Haifa (gewitsch) - Im Oktober fanden gleich zwei Veranstaltungen der I.Ö.G.
in Haifa statt: es war zwar nicht so geplant, aber der Zeitplan liess es nicht anders zu. Am 22. Oktober wurde
der Film "Zwischen allen Stühlen" über das Leben von Karl Pfeifer , in seiner Anwesenheit,
im überfüllten Auditorium des Seniorenheims "Pisgath Hen" des Vereins der Mitteleuropäer
vorgeführt. Karl Pfeifer ist ein bekannter Journalist und Publizist in Wien, der sich konsequent gegen Antisemitismus
und Fremdenhaß einsetzt. Der Film, in deutscher Sprache, mit englischen Untertiteln, beschreibt die Fliucht
seiner Familie von Baden bei Wien - nach dem "Anschcluß" - nach Ungarn, seine Einordnungsschwierigkeiten
dort, seine Flucht als 15-jähriger nach dem damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina, sein Dienst
im "Palmach", der Stoßtruppe der - illegalen - jüdischen Miliz "Haganah" und seine
Rückkehr nach Österreich. Damit waren seine Wanderungen aber noch nicht beendet, es kamen Aufenthalte
- im Hotelfach - in der Schweiz, Engalnd, Amerika und Neuseeland. Schließlich kam er nach Österreich
zurück und lebt in Wien, wie anfangs erwähnt. Er war auch Korrespondent des Radiosenders "Kol Israel"
in Wien und spricht, trotz der langen Abwesenheit von hier, fließendes Hebräisch in dem er auch die
Fragen des Publikums - manche davon auch kritisch - beantwortete. Der Grund dafür war daß das Seniorenheim,
obwohl vom Verein der Mitteleuropäer errichtet und betrieben, auch nichtdeutschsprachige Bewohner hat. Es
war keine amüsante, aber sehr interessante Veranstaltung, welche viele von uns sehr beeindruckt hat.
Das zweite Ereignis war am 27. Oktober das Konzert mit leichter Musi, welche - ebenfalls im Seniorenheim "Pisgath
Hen" - von Mitgliedern der Kapelle des üsterr. Bundesheeres gegeben wurde. Die Kapelle, und dies ist
als besonders lobenswert zu erwähnen! - verschob ihren Rückflug nach Wien um einen Tag um in Haifa
auftreten zu können. Sie kam nach Israel um am Empfang in der Residenz des Botschafters anläßlich
des österr. Nationalfeiertags zu spielen und war dann bereit auch nach Haifa zu kommen. Daher das unvermeidliche
Zusammentreffen, in einem Abstand von nur fünf Tagen, der beiden Veranstaltungen.
Die Mitglieder der Kapelle sind aus Kärnten - das österr. Bundesheer ist in Militärkommandos nach
Bundesländern eingeteilt - und sind alle "waschechte Kärtner", wie sie gerne feststellten -
wie es auch der Dialekt, den sie sprechen, klar beweist. Das Programm war sehr gut zusammengestellt, international
bekannte und beliebte Lieder, Melodien und Tänze - eine Dame aus dem Publikum tanzte mit einem der Musiker
- und erzeugte helle Freude bei den Zuhörern. Auch zwei Melodien von Udo Jürgens (bekannter und populärer
Schlagerkomponist und Sänger), der als gebürtiger Kärntner natürlich der "Nationalstolz"
seiner Landsleute ist, waren dabei. Daß das Programm mit dem Radetzky Marsch endete, ist so selbstverständlich
daß es nicht erwähnt werden muß.
Am Ende dankte Peter Gewitsch, der Vorsitzende der I.Ö.G., Haifa den Musikern, der Leiterin des österr.Kulturforums
in Tel Aviv, Magistra Gabriele Feigl, der Projekleiterin Magustra Ilana Ventura, dem Verein der Mitteleuropäer
und der Leitung des Seniorenheims für das Zustandekommens der Veranstaltung.
Peter F. Michael Gewitsch
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