Innsbruck (universität) - Am 30.10. wurde die neue Universitäts- und Landesbibliothek Tirol offiziell
eröffnet und der erste Teil des Großbauvorhabens der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) am Uni-Standort
Innrain abgeschlossen. Durch den Neubau hat die Hauptbibliothek ca. 4000 m2 an Fläche dazu gewonnen und bietet
Studierenden, WissenschaftlerInnen sowie allen TirolerInnen ein offenes und benutzerorientiertes Lese- und Arbeitsambiente.
Die Universitäts- und Landesbibliothek an der Universität Innsbruck verzeichnet rund 25.000 aktive BenutzerInnen
und ist mit 9 Standorten, einem Gesamtbestand von über 3,5 Millionen Bänden, zahlreichen Zeitschriften
sowie ihren wertvollen Sondersammlungen die drittgrößte Bibliothek Österreichs. Kernelement des
vom Tiroler Architektenteam S 14 Eck, Reiter und Rossmann realisierten Erweiterungsprojekts der Bundesimmobiliengesellschaft
(BIG) ist eine Platte, die als neuer Zugang die Universität zur Stadt hin öffnet. „Der Neubau punktet
außerdem durch mehr Licht, Transparenz und Benutzerorientierung sowie durch zwei Kunstprojekte der KünstlerInnen
Georgia Creimer und Clegg & Guttmann, die explizit für diese Architektur geschaffen wurden “, sagt DI
Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG.
„Das Projekt integriert den bestehenden Altbau und zeichnet sich sowohl durch städtebauliche und architektonische
als auch durch funktionale Qualitäten aus“, zeigt sich Arnold Klotz, Vizerektor für Infrastruktur begeistert.
Knapp zwei Jahre Bauzeit sei für ein so hochkomplexes Vorhaben ein angemessener Zeitraum, sagte Klotz bei
der Eröffnung und bedankte sich bei allen an der Realisierung beteiligten Partnern, insbesondere bei der Bundesimmobiliengesellschaft
sowie bei allen Universitätsangehörigen und Studierenden, die von den Baumaßnahmen und den damit
verbundenen Einschränkungen und Störungen betroffen waren. Besonderer Dank gebühre außerdem
Altrektor Manfried Gantner und den finanziellen Unterstützern des Projektes, dem Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung, dem Land Tirol sowie der Stadt Innsbruck, ergänzte Rektor Karlheinz Töchterle,
der sich wünscht, dass möglichst viele Interessierte das breite Angebot des neuen, offenen Standortes
bestmöglich nutzen. „Bibliotheken sind die Schatzkammern von Universitäten. Man kann ihre Schätze
heben und sich daran bereichern, ohne dass jene ärmer werden“, so Töchterle.
Bessere Infrastruktur, mehr Service
Bibliotheksdirektor Martin Wieser, der in seiner Funktion als ehemaliger Vizerektor für Infrastruktur maßgeblich
zur Projektentwicklung beigetragen hat, ist mit dem Ergebnis der Bibliothekserweiterung ebenfalls zufrieden. „Durch
den mit 4000 m2 sehr großzügigen Freihandbereich erfährt die Bibliothek eine ganz wesentliche qualitative
und quantitative Bereicherung. Wir bieten unseren NutzerInnen rund 300 Lese- und Arbeitsplätze mit hervorragender
Infrastruktur wie beispielsweise WLAN an“, schildert Wieser. Die neue Freihandfläche ist darüber hinaus
durch einen Durchgang und eine Buchförderanlage an das Magazin der Hauptbibliothek angebunden. Hand in Hand
mit dem Neubau geht die Einführung eines neuen, unbürokratischen Ausleihsystems sowie verlängerter
Öffnungszeiten. – Während des Semesters kann der neue Freihandbereich von Montag bis Freitag von 8 bis
24 Uhr, samstags von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 18 Uhr genutzt werden. – „Dank der baulichen und infrastrukturellen
Voraussetzungen können die BenutzerInnen während der Öffnungszeiten fast durchgehend Bücher
ausleihen“, erläutert Wieser. Nutzen können die Universitäts- und Landesbibliothek übrigens
nicht nur Angehörige der Innsbrucker Hochschulen. „Die Universitäts- und Landesbibliothek ist für
das Land Tirol von großer Bedeutung, denn sie steht nicht nur Studierenden, sondern der gesamten Bevölkerung
offen “, erklärte Landesrat Bernhard Tilg anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten. Da die Bibliothek
einen wichtigen Beitrag für das Kultur- und Wissenschaftsland Tirol leiste, habe das Land Tirol den Neubau
mit 3 Millionen Euro unterstützt, so Tilg weiter. Auch Bürgermeisterin Hilde Zache drückte ihre
Freude darüber aus, dass „mit der neuen Universitäts- und Landesbibliothek Tirol der Universitätsstandort
Innsbruck abermals aufgewertet werden konnte und eine weitere Öffnung des "Elfenbeinturms Universität"
eingeleitet wurde.“
Rahmenprogramm zur Eröffnung
Gefeiert wurde die Eröffnung der neuen Bibliothek am 30. Oktober mit einem offiziellen Festakt unter Anwesenheit
zahlreicher prominenter VertreterInnen aus Universität, Politik und Gesellschaft. – Im Sinne der Barrierefreiheit
wurden alle Reden im Rahmen des Festaktes in die Gebärdensprache übersetzt. – Das anschließende
Rahmenprogramm bot verschiedenste Führungen durch die Bibliothek. Einen Höhepunkt bildet die Lesung von
Christoph Ransmayr zum BIG Art Projekt ON STONES von Georgia Creimer.
Erster Teil de Großbauvorhabens abgeschlossen
Mit der Schaffung von neuem Raum für den Hauptstandort der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol ist
der erste Teil des Großbauvorhabens am Innrain abgeschlossen. Parallel dazu führt die Bundesimmobiliengesellschaft
im Bereich des Bruno-Sander-Hauses sowie des GeiWi-Turms umfangreiche Restrukturierungs- und Brandschutzmaßnahmen
durch. Die Baumaßnahmen im GeiWi-Turm sollen im Frühjahr 2010 abgeschlossen sein. Zum Jahreswechsel
beginnt der letzte Bauabschnitt: Die Sanierung der Hauptbibliothek Innrain 50. Fertigstellungstermin ist plangemäß
Ende Juni 2010. |