sofort vier Arbeitsgruppen tagen. Denn, so Mitterlehner:
"Tourismus ist eine Querschnittmaterie. Länder und Gemeinden spielen eine wichtige Rolle und leisten
sehr gute Arbeit." Trotzdem müsse man jetzt, aus einer Position der Stärke heraus, die Zusammenarbeit
stärken, die gegenseitige Information verbessern, die Kräfte bündeln und vorhandene Synergien nutzen.
Die fertige Strategie soll schließlich am 26. Februar 2010 in der Hofburg in Innsbruck präsentiert werden.
Die Arbeitsgruppen werden sich mit den folgenden Themen beschäftigen: Erstens mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
wie Verwaltungsvereinfachungen für die Betriebe, Steuerrecht und Bilanzrecht. Dabei werden beispielsweise
auch die Auswirkungen der Senkung der Mehrwertsteuer für Beherbergungsleistungen in Deutschland auf sieben
Prozent diskutiert werden. In Österreich gibt in der Hotellerie und der Gastronomie sowie für Pauschalleistungen
schon ein Steuersatz von zehn Prozent, was zu einer insgesamt moderateren Steuerbelastung führt als die in
Deutschland nun geplante.
Zweitens wird es um die Verbesserung der Infrastruktur gehen. Der dritte große Punkt betrifft das Marketing.
"Es geht dabei um die Frage, wie wir den Ressourceneinsatz gemeinsam besser aufeinander abstimmen", erläuterte
Mitterlehner. "Hier können wir noch optimieren." Und viertens wird in den Bereichen Finanzierung
und Förderung evaluiert werden, ob der Mitteleinsatz noch effizienter gestaltet werden kann.
In all diesen Arbeitsgruppen werden Verbesserungen für die Betriebe im gesamten Land diskutiert werden. Zusätzlich
geht es aber auch um regionale Schwerpunkte. Diese sind der Alpenraum, der Donauraum und die Städte. Im Alpenraum
soll das Angebot ausgebaut werden, beispielsweise im Schitourismus. Im Donauraum ist die Kooperation der Bundesländer
Oberösterreich, Niederösterreich und Wien schon gestartet, wird aber weiter ausgebaut; beispielsweise
durch Zuschüsse des Wirtschaftsministeriums zum Ausbau des Radtourismus. Der Städtetourismus soll neben
den bisherigen Angeboten zu Geschichte und Kultur verstärkt auf Kulinarik setzen.
Durch den gemeinsamen Strategieprozess soll die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus nicht nur kurzfristig,
sondern auch mittel- und langfristig abgesichert werden. Vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise hat
sich der österreichische Tourismus heuer vergleichsweise gut entwickelt. "Durch die frühzeitig gesetzten
Maßnahmen, wie die mit vier Millionen Euro dotierte Inlands- und Nahmärkte-Kampagne der Österreich
Werbung und der Ausweitung und Aufstockung der über die ÖHT vergebenen Fördermittel stehen wir jetzt
im Vergleich besser da, als die anderen Länder", so Mitterlehner abschließend. |