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Viennale'09 am 27. Oktober |
erstellt am |
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Wien (öj) - "Caravaggio" (Derek Jarman, GB 1986) ist nicht nur eine Malerbiografie. Vielmehr
ist es eine Geschichte über die Leidenschaft. Der junge Michelangelo de Caravaggio wird von einem Geistlichen
aufgenommen und gefördert. Als Erwachsener und angesehener Maler nimmt er sich einiger junger Leute an, die
für ihn Modell stehen; darunter ist ein Liebespaar, Ranuccio und Lena. Caravaggio fühlt sich zuerst von
Ranuccio angezogen und beschenkt ihn mit Gold, als er jedoch bald die Schönheit von Lena entdeckt und diese
schwanger wird, steigen in Ranuccio der Neid und die Eifersucht. Eine Tragödie ist vorprogrammiert. Jarman verbindet auch in diesem Film klassische und moderne Szenen und so wundert es niemanden, dass man am Bischofshof des Frühbarocks einen elektronischen Taschenrechner verwendet, Kundgebungen auf der Schreibmaschine tippt und dass im Innenhof Autos herumstehen. Es sind aber nicht nur Gegenstände, die der Regisseur so beliebig verbindet. Auch die sozialen und religiösen Symbole werden verschränkt - die Prostituierte Lena verwandelt sich im Nu zu Maria Magdalena und gleich darauf sehen wir sie als Geliebte und werdende Mutter, aus der die Geldgier spricht. Landärzte haben immer eine sehr enge Beziehung zu ihren Patienten. Ein Landarzt im Norden Kanadas umso mehr. Als der alternde Doktor Rainville in Bernard Emonds "La Donation" (Kanada 2009) eine Anzeige für eine einmonatige Stellvertretung aufgibt, lässt er hinzuschreiben: "Übernahme möglich". Es meldet sich die etwa 40-jährige Dr. Jeanne Dion, die in Montréal in einer Notaufnahme arbeitet. Für die Großstädterin ist der so persönliche Kontakt zu den Patienten des kleinen Dorfes sehr schwer. Ob sie bleiben wird? Bei der Viennale'06 konnte das Publikum die Debütfilme des österreichischen Regisseurs Patric Chiha sehen. Sein neuestes Werk, "Domaine" (F/A 2009) spielt zwar in Bordeaux, beim Dreh hat Chiha jedoch, wie er beim Publikumsgespräch sagte, immer an Wien gedacht. Und so gibt es "Wiener" Kaffeehäuser, es wird von Gödel gesprochen und am Ende findet man sich am Fuße des Semmerings wieder. Im Mittelpunkt steht die etwas skurrile Freundschaft zwischen Nadia, einer Mathematikerin, und Pierre, einem Gymnasiums-Schüler. "Adventureland" ist ein Vergnügungspark in Pittsburgh, USA. Der 18-jährige James jobbt dort über den Sommer, nachdem seine Eltern ihm bekannt gaben, dass sie die ersehnte Europa-Reise, ein Geschenk zum College-Abschluss, nicht finanzieren können. Für James ist es zuerst das Ende der Welt, doch bald erweist sich das Horror-Szenario des Sommers 1987 als die beste Zeit seines Lebens. In "Adventureland" (USA 2008) zeigt Greg Mottola eine sehr bunte Crew - es gibt einen verführerischen Musiker, einen jüdischen Literaturliebhaber mit "Solidarnosc"-T-Shirt, einen Spinner, ein Chearleader-Girl. Was alle verbindet - sie wollen Spaß haben! |
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Informationen: http://www.viennale.at | ||
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